A 73-Rastplatz, Lärmschutz und Dorferneuerung beschäftigen Eggolsheim

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Fast 150 Eggolsheimer kamen zur Bürgerversammlung in die Eggerbachhalle und waren neugierig auf das, was ihnen Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) vom verg...

Fast 150 Eggolsheimer kamen zur Bürgerversammlung in die Eggerbachhalle und waren neugierig auf das, was ihnen Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) vom vergangenen Jahr berichten würde, viele von ihnen diskutierten anschließend lebhaft mit.
Zunächst stellte Schwarzmann sämtliche Projekte vor, mit denen sich Marktgemeinderat und Verwaltung derzeit befassen: Die Palette reichte vom Lindner-Gebäude über den Dorftreff in Eggolsheims Mitte bis zu den Dorferneuerungsmaßnahmen der einzelnen Ortsteile. Bernhard Mohr lobte auch die Vielfalt der angepackten Maßnahmen. Ihm gefällt, dass sich etwas in Eggolsheim tut, er mahnte jedoch vor den Folgekosten, die manche der Maßnahmen nach sich zögen. Schwarzmann stimmte zu: "Dinge, die man einrichtet, müssen auch unterhalten werden."
Deswegen habe die Gemeinde das Personal des Bauhofes aufgestockt. Auch wenn die Einnahmen der Gemeinde so hoch wie noch nie zuvor sind, bleiben nur zwischen einer und 1,5 Millionen Euro übrig, die investiert werden können. Alles andere werde für den Unterhalt benötigt: "Allein für die Eggerbachhalle muss die Gemeinde jährlich zwischen 130 000 und 140 000 Euro bezahlen", erklärte der Bürgermeister.
Sind Einrichtungen neu und gut gemacht, sei die Gemeinde mit dem Unterhalt entlastet, verwies Schwarzmann darauf, dass für eine neue Straße keine jährliche Sanierung nötig sei.


Bürger melden sich zu Wort

Ob der Rastplatz an der A 73 gebaut wird, wollte ein Mann aus dem Publikum wissen. Im vergangenen Jahr habe er nichts Relevantes dazu gehört, erwiderte Schwarzmann. Doch ein anderer Standort, näher an Bamberg gelegen, komme nicht infrage: "Ich befürchte, dass die Sache noch nicht vom Tisch ist."
Wenn eine Bundesbehörde involviert sei, müssten die betroffenen Gemeinden schon gute Geschütze auffahren, wenn sie einen Bau verhindern wollen. Leider spielen weder Natur- noch Lärmschutz eine Rolle, bedauerte der Bürgermeister.
Auf die Anfrage eines Eggolsheimers, ob ein Einkaufszentrum nach Schlammersdorf komme, wies Schwarzmann darauf hin, dass bis jetzt noch keine konkreten Planungen vorlägen: "Ich kann der Nachbargemeinde im Zweifelsfall eine Entwicklung nicht verwehren."
Ludwig Endres fragte, wie künftig die Balance zwischen Gewerbe- und Neubaugebieten gestaltet werden soll. Er habe den Nagel auf den Kopf getroffen, bestätigte Schwarzmann. Dank des Vitalitätschecks habe die Marktgemeinde Eggolsheim eine grandiose Datengrundlage, Innen- vor Außenentwicklung anzugehen. Wenn die Gemeinde künftig Flächen entwickeln wolle, müsse sie auch Eigentümerin der Flächen sein, konstatierte Schwarzmann. Das Kataster zeige deutlich, wo sich nicht bebaute Grundstücke befinden, die weder verkauft noch in der nächsten Zukunft bebaut werden sollen: "Wenn Eigentümer nicht verkaufen wollen, können wir nichts entwickeln!" Das sei an den Ortsrändern von Weigelshofen und Rettern möglich, jedoch nicht in Eggolsheim selbst.
Die Lärmschutzwände an Autobahn und Bahnstrecke werden die Sichtbeziehungen in Eggolsheim verändern - darauf wies Bürgermeister Schwarzmann explizit hin: Doch wenn auf die Lärmschutzwälle noch vier bis sechs Meter hohe Wände gebaut werden, ist das eine einschneidende Maßnahme.


Ortsmitte soll schöner werden

Elfriede Hümmer zeigte sich vom Vortrag des Bürgermeisters beeindruckt, ebenso von den vielen Projekten. Sie vermisste jedoch Projekte in Eggolsheim: "Außer dem Faulenzer wird hier nichts realisiert." Sie wollte wissen, was aus den ganzen Ideen geworden sei, die zu Beginn des ISEK-Verfahrens gesammelt worden waren.
Für die Anfrage erhielt sie Beifall und Schwarzmann musste eingestehen, dass die Eggolsheimer Ortsmitte ein wunder Punkt sei. Zwar wird neben dem Faulenzer auch das Umfeld des künftigen Dorftreffs gestaltet, doch alle anderen Vorschläge hätten schlussendlich zu nichts geführt, konstatierte er. Mit den Worten: "Es gab wunderbare Pläne", dachte Schwarzmann laut über ein Ratsbegehren nach: "Für mich geht es bei der Ortsmitte nicht nur um die unmittelbaren Anlieger." Er möchte von der gesamten Bürgerschaft wissen, was dort gemacht werden soll - und wer behaupte, dass die Ortsmitte von Eggolsheim schön sei, "der muss auf einem Auge blind sein".
Eine Anliegerin wehrte sich und meinte, dass die Außenanlieger leicht reden könnten, schließlich müsse von diesen niemand für die Erneuerung zahlen. Die Beiträge seien günstig, widersprach Schwarzmann: "Wir können den Eggolsheimern aber nicht die gesamte Gebühr ersparen." Es müsse Gleichbehandlung herrschen, schließlich zahlen auch die Anlieger in den Ortsteilen für die Dorferneuerungsmaßnahmen ihre anteiligen Beiträge. "Wer in den Städtebau investiert, für den steigt anschließend auch der Wert von Grund und Boden", ist sich Schwarzmann sicher.