63-Jähriger schwer verletzt
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Sendelbach, Sonntag, 13. Mai 2018
Eine Windböe erfasste am Freitagabend am Flugplatz Sendelbach ein Gleitschirm-Trike und warf es um. Der Pilot wurde durch ein Teil eines Rotorblattes am Unterarm getroffen und kurzzeitig unter dem Trike eingeklemmt.
Bei einem Unfall mit einem Fluggerät ist ein Pilot am Freitagabend am Flugplatz Sendelbach schwer verletzt worden. Mit einem Rettungshubschrauber wurde er in eine Unfallklinik geflogen. Ersthelfer hatten hervorragend reagiert und umgehend Hilfe geleistet.
Der 63-Jährige aus dem Raum Bayreuth wollte nach Angaben der Polizei gegen 19.15 Uhr mit seinem Gleitschirm-Trike am Flugplatz Sendelbach starten. Der Start verlief zunächst problemlos und der Gleitschirm stellte sich wie vorgesehen auf. Als dann jedoch eine Windböe den Schirm plötzlich von der Seite erfasste, wurde das Trike zur Seite gezogen und überschlug sich. Dabei brachen nach Angaben der Polizei die Rotorblätter ab und wirbelten durch die Luft. Der Pilot wurde durch ein Teil eines Rotorblattes am Unterarm schwer verletzt und zudem kurzzeitig unter dem Gleitschirm-Trike eingeklemmt.
Das Unglück wurde aus rund 200 Metern Entfernung von Mitgliedern des Flugsportclubs und Bekannten des Piloten beobachtet. Sofort eilten sie dem Verletzten zu Hilfe und befreiten ihn von dem Fluggerät. Eine Ersthelferin erkannte die Schwere der Verletzungen und leistete vorbildlich Erste Hilfe, wie der BRK-Kreisverband Haßberge am Sonntag mitteilte. Die Frau versuchte, die starke Blutung am Unterarm mit einem Druckverband zu stillen.
Zeitgleich wurde über den Notruf 112 die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt verständigt, die einen Rettungswagen und das Notarzt-Einsatzfahrzeug von der BRK-Rettungswache Ebern alarmierte. Nach rund acht Minuten traf der Rettungsdienst mit Notarzt am Flugplatz ein und konnte die medizinische Versorgung des Verletzten übernehmen.
Transport mit Hubschrauber
Da umliegende Schwerpunktkliniken in Bamberg und Coburg zu diesem Zeitpunkt aufgrund hoher Auslastung keinen weiteren chirurgischen Notfallpatienten aufnehmen konnten, wurde vom Rettungsteam ein Luftrettungsmittel zum Transport des 63-Jährigen in ein weiter entferntes Unfallkrankenhaus angefordert. Ein bodengebundener Transport mit dem Rettungswagen hätte weitaus länger gedauert. Bereits zwölf Minuten nach Alarmierung durch die ILS Schweinfurt landete an der Unglücksstelle der Intensivtransporthubschrauber "Christoph Mittelhessen" der Johanniter Unfallhilfe, der in Reichelsheim nahe Frankfurt am Main stationiert ist. Der Hubschrauber hatte nach einem vorhergehenden Einsatz einen Tankstopp in Oerlenbach bei Bad Kissingen eingelegt.Nach seiner Erstversorgung durch den Notarzt aus Ebern zusammen mit dem Rettungsteam wurde der Verletzte an die Luftretter übergeben und in stabilem Zustand ins Unfallkrankenhaus Bayreuth geflogen. Knapp 16 Minuten nach dem Start in Sendelbach konnte der Patient an das Team der Notaufnahme im Klinikum Bayreuth übergeben werden.
"Der Fall zeigt, wie wichtig Ersthelfer sind und wie gut das Rettungssystem in Bayern organisiert ist", sagt Michael Will, Pressesprecher des BRK-Kreisverbandes Haßberge. "Die Ersthelferin hat besonnen und schnell reagiert und die starke Blutung mit geeigneten Maßnahmen gestoppt." red