A cappella und Percussion

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Die fünf Ausnahmesänger von "Viva Voce" sorgten in der päpstlichen Basilika in Marienweiher für Beifallsstürme wegen ihrer einzigartigen Stimmen und Songinterpretationen. Auch die Illumination verzauberte. Foto: Sonny Adam
Die fünf Ausnahmesänger von "Viva Voce" sorgten in der päpstlichen Basilika in Marienweiher für Beifallsstürme wegen ihrer einzigartigen Stimmen und Songinterpretationen. Auch die Illumination verzauberte. Foto: Sonny Adam

Stimmen und Performance von "Viva Voce" begeisterten das Publikum in der Päpstlichen Basilika Marienweiher.

Die A-cappella-Band "Viva Voce" begeisterte in der Päpstlichen Basilika Marienweiher - nicht nur mit ihren Stimmen, sondern auch mit einer ausgefeilten Performance, mit "Mouth-Percussion" und einer wunderbaren Illumination.

So voll wie beim Erntedankfest war die Basilika Marienweiher schon lange nicht mehr. Der Grund war aber nicht der Festgottesdienst oder die Kirchweih, die an diesem Tag gefeiert wurde, sondern der Auftritt des Gesangsensembles "Viva Voce" zog die Menschen an. Aus der ganzen Region kamen Musikbegeisterte, um die fünf Männer mit den Ausnahmestimmen zu hören.

Youngster der Gruppe ist David Lugert, Tenor. Er kennt all die Sehenswürdigkeiten der Region. Denn sein Job ist es, die legendären "Städtesongs" zu recherchieren. Diese Lieder, die speziell auf den Auftrittsort gemünzt sind, bilden immer das i-Tüpfelchen bei den Konzertterminen.

Gotteshaus tobt vor Begeisterung

Als die fünf von "Marienweiher" sangen, war das Publikum im Gotteshaus begeistert. David Lugert stammt aus Forchheim - er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Band. Bastian Hupfer (Tenor) war beim Windsbacher Knabenchor wie sein Kollege. Er hat aber auch einen Brotberuf gelernt: Hupfer ist Schreiner.

Nicht nur deshalb sang er den Song "Der Zimmerer". Bei diesem Lied zur Melodie von "The Wanderer" übte das Ensemble Kirchenkritik und schwärmte vom Bauboom, den Tebartz-van Elst ausgelöst hat.

Das jüngste Bandmitglied von "Viva Voce" ist Matthias Hofmann (Bariton). Hofmann schlüpfte beim aktuellen Programm "Ein Stück des Weges" in die Rolle eines literarischen Musketiers.

Eine echte Ohrenweide ist Heiko Benjes mit der wohl tiefsten Stimme Mittelfrankens. Benjes Bass begeisterte beim Konzertprogramm immer wieder: Im Stil eines französischen Chansons sang er von Marseille - und verbreitete ein Stückchen Melancholie. Auch der neue Song "Schon alles" regte zum Nachdenken an. Nicht ganz so schwer dagegen war der Uralt-Hit "Irgendwo auf der Welt". Ursprünglich wurde der Song für den Spielfilm "Ein blonder Traum" geschrieben und wurde zum Evergreen.

Traditionelle Gesänge

Im neuen Programm brachten "Viva Voce" aber auch traditionelle Gesänge wie das "Os justi" zu Gehör - ein Werk, das auf einen Gregorianischen Introitus zurückgeht. Die Motetten-Fassung von Anton Bruckner gilt bis heute als Höhepunkt geistlicher Musik. Bei "Immer begleiten" wechselten sich alle Sänger mit Soli ab.

Mit dem Mund

Eine einzigartige Stimme hat auch Jörg Schwartzmanns. Er begeistert mit seinem Bariton bei Werken wie "I Still Haven‘t Found What I'm Looking For", "Nothing Else Matters" oder "Die Pfade des Herrn". Doch Schwarztmanns kann noch etwas anderes: Er sei als kleiner Junge "wohl in den Schlagzeugtopf gefallen", mutmaßen seine Sangeskollegen. Deshalb kann Schwarztmanns alle Instrumente nachmachen - mit dem Mund. Er begeisterte mit diesem Beatboxen, das durch Lichteffekte untermalt wurde. Zauberhafte Solopartien präsentierte Matthias Hofmann bei "Aufbruch", "Ain't No Mountain High Enough" oder dem legendären Leonard-Cohen-Superhit "Hallelujah".

Erwähnenswert waren außerdem die Soli von David Lugert. Lugert präsentierte sich mit seinem strahlenden Tenor bei "Stein des Anstoßes", "Du bist da, jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde" und bei "Ich hab im Traum geweinet" in Bestform.

Den größten Applaus allerdings heimste der Tenor mit dem Superhit "You Raise Me Up" ein. Das Lied sollte auch gleich das Motto des Abends sein. "Du ermutigst mich", war die Botschaft.

Melodischer Abschied

Mit einem zauberhaften Beatles-Medley und einem gesungenen Danke-und-Gute-Nacht-Lied verabschiedete sich das Gesangsensemble "Viva Voce" von den zahlreichen Zuhörern.

Die nächsten Auftritte sind nächstes Jahr geplant. Dann gastieren die Ausnahmesänger in Trebgast. Der Auftritt in Marienweiher gewann durch die gelungene Kombination von Können und Show, von Unterhaltung und Tiefsinn. Und auch die Illumination und die Performance ließen keine Wünsche offen.