Abfallbilanz: 13 700 Tonnen Haus- und Sperrmüll 2016 gesammelt
Autor: Karl-Heinz Hofmann
LKR Kronach, Donnerstag, 27. April 2017
In der Sitzung des Abfallwirtschafts- und Umweltausschusses des Landkreises Kronach stellte die Abteilungsleiterin Susanne Knauer-Marx die Abfallbilanz 2016...
In der Sitzung des Abfallwirtschafts- und Umweltausschusses des Landkreises Kronach stellte die Abteilungsleiterin Susanne Knauer-Marx die Abfallbilanz 2016, die Betriebsabrechnung sowie den Abfallwirtschaftsbericht mit Ausblick auf die Jahre 2017 bis 2019, vor.
Zunächst informierte aber Thomas Mattes über den Kern der komplexen abfallwirtschaftlichen Aktivitäten im Landkreis Kronach, welches die fünfstufige Abfallhierarchie des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und ihre Umsetzung innerhalb bestehender Strukturen sei. Hierin werden die grundsätzliche Stufenfolge aus Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Recycling und sonstiger Verwertung von Abfällen und schließlich der Abfallbeseitigung, festgelegt. Vorrang habe die jeweils beste Option aus Sicht des Umweltschutzes.
Ines Pfadenhauer musste dem einen bitteren Beigeschmack geben. Denn die bei den Viertklässlern der Grundschulen so beliebte Exkursion ins Müllheizkraftwerk nach Coburg wird es im neuen Lehrplan leider nicht mehr geben, das ist sehr zu bedauern, wie auch aus Reihen der Verbandsräte und von Landrat zu entnehmen war, ändern können wir das allerdings nicht, merkte der Landrat an.
Zur Müllvermeidung trägt die Eigenkompostierung bei, das Geschirrmobil, der Gebrauchtwarenmarkt des Diakonischen Werkes, Mehrwegwindeln und auch Brotzeitdosen und Mehrweg-Getränkeflaschen für Schulanfänger tragen ebenfalls zur Abfallvermeidung bei. Eine große Breite nimmt die Abfallverwertung ein. Das gesamte Wertstoffaufkommen aus Privathaushalten und den angeschlossenen Betrieben betrug 2016 rund 26 356 Tonnen. Ein hohes Sammelergebnis gibt es auch bei Papier, Pappe, Kartonagen. 74,8 Kilogramm wurden pro Einwohner im Jahr 2016 gesammelt.
Verbandsrat Eugen Geuther wies daraufhin, dass man durch Information der Bürger noch mehr Altpapier sammeln könne, zumal dies ja gut bezahlt werde. Manche Haushalte haben wohl zu kleine Tonnen und wissen auch nicht, dass sie eine "Grüne Tonne" auf Anforderung jederzeit kostenfrei über das Landratsamt erhalten.
Das "Gesamtaufkommen Müllbereiche" belief sich auf 36 800 Tonnen (t), davon Haus- und Sperrmüll 13 700 t. Wertstoffaufkommen (Glas 2000 t, Papier 5000 t, Metall 150 t, Grüngut 12 000 t, Holz 250 t, Leichtverpackungen 1600 t, Sonstiges 2100 t) insgesamt circa 23 100 Tonnen. Für energetische und stoffliche Verwertung können 26 300 t eingesetzt werden was einer Verwertungsquote von circa 71 Prozent entspricht. Die Zahlen der Betriebsabrechnung erörterte Susanne Knauer-Marx. Das Defizit belaufe sich im Jahr 2016 auf 754 508 Euro, damit fiel das Defizit günstiger aus als im Haushaltsplan (807200 Euro) vorgesehen. Die erforderlichen Mittel werden den Rücklagen entnommen, die sich danach auf 1,592 Millionen Euro reduzieren. Diese Rücklage wird voraussichtlich noch bis 2018 ein Defizit ausgleichen können. Ein wichtiger Faktor bei einer neuen Gebührenkalkulation wird die Umlage an den Zweckverband für Abfallwirtschaft Nordwestoberfranken (ZAW) sein.