Die Gemeinde Memmelsdorf investiert in diesem Jahr eine halbe Million Euro in den Hochwasserschutz: In Kremmeldorf und Meedensdorf wird jeweils ein Regenrückhaltebecken entstehen. Der Leithenbach wird renaturiert.
Nicht erst seit dem schlimmen Pfingsthochwasser im Juni 2016 arbeitet die Gemeinde Memmelsdorf intensiv an einem integralen Hochwasserkonzept für alle Ortsteile, in das auch die betroffenen Nachbargemeinden einbezogen werden müssen.
Dennoch will man bis zur Fertigstellung dieses Konzeptes nicht untätig bleiben, sondern die Zeit für Einzelmaßnahmen nutzen, die dem Hochwasserschutz dienen, heißt es in einer Pressemitteilung. Einen wichtigen Schritt stellt hier der Bau eines neuen Regenrückhaltebeckens in Kremmeldorf und anschließend eines weiteren in Meedensdorf dar. Parallel wird der Leithenbach in Kremmeldorf naturnah ausgebaut.
Jetzt trafen sich die ausführende Tiefbau-Firma Pfister und Vertreter der Gemeinde Memmelsdorf zum offiziellen Spatenstich in Kremmeldorf. Die Erdarbeiten beginnen am kommenden Montag, 20. August.
Nach dem Abschluss der Bauarbeiten am Regenwasserkanal in Kremmeldorf beginnt die Gemeinde nunmehr mit der Errichtung eines Regenrückhaltebeckens, mit einem Einstau-Volumen von ca. 880 Kubikmetern, im Umgriff des Sportplatzes. Das Becken, das bei übermäßig starken Regenfällen zum Einsatz kommt, wird durch Sandfänge aus Wasserbaupflastern an den Rändern gesichert und mit einem Notüberlauf versehen. "Bei Starkregenfällen entlastet allein das neue Becken die Umgebung um 880 000 Liter Wasser, die sonst zu Überflutungen führen würden", erklärt Bürgermeister Gerd Schneider (SPD).
Naturnaher Leithenbach
Das Bamberger Ingenieurbüro Wolf hat die Planungen erarbeitet und betreut auch die bauliche Umsetzung der Maßnahme. Das Becken ist so vorgesehen, dass es sich in das bestehende Gelände gut einfügt. Parallel wird zusätzlich der Leithenbach in diesem Flächenbereich naturnah ausgebaut, um seine Breiten-, Tie-fen- und Strömungsdiversität zu erhöhen, der Erosion entgegenzuwirken und gleichzeitig zusätzliche Retentionsfläche zu schaffen. "Im Zusammenhang mit der Hochwasservorsorge und zur ökologischen Verbesserung des Leithenbaches lassen wir auf einer Länge von ca. 150 Metern Renaturierungsmaßnahmen umsetzen", so Bauamtsleiter Stephan Walz.
Dazu wird der Leithenbach naturnah ausgebaut und zwar asymmetrisch, damit der linksseitige Vegetationsgürtel (in Fließrichtung betrachtet) komplett erhalten bleibt, so wie er jetzt besteht. Auf der rechten Seite werden durch Abflachungen der Vorländer Ausuferungsbereiche und Retentionsräume geschaffen, der Querschnitt des künftigen Gewässers erweitert sich so auf eine Breite von fünf bis 15 Metern im Einschnittsbereich.