Beratung Das landkreisweite Angebot zur Stromsparberatung startete in der ersten Januarhälfte. Ziel ist es, den Bürger darauf aufmerksam zu machen, wo er Strom und damit Geld unnötig "aus dem Fenster wirft".
von unserem Redaktionsmitglied
Michael Busch
Herzogenaurach — Die Menschen fahren kilometerweit, um Cent-Beträge bei Lebensmitteln zu sparen, dabei wäre das viel einfacher. Die zwölf Stromsparberater des Landkreis Erlangen-Höchstadt sind da einer Meinung. Gerade im eigenen Haushalt seien es nicht mal nur Cents, die man sparen könne, sondern viele Euro. "In manchen Haushalten springt sogar ein Kurzurlaub heraus", weiß Johannes Kollinger zu berichten.
Der in Herzogenaurach wohnende Strom- oder besser Sparexperte ist so etwas wie der "Vater" der ehrenamtlichen Stromsparberater. Seit Jahren ist er Vorreiter in Sachen "Strom sparen" und erläutert aber auch warum. "Es ist eine edle Ressource, die wir verbrauchen.
Wir sollten sparsam damit umgehen, weil die Rohstoffe, aus denen Strom gewonnen wird, endlich sind."
Geld sparen ist einfach Schmunzelnd gibt er zu, dass er gar nicht anders kann. Er komme ursprünglich aus der Gegend um Detmold und dort befindet sich das Niedrig-Energie-Institut. "Ich habe das sozusagen mit in die Wiege gelegt bekommen."
In der Sache selber wird er aber wieder ernst, geht es doch um ein Angebot, das eben Geld sparen soll. Zusammen mit seinen elf Kolleginnen und Kollegen, Ulrike Saul, der Klimaschutzbeauftragten des Landkreises, sowie dem Landrat Alexander Tritthart stellte er das neue, jetzt im Januar startende Projekt vor.
Der Landkreis bietet zusammen mit der Agenda 21 Herzogenaurach und dem Verein Energiewende ER(H)langen für alle Bürger im Landkreis Stromsparberatungen an.
Damit setzt auch der Kreis ein Zeichen, um nachhaltig auf die Erfordernisse hinzuweisen, dass Strom gespart werden sollte.
Tritthart erklärte, dass seine Mitarbeiterin Ulrike Saul die Aufgabe habe den Schwerpunkt Stromverbrauch ins Gedächtnis der Bürger zu rufen. Angesichts veralteter Geräte und Techniken müsste das Thema in den Blickpunkt gerückt werden. Tritthart erklärt zu den Anfängen: "Die Idee kam über Herzogenaurach Zustande. Bürger sollen nicht zum Amt kommen, das Amt kommt zu den Bürgern."
Kollinger hat die Erfahrung gesammelt, dass es sogar Haushalte gibt, die bis zu 50 Prozent einsparen können. 30 bis 40 Besuche habe er schon getätigt und kann daher auch die Zahlen der Deutschen Energie-Agentur bestätigen. Die sagen nämlich, dass jeder Haushalt durchschnittlich rund 25 Prozent seines Stromverbrauchs einsparen kann.
In einer persönlichen Beratung können Bürger den ehrenamtlich tätigen Stromsparberatern Fragen stellen und sich über den Verbrauch aufklären lassen.Ulrike Saul erklärt: "Es gibt unzählige Publikationen mit Stromspartipps, die jedoch nur begrenzt weiterhelfen. In der persönlichen Beratung erhalten sie auf individuelle Fragen Antworten sowie Rückmeldungen zu den Überlegungen." Das schaffe einen größeren Anreiz, sagt Saul.
Einen Hinweis gab es zu dem Ehrenamt. Auch wenn die zwölf Berater nicht allesamt aus der Elektrobranche kommen und ehrenamtlich den Dienst absolvieren, sind sie gut geschult. Neben der eigenen Affinität dem Thema gegenüber habe es sieben Abende gegeben, an denen Kollinger die Kollegen geschult habe. Und selbst die haben am Anfang gestaunt, wo es überall möglich ist zu sparen.
Gut investiertes Geld Trainiert wurde bereits auch schon. Fünf Pilot-Haushalte wurden von den Beratern exemplarisch beraten. "Ein Angebot, das wir gerne unterstützen", erklärt der Landrat. Nicht nur durch die Werbung für das Angebot, sondern bei den Pilotprojekten auch monetär. 400 Euro für energieeffiziente Geräte spendiert der Landkreis. "Ich bin sehr gespannt, wie viel Strom sie mithilfe der Berater einsparen können und ich freue mich, wenn auch andere Haushalte dieses Angebot in Anspruch nehmen", wirbt Tritthart.
Das wiederum ist einfach: Beim Landratsamt melden und dann wird ein Termin mit dem Berater vereinbart. Die Beratung kostet 30 Euro, ein Geld das als Aufwandsentschädigung den Beratern zugute kommt. Außerdem 30 Euro, die nach einer Beratung schnell wieder eingespart wurden.