8,5 Kilometer Natur und Informationen
Autor: Redaktion
Kasendorf, Montag, 27. April 2020
Der Fritz-Hornschuch-Naturpfad um Kasendorf war der erste seiner Art in Oberfranken. Jetzt ist er hergerichtet und attraktiviert worden.
Runderneuert wird derzeit der Fritz-Hornschuch-Naturpfad in Kasendorf. Marktgemeinde, Naturpark Fränkische Schweiz/Frankenjura und die beiden Wegewarte Helga und Siegfried Dressel erneuern 27 Lehrtafeln und stellen acht zusätzliche Infotafeln "Natur" auf - 15 von insgesamt 35 sind bereits fertig, die letzten sollen dann Anfang Mai stehen.
Eröffnet wurde der Fritz-Hornschuch-Naturpfad im August 1936. Der lehrreiche Wanderweg war der erste seiner Art in Oberfranken und einer der ersten Deutschlands. Auf 8,5 Kilometern führt er rund um Kasendorf und ist ausgestattet mit Infotafeln zu den Ausgrabungen der 1930er Jahre, an denen der Kulmbacher Lehrer Max Hundt maßgeblich beteiligt war. Da sich die Öffentlichkeit sehr für die Grabungen interessierte, initiierte er mit dem Rektor Hans Edelmann sowie den Kasendorfern Karl Jahreiß und Oskar Kaufmann den Pfad, den sie nach dem Kulmbacher Unternehmer Fritz Hornschuch benannten. Er übernahm die Kosten und verhinderte so, dass die Nationalsozialisten auf die Grabungen Einfluss nahmen.
Der ehemalige Kreisheimatpfleger und Konrektor der Kasendorfer Schule, Dieter Schmudlach, kümmerte sich Jahrzehnte lang intensiv um diese Lehrtafeln. So fanden auch Teilerneuerungen, Aktualisierungen nach weiteren vorgenommenen Grabungen sowie immer wieder Führungen statt.
60 Prozent Förderung
Doch in den vergangenen Jahren ist der Naturpfad etwas in Vergessenheit geraten. Das änderte sich, als das Ehepaar Helga und Siegfried Dressel aus Peesten 2018 das Ehrenamt der Wegewarte für den Fränkische- Schweiz-Verein übernahm. Die beiden erkannten das Potenzial des Fritz-Hornschuch-Naturpfads als idyllische Rundwandertour. "Wir wollten eigentlich, dass nur ein paar Tafeln erneuert werden", so Dressel, doch gleich beim ersten Gespräch habe Bürgermeister Bernd Steinhäuser angeboten, den gesamten Pfad wiederherzurichten. Von den Projektkosten von 35 000 Euro wurden 60 Prozent staatlich gefördert. Die Grafikwerkstatt Leon aus Pottenstein erneuert die 27 Lehrtafeln und ergänzt sie um acht Infotafeln rund um das Thema "Natur" - etwa zu Vögeln, Fledermäusen oder die Niederwaldwirtschaft.
Zusätzlich machten der Kasendorfer Bauhof und der Bautrupp des Naturparks den Pfad besser begehbar. Die Stufenanlagen wurden hergerichtet und umgestürzte Bäume und Bewuchs entfernt. Das Ehepaar Dressel erneuerte und ergänzte die nach wie vor weiß-blauen Wegemarkierungen.
Bürgermeister Steinhäuser weiß das ehrenamtliche Engagement der Wegewarte zu schätzen: "Es ist schön, wenn man jemanden hat, der sich mit der Region identifiziert." Der Fritz-Hornschuch-Naturpfad habe eine große historische Bedeutung für Kasendorf und sei bis heute der Wanderweg für den Nahbereich. "Die alten schwarz-weißen Schilder entsprachen nicht mehr dem heutigen Zeitgeist", so Steinhäuser.