7:5 Stimmen: Effeltrich will Rathausumbau und Schulsanierung stemmen
Autor: Dagmar Niemann
Effeltrich, Dienstag, 18. Dezember 2018
In der Sitzung des Gemeinderates Effeltrich ging es um die Generalsanierung von Turnhalle und Schule sowie um den Umbau des Rathauses. Schon im Sommer hatte sich der Gemeinderat mit den in der Turnhal...
In der Sitzung des Gemeinderates Effeltrich ging es um die Generalsanierung von Turnhalle und Schule sowie um den Umbau des Rathauses.
Schon im Sommer hatte sich der Gemeinderat mit den in der Turnhalle nötigen Sanierungsmaßnahmen befasst und festgestellt, dass die Kosten des sehr umfangreichen Maßnahmenpaketes sich wohl auf 1,6 Millionen Euro belaufen würden. Eine Förderung nach dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) zur Förderung kommunaler Bauten war nicht möglich, da es an der Effeltricher Schule zurzeit keine fünf Sportklassen gab. Deshalb hatte der Rat damals beschlossen, die Sanierung der Turnhalle erst einmal zu verschieben.
Heizung sanierungsbedürftig
Nun ist aber die Heizungsanlage der Turnhalle dringend sanierungsbedürftig. Sie muss schon deshalb gut funktionieren, weil die Turnhalle unlängst zur Versammlungsstätte der Gemeinde umgerüstet worden ist. Auch die Lüftung, der Bodenbelag und die Toiletten müssen unbedingt instandgesetzt werden. Diese Verbesserungen kann die Gemeinde auch ohne Förderung finanzieren, zumal die Turnhalle nach der Sanierung des Heizsystems der Schule kostengünstig von dort aus beheizbar sein wird.
Außerdem sei noch zu bedenken, erklärte Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL), dass das kostenintensive Gesamtprojekt Generalsanierung Schule und Turnhalle europaweit ausgeschrieben werden müsse. Das könne zur Folge haben, dass ein weit entfernt lebender Architekt die Bauleitung zugesprochen bekäme. Demgegenüber sei die Zusammenarbeit mit einem lokalen Architekten vorzuziehen, der die Gebäude und die Baustellen genau kenne und jederzeit vor Ort sein könne.
Die Bürgermeisterin schlug deshalb vor, die Generalsanierung der Turnhalle per Ratsbeschluss zurückzustellen und sie erst wieder zu behandeln, wenn sich die Fördervoraussetzungen geändert haben oder die Schule eine fünfte Sportklasse vorweisen kann. Der Beschluss wurde einstimmig verabschiedet.
Heimann stellte die Frage, ob man versuchen solle, die zugesagten Fördermittel für den behindertengerechten Umbau des Rathauses in das Projekt Generalsanierung Schule umzulenken. Laut Gesetz sei die Barrierefreiheit im Rathaus bis 2023 umzusetzen, die 90-prozentige Förderung von 170 000 Euro aus Mitteln des Kommunalinvestitionsprogramms (KIP) müssten bis Ende 2020 abgerechnet werden. Hier bestehe also Zeitdruck, so die Bürgermeisterin, weshalb sie die Räte bat, zu überlegen, ob man das Großprojekt Rathausumbau zeitnah überhaupt weiterverfolgen solle.
Die Räte reagierten zurückhaltend bis kritisch. Christine Berthold (CSU/ÜWG) fasste den in der Luft liegenden Unmut wohl am besten zusammen, indem sie darauf verwies, dass man in diese Umbaupläne bereits viel Zeit investiert habe und dass dazu ein Ratsbeschluss vorliege. "Wir sollten das Rathaus jetzt nicht aufgeben! In einigen Jahren fangen wir dann wieder bei null ganz neu an - das passt mir nicht." Mehrere Räte stimmten ihr zu. Susanne Lasch-Siebold (DEL) kritisierte ganz allgemein: "Wir fangen zu viele Projekte an - wir müssen sie auch umsetzen."