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325 Tannen zum Bäckerei-Jubiläum gepflanzt


Autor: Evi Seeger

Schlüsselfeld, Donnerstag, 05. November 2020

"Anno 1695" heißt ein Brot, das die Schlüsselfelder Stadtbäckerei Ley ihren Kunden anbietet. Ausschließlich aus Roggenmehl und Sauerteig, wird es nach einem alten Rezept hergestellt, das wohl noch aus...
Forstarbeiter Rainer Uri erklärt den Schülern, wie sie mit den jungen Pflanzen umgehen sollen. Bäckermeister Maximilian Ley (mit weißer Maske) hat die Idee ins Leben gerufen. Im Bild von rechts: Gerhard und Christine Ley sowie Bürgermeister Johannes Krapp Fotos: Evi Seeger


"Anno 1695" heißt ein Brot, das die Schlüsselfelder Stadtbäckerei Ley ihren Kunden anbietet. Ausschließlich aus Roggenmehl und Sauerteig, wird es nach einem alten Rezept hergestellt, das wohl noch aus der Gründungszeit der Schlüsselfelder Traditionsbäckerei stammt. Der einzige selbst produzierende Bäckereibetrieb im gesamten Gebiet der Stadt feiert in diesen Tagen sein 325-jähriges Bestehen.

Gegründet 1695 von Johann Ley zieht sich der Name der Bäckerfamilie in der historischen Altstadt ohne Unterbrechung bis heute durch. Mit Juniorchef Maximilian und seiner Frau Christine, die den Betrieb von den Eltern Gerhard und Christine Ley übernommen haben, bäckt inzwischen die zehnte Generation für Einwohner und Besucher der Stadt. Ein solches Jubiläum bot natürlich Grund zum Feiern.

Ley, der sich der Aktion Grundwasserschutz, einer von der Regierung gestützten Initiative, angeschlossen hat, setzt sich in diesem Rahmen bereits für wasserschonenden Weizenanbau und regionale Produktion ein. Auch anlässlich des Jubiläums sollte etwas für Natur, Umwelt, vor allem aber für die Zukunft entstehen. So wurde die Idee geboren, für jedes der 325 Jahre Backtradition einen Baum zu pflanzen.

Neupflanzung nötig

Die Staatsforstverwaltung und die Stadt unterstützten die Aktion. Der "Grabengrund" im Staatswald hatte eine Neupflanzung dringend nötig. Stürme, insbesondere "Fabienne" im September 2018, hatten dem Bestand schwer geschadet. Was der Sturm übrig gelassen hatte, sei dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen, berichtete Förster Andreas Friedel aus Ebrach.

So trafen sich zahlreiche Gäste aus der Stadt und aus Handwerksverbänden, darunter auch der Bamberger Obermeister Alfred Seel, zur Jubiläums-Pflanzung im "Grabengrund". Angeleitet durch den Schlüsselfelder Revierleiter Benjamin Göbel, zu dessen Aufgaben die Waldpädagogik gehört, sollten die Schüler der Klasse 6b der Schlüsselfelder Grund- und Mittelschule die Pflanzung vornehmen.

325 Weißtannen, finanziert durch die Jubiläumsbäckerei, wurden bei Regen und ungemütlichen Temperaturen in den Waldboden gebracht. Mit Mundschutz und Handschuhen ausgerüstet machten sich die Schüler an die ungewöhnliche Arbeit.

Nicht nur die Kinder sollten im nötigen Abstand arbeiten, auch die jungen Pflänzchen durften nicht zu eng gesetzt werden. Förster Göbel demonstrierte anhand des Spatens, wie weit die Pflanzpunkte auseinanderliegen sollen.

In den letzten Jahren sei viel in den Betrieb investiert worden, berichtete der junge Bäckermeister Maximilian Ley. "Damit die elfte Generation einmal die Zügel übernehmen kann - so Gott will."