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Abgesang der Chorleiter


Autor: Julia Schilling

Ebermannstadt, Dienstag, 17. März 2015

Musik  Der Chor der Chorleiter wurde 1966 auf Burg Feuerstein gegründet und löst sich nun wegen Nachwuchsmangels auf. Das Abschiedskonzert findet am Samstag an historischer Stelle statt.


von unserer Mitarbeiterin Julia Schilling

Ebermannstadt — Traurig verkündet Wolfang Hummel, der Vorsitzende des Vereins, die Nachricht: Der Chor der Chorleiter wird sich auflösen. Weil er als Vorsitzender seinem Amt nicht mehr nachgehen kann und auch der Chorleiter Heinz Wilk sein Amt niederlegen wird, haben sich einige seiner Chorkollegen ebenfalls dafür entschieden, nicht mehr weiterzusingen. Am Samstag, 21. März, gibt der Chor der Chorleiter sein Abschiedskonzert auf Burg Feuerstein bei Ebermannstadt.
"Heinz Wilk war ein ungewöhnlich guter Chorleiter, der uns viel beigebracht hatte", erklärt Hummel, der in seinem Abgang einen Grund sieht, warum der Chor nicht länger weiterbesteht.

In hohem Alter

Dazu kommt, dass von den Gründungsmitgliedern schon einige verstorben sind und andere schon ein hohes Alter erreicht haben und deshalb nicht mehr mitsingen können. Deshalb verliert der Chor kontinuierlich immer mehr Mitglieder. Übrig bleiben würden nach dem Abgang des Chorleiters nur noch 26 der 42 Teilnehmer und das seien zu wenige. Deshalb wurde entschieden, dass der Chor, den es nun schon seit 1966 gibt, nicht mehr länger bestehen wird.
Entstanden ist der Zusammenschluss vor 49 Jahren durch Chorkurse, die vom Fränkischen Sängerbund auf Burg Feuerstein organisiert wurden. Dort wurden die Männer zufällig in dieselbe Gruppe eingeteilt und entschlossen sich daraufhin, weiter zusammen Musik zu machen.
Als Chor des Fränkischen Sängerbunds wurde dann der Chor der Chorleiter ins Leben gerufen. Als jener die Männer dann durch einen anderen Chor ersetzen wollte, gründeten die Mitglieder 2004 den eigenständigen Verein der Chor der Chorleiter mit Wolfgang Hummel als Vorsitzenden.
Gerne denkt er an die Zeit zurück, in der er zusammen mit dem Chor aufgetreten ist. Er selbst hatte im Jahr 2004 ein Konzert in der Kulmbacher Stadthalle organisiert. Dieses fand zugunsten der Nepal-Hilfe statt. "Das war eines der schönsten Konzerte, das wir gegeben haben. Der Verein der Nepal-Hilfe hatte sich gut um die Arbeiten drum herum gekümmert und wir haben ein schönes Konzert gegeben." Auch an die Auftritte in der Basilika Marienweiher denkt der 75-Jährige gerne zurück.

Ein Höhepunkt in Gößweinstein

Der absolute Höhepunkt war für ihn jedoch ein Konzert in Gößweinstein. Wegen persönlicher Gründe musste er nach dem Konzert schnell nach Hause und konnte sich deshalb nicht mehr umziehen. "Auf der Straße haben mir dann die Leute noch einmal applaudiert", erinnert sich der Sänger, "diesen Moment werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen."
In den letzten 50 Jahren traf sich der Chor der Chorleiter ein- bis zweimal im Monat zu vier- bis sechsstündigen Proben und gab insgesamt jedes Jahr zwei bis drei Konzerte.

Der Eintritt ist frei

Auch für das letzte Konzert der Herren wurde schon geübt. Am 21. März wird auf Burg Feuerstein das Abschlusskonzert stattfinden. Um 17 Uhr geht's los. Der Eintritt ist frei. "Einfach vorbeikommen und zuhören", schmunzelt Hummel.