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3000 Stunden haben sich gelohnt


Autor: Stephan Stöckel

Maineck, Donnerstag, 01. Oktober 2015

Neubau  Dank einer großartigen Eigenleistung von über 3000 ehrenamtlichen Stunden haben die freiwilligen Helfer die Kosten für den Bau des Mainecker Feuerwehrgerätehauses um 140 000 Euro gesenkt. Morgen ist Einweihung.
Selbst ist der Mann: Die Floriansjünger absolvierten 3000 Stunden Eigenleistung und senkten somit die Kosten. Auch das Dach wurde selbst gedeckt. Foto: Gunther Czepera.


von unserem Mitarbeiter stephan stöckel

Maineck — Gott zur Ehr', dem nächsten zur Wehr: Dieser Wahlspruch ist für die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Maineck seit ihrer Gründung vor 142 Jahren eine Verpflichtung. Wenn es zu helfen gilt, dann sind die Floriansjünger zur Stelle. Als es darum ging, beim Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses selbst Hand anzulegen, ließen sich die Mainecker nicht zweimal bitten: Sie krempelten ihre Ärmel hoch und absolvierten insgesamt 3000 Stunden Eigenleistung. Damit senkten sie die ursprünglich veranschlagten Kosten von 283 726 Euro auf rund 145 000 Euro. Am Samstag, 3. Oktober, wird das Schmuckstück im Beisein zahlreicher Ehrengäste eingeweiht und seiner offiziellen Bestimmung übergeben.


Anbau wäre zu wenig gewesen

Was war der Grund für den Neubau? "An dem fast 40 Jahre alten Gebäude nagte der berühmte Zahn der Zeit. Im Mauerwerk hatte sich Salpeter ausgebreitet. Zudem waren die Räumlichkeiten sehr beengt. Schulungsraum und Toiletten fehlten", nennt Vorsitzender Klaus Müller mehrere Gründe.
Zunächst war ein Anbau angedacht. Von diesen ersten Überlegungen nahm man später wieder Abstand. "Wir wollten ein Haus für die Zukunft. Da erschien uns ein Neubau die bessere Lösung", sagt Müller. Das neue Gebäude wurde nach Auskunft des Redners auf demselben Grundstück errichtet, auf dem schon sein Vorgänger stand. Es trägt die Hausnummer Schlossberg 2.
Die Mainecker Feuerwehr hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich, wie ein Blick in die Chronik zeigt: Von der Gründungsversammlung der Mainecker Wehr ist leider kein Protokoll mehr vorhanden. Aufgrund eines Eintrages im Stammlistenbuch der Wehr ist der Kaufmann Adam Zottmann als erster Vorstand erwähnt. Der Tag seines Eintritts in die Wehr ist der 3. März 1873. Man kann deshalb davon ausgehen, dass die Freiwillige Feuerwehr Maineck an diesem Tag gegründet worden war.


Einige Gründungsmitglieder

Aus der ersten Stammliste, die der damalige Schriftführer, Lehrer Meixner, erst im Jahre 1881 anlegte, können noch einige Gründungsmitglieder namentlich nachgewiesen werden: Adam Zottmann, Vorstand, Leonhard Göhl, Kommandant, Erhard Hoh, Johann Bähr, Georg Jahn, Georg Hümmer, Joseph Schindler, Andreas Barnickel, Johann Wiemann und Benedikt Fischer.
Aus der jüngeren Geschichte ist folgendes überliefert: Anlässlich des "Brunnenfestes" der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 2005 erhielt die Mainecker Wehr von der Gemeinde Altenkunstadt eine neue Tragkraftspritze, nachdem die "alte" 32 Jahre hervorragend ihren Zweck erfüllt hatte. Diese wird nun zusammen mit dem Tragkraftspritzenanhänger im neuen Feuerwehrgerätehaus ihren würdigen Platz finden. Die Freiwillige Feuerwehr wird von Klaus Müller, seinem Stellvertreter Christian Müller, Kommandant Andreas Fugmann, stellvertretenden Kommandanten Gunther Czepera, Kassier Frank Fiedler und Schriftführerin Silke Auer geleitet.
"Möge in den kommenden Jahren der unermüdliche Geist der Gründerväter fortbestehen, so wird nicht nur der Feuerschutz in unserem "Hochfürstbischöflichen Maineck" gewährleistet bleiben, sondern auch der Dorfgemeinschaftssinn gesichert sein." Mit diesen Worten schließt die Chronik. Zu dem darin geäußerten Wünschen wird sicherlich auch das neue Haus sein Scherflein beitragen.