Druckartikel: 88 Prozent sehen "Ebs" positiv

88 Prozent sehen "Ebs" positiv


Autor: Carmen Schwind

Ebermannstadt, Freitag, 21. Februar 2020

Ebermannstadter Schüler hatten vor einem Jahr Passanten befragt. Welche Anregungen die Verwaltung aufgegriffen hat, darüber berichtete nun die Bürgermeisterin. Eine Jugendtreff wird kommen - und vielleicht auch ein Geländerundkurs.
Christiane Meyer (l.) berichtet darüber, was nach der Passantenbefragung umgesetzt worden ist.


"Eure Befragung war eine ganz tolle Sache. Die Ergebnisse konnten wir gut brauchen. Manche Sachen kann man schnell umsetzen, aber manche dauern halt länger", trug Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) vor der Klasse 8M der Grund- und Mittelschule vor. Vor etwa einem Jahr hatten sieben Schüler aus der damaligen siebten Klasse im Rahmen eines von Heidi Hotham initiierten Schulprojekts Passanten zu ihrer Meinung über Ebermannstadt befragt.

"Ihr habt zum Beispiel gefragt, wie die Leute Ebermannstadt finden, was man verbessern könnte, was sie tun würden, wenn sie Bürgermeister wären, oder was besonders gut ist", sagte Heidi Hotham. Sie berichtete weiter, dass die Bürgermeisterin versprochen hatte, nach einem Jahr vorbeizukommen, um zu erzählen, was sich seitdem getan hat.

Unterstützt hatte das Projekt auch Annika Eckert vom Zentrenmanagement: "Ihr habt damals mit 200 Passanten gesprochen. Manchmal waren es tolle Gespräche, einige waren schwieriger." Sie fasste zusammen, dass viele Befragte wegen der guten Einkaufsmöglichkeiten nach Ebermannstadt kommen würden, die Stadt als sehr gute Schulstadt wahrgenommen werde, es eine gute medizinische Versorgung gebe und Veranstaltungen, Märkte und Gastronomie sehr gut ankämen. "88 Prozent der Befragten hatten ein positives Bild von Ebermannstadt im Kopf", bilanzierte Annika Eckert. Negativ waren der Verkehr und die Parkmöglichkeiten in der Innenstadt, das Angebot für Kinder und Jugendliche und der Wohnraum bewertet worden.

"Verkehr ist ein schwieriges Thema, denn die Autos kann man nicht wegzaubern. Alle wollen vor der Tür parken und an manchen Stellen ist es halt sehr eng in Ebermannstadt", fasste Christiane Meyer zusammen. Sie berichtete von Aktionen der Verkehrsüberwachung, um Dauerparken zu vermeiden. Außerdem werden bald mehr Fahrradständer in der Innenstadt aufgestellt, damit mehr Besucher auf das Auto verzichten.

Meyer erzählte, dass es Gespräche mit der Bahn gebe für einen besseren Takt. Ein Schüler bestätigte, dass er Probleme habe heimzukommen, wenn er nach der vierten Stunde Schulende habe.

Weniger Dauerparker

Annika Eckert ergänzte, dass sie gemeinsam mit den örtlichen Unternehmern eine Parkscheibe für deren Kunden anfertigen ließ. Die Kunden können eine Stunde kostenlos parken und ihre Einkäufe erledigen. "Das Ergebnis ist, dass es weniger Dauerparker gibt und weniger Knöllchen verteilt werden", berichtete Annika Eckert. Christiane Meyer fügte hinzu, dass es die Idee gebe, den Marktplatz am Wochenende von Autos frei zu halten, doch das erfordere eine Verkehrsuntersuchung.

Ein Junge erzählte, dass vor kurzem die Ampel an der Bundesstraße ausgefallen war. Er hatte es kaum geschafft, nach der Schule die Straße zu überqueren, um zum Zug zu kommen. Christiane Meyer meinte, dass es schwierig sei, an dieser engen Kreuzung für alle Verkehrsteilnehmer ein optimales Ergebnis zu schaffen.

Außerdem berichtete sie den Schülern, dass der Wunsch der Jugendlichen nach eigenen Räumen bald erfüllt werde. Denn in ein paar Monaten soll der Jugendtreff eröffnet werden. Außerdem suche sie gerade nach Freiflächen für Aktivitäten. Die Idee der Bürgermeisterin, ein Pumptrack - das ist eine hügelige Rundstrecke für Räder, Scooter oder Skateboard - anzulegen, fanden die Schüler richtig gut.

Auf die Frage nach einem anderen Imbiss als Döner musste Christiane Meyer zugeben, dass die Stadt nur die Grundlagen dafür schaffen könne, sie könne aber keinen eigenen Imbiss eröffnen. Annika Eckert hatte mit den Betreibern des Café-Bistros "Mahlwerk" gesprochen. Hier könnte es zukünftig ein Angebot für Schüler geben. Außerdem war die Bürgermeisterin überrascht, dass sich die Schüler Bänke gewünscht hatten. Auch dieser Wunsch soll in diesem Jahr noch umgesetzt werden.