Weihnachten im Kreise der Familie, unterm Tannenbaum, in friedlicher Atmosphäre und mit vielen Geschenken- dieses Bild haben die meisten von uns vor Augen. Und so sollte es auch sein. Der zweijährige Anton Stumpf hat dieses Glück. Er hat ein liebevolles zu Hause und kann sich auf Weihnachten freuen. Viele andere Kinder können das nicht.
Denn es gibt auch viele Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Familien leben können. Sie verbringen auch die anstehenden Festtage oft nicht daheim. "Diesen Kindern wollen wir helfen", erklärt Antons Mama Sabrina Spielbühler-Stumpf. Antons Papa hat ein eigenes Unternehmen: die Firma Scerox in Küps, die Maschinenbauteile herstellt. Der Betrieb ist zum Glück so erfolgreich, dass er gerne für Jungen und Mädchen in Not spendet.
Doch es sollten nicht irgendwelche Kinder irgendwo auf der Welt sein. Sondern Kinder in unserer Nachbarschaft: Kinder, die im Heim - genauer gesagt in einer der Wohngruppen der Geschwister-Gummi-Stiftung - leben. Rund 70 Kinder aus ganz Oberfranken sind das insgesamt. Manche bleiben für zwei Jahre, manche können am Wochenende nach Hause, und manche werden bleiben, bis sie eines Tages ein eigenständiges Leben beginnen. Anna Kreppner arbeitet in der Wohngruppe 2 am Schießgraben. Dort sind Kinder bis zu einem Alter von elf Jahren untergebracht. "Wir arbeiten eng mit den Familien zusammen", erzählt sie. "Mit den Eltern, aber auch mit den Geschwistern. Denn die Kinder wollen natürlich fast alle irgendwann wieder nach Hause." Solange sie im Heim sind, soll ihnen das Leben so schön und normal gemacht werden, wie es geht. Doch für außergewöhnliche Wünsche ist naturgemäß wenig Geld da.
Da kommt die Spende der Firma Scerox gerade recht. Sie will ihren Beitrag leisten und zumindest ein paar der materiellen Wünsche der Kinder erfüllen. Das Unternehmen hat einen Scheck in Höhe von 2500 Euro an die Geschwister-Gummi-Stiftung überreicht. Die Kinder der Wohngruppen wollen davon Gartenmöbel anschaffen. Die jetzigen sind unansehnlich und wenig kindgerecht. "Unsere Kinder wünschen sich etwas Buntes, etwas, das sie selbst mit aussuchen können", erklärt Regina Herath von der Gummistiftung. "Wenn die Kinder glücklich sind, sind wir es auch", so Sabrina Spielbühler-Stumpf. Katharina Müller-Sanke