30 000 Euro für Hilfe nach Frühgeburten
Autor: Günther Geiling
Eschenbach, Freitag, 12. August 2016
Die Karl-Wagner-Stiftung aus dem Eltmanner Stadtteil Eschenbach wurde vor eineinhalb Jahren mit dem Ziel gegründet, Familien von Kindern, die mit den Folgen...
Die Karl-Wagner-Stiftung aus dem Eltmanner Stadtteil Eschenbach wurde vor eineinhalb Jahren mit dem Ziel gegründet, Familien von Kindern, die mit den Folgen einer Frühgeburt zu kämpfen haben und auf finanzielle Hilfe angewiesen sind, zu unterstützen. Zu dem Zweck überreichte jetzt der Besitzer der Privatbrauerei, Karl Wagner, in Gegenwart von Staatsministerin Melanie Huml einen Scheck in Höhe von 30 000 Euro an Professor Karl-Heinz Deeg, Chefarzt der Kinderklinik am Klinikum Bamberg.
Wagner hatte sich vor einiger Zeit dazu entschlossen, diese Stiftung zu gründen und in dabei seine Brauerei mit ihrem Vermögen einzubeziehen. Hintergrund war ein persönlicher Schicksalsschlag: Sein Sohn kam als Frühchen mit 640 Gramm und 27 Zentimetern auf die Welt und ist heute mit zwölf Jahren schwerstbehindert - weswegen er auch das Familienunternehmen dereinst nicht übernehmen kann.
Da Wagner keine weiteren Nachkommen hat, wollte er den Fortbestand der Brauerei nun auf diese Weise regeln.
Karl Wagner und Ute Seitz, die Mutter des zwölfjährigen Sohnes, haben von Anfang miterlebt, was es bedeutet, wenn ein Kind so früh geboren wird. "Ich wollte deswegen meinen Beitrag für die Sorge um Frühgeborene und chronisch kranke Kinder leisten, auch über die eigene Familie hinaus", betont Wagner.
Und auch Seitz weiß um die Probleme. "In der Klinik werden Kinder und Eltern umfassend und kompetent betreut. Nach dem Klinikaufenthalt aber müssen sich Eltern in einer stark veränderten und belasteten Lebenssituation alleine zurechtfinden.
Dieser Übergang von der High-Tech-Versorgung in der Klinik ins heimische Kinderzimmer ist eine große Herausforderung für die Eltern." Dies habe weitreichende Auswirkungen auf die ganze Familie.
"Ich weiß, wovon ich rede, weil ich nahezu fünf Monate lang täglich mehrmals die Frühgeburtenstation aufgesucht und miterlebt habe, wie viele Probleme und wie viele Kinder es gibt, die dann auch noch zu Hause auf Hilfe angewiesen sind. Die Familien können es dann nämlich nicht allein leisten und brauchen dringend auch Unterstützung zu Hause", schildert Wagner die schwierige Nachsorgesituation.
Dabei weist er auf die Situation von Familie Arnold mit ihren behinderten Drillingen Luisa, Elena und Emil hin.
Der Familie wird von der Stiftung eine gesonderte Förderung gewährt, damit sie den Alltag mit den Kindern bewältigen kann.