48 Jahre ging er jeden Tag zur Bank
Autor: Evi Seeger
Pommersfelden, Dienstag, 06. Juni 2017
Georg Mönius tritt am 1. August als Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Ebrachgrund in den Ruhestand. Ein halbes Jahrhundert stand der gebürtige Aischer in den Diensten des Genossenschaftsbank.
Direktor Georg Mönius hat die Raiffeisenbank Ebrachgrund mitgestaltet und wesentlich geprägt. Am 1. August geht er in den Ruhestand.
Seit 1986 ist Mönius Vorstandsvorsitzender der Genossenschaftsbank, die sich gern auch "Dreifrankenbank" nennt. Denn ihr Einzugsgebiet reicht von Geiselwind bis Pommersfelden und geht damit durch alle drei fränkischen Bezirke.
Wenn Georg Mönius Ende Juli verabschiedet wird, kann er auf 48 Berufsjahre, allesamt in Diensten von Raiffeisenbanken, zurückblicken. Sein Handwerk hat er von der Pike auf gelernt.
1969 begann er im Alter von 17 Jahren eine Banklehre bei der Raiffeisenbank Adelsdorf/Hemhofen. Aber war das auch der Wunschberuf des aus Aisch stammenden jungen Mannes? "Es war eigentlich klar, dass ich das elterliche Geschäft übernehme und Metzger werde", antwortet der erfolgreiche Banker auf die Frage.
"Schuld" daran, dass es sich der junge Aischer anders überlegte, war der ehemalige Höchstadter Raiffeisendirektor Friedrich Diller. Er machte dem jungen Mann eine Banklehre schmackhaft.
1973 ging Mönius zur Raiffeisenbank nach Weingartsgreuth und damit in den Ebrachgrund. Parallel dazu absolvierte er die Ausbildung zum Bankbetriebswirt. Sein Fachwissen und seine Kompetenz überzeugten: 1976 wurde er in den Vorstand berufen.
Mönius begleitete die Fusionen von Wachenroth (1976), Elsendorf (1983) und Geiselwind (2005). In all den Jahren gab es natürlich Höhen und Tiefen. Todesfälle, insbesondere von Kollegen, gingen ihm sehr zu Herzen.
Höhepunkte waren für den Vorstandsvorsitzenden "immer, wenn wir gebaut haben". Während seiner Zeit wurden die Geschäftsstellen in Schlüsselfeld, Mühlhausen und Wachenroth errichtet und das denkmalgeschützte Forsthaus in Steppach zur Bank umgebaut.
Gibt es auch ein Leben nach der Bank? Was macht ein Vorstandsvorsitzender mit vollem Terminkalender und Chef über 38 Mitarbeiter im Ruhestand? In das berühmte Loch werde er nicht fallen, sagt Mönius.
Seinen gewohnten Tagesrhythmus will er beibehalten. Dafür aber mehr Zeit für Hobbys und Gesundheit aufbringen. "Im Herzen bin ich immer ein Aischer geblieben", betont er, obwohl er im nahen Hallerndorf lebt.
Liebstes Hobby
Mitunter kann man ihn auch beim Bratwurstgrillen auf dem Aischer Sportgelände antreffen. "Theater spielen" steht auf der Liste seiner Hobbys an vorderster Stelle. Als Nachfolger von Rudi Kosma bei der Laienspielgruppe ist er "Abteilungsleiter Theater" im Sportclub Hertha Aisch. Aber auch für Tennis, Schwimmen, Radfahren und Golfen will sich Mönius als "Ruheständler" dann mehr Zeit nehmen.
Wenn Mönius am 31. Juli in der Kulturscheune von Mühlhausen in den Ruhestand verabschiedet wird, hinterlässt er ein geordnetes Haus: Stefan Gebhardt, ein Eigengewächs der Bank, und Harald Wehner werden seine Nachfolge antreten. Beide sind bereits seit letzen Oktober Vorstände der Raiffeisenbank Ebrachgrund.