2019 - nur, wenn alles gut läuft
Autor: Berthold Köhler
Neustadt bei Coburg, Dienstag, 17. November 2015
unterführung Der Kreis-Bauausschuss hat gestern die Fortsetzung der Planungen für das Sieben-Millionen-Projekt in der Ketschenbacher Straße nicht gebremst. Der Verlauf der Verhandlungen mit der Bahn wird entscheidend für den Zeitplan.
von unserem Redaktionsmitglied
Berthold Köhler
Neustadt — "Nein", sagte Jürgen Alt vom Bauamt im Landratsamt, glücklich sind weder der Landkreis noch die Stadt Neustadt als Verantwortliche für die Planungen, dass die Kosten für den Bau einer Unterführung als Ersatz für den Bahnübergang in der Ketschenbacher Straße ganz schön heftig gestiegen sind. Rund 7,3 Millionen Euro für Unterführung sowie 910 000 Euro für den Kreisverkehrsplatz in der Coburger Straße muss der Landkreis als Baulastträger der Kreisstraße CO 14 inzwischen einplanen. Dennoch hat der Kreis-Bauausschuss gestern Nachmittag keine Einwände dagegen erhoben, dass die Baumaßnahmen fortgeführt werden.
Alt informierte den Ausschuss über die Hintergründe für die Kostensteigerung - immerhin war zu Beginn der Planungen 2010 noch von zwei Millionen Euro die Rede.
"Wir haben Grundwasser bis zur Oberkante des Geländes", erklärte Jürgen Alt. Um dieses gravierende Problem in den Griff zu bekommen, müsse ein massives Bauwerk errichtet werden. Dafür sind bis zu zweieinhalb Meter dicke Bodenplatten notwendig.
Es braucht Verhandlungsglück
Dass der Bau der Unterführung nicht vor dem Jahr 2019 in Angriff genommen wird, hat aber keine finanziellen Gründe. Ursache für den langen Weg bis zum Baubeginn ist das recht aufwendige Planfeststellungsverfahren, das zur Genehmigung der Unterführung durchgeführt werden muss. Und: Die Kreuzungsvereinbarung, bei der die finanzielle Beteiligung mit dem Bund und der Bahn fixiert wird, ist auch noch nicht unterschrieben.
Jürgen Alt musste da im Ausschuss gleich an die schier unendliche Geschichte mit dem Bau der Ebersdorfer Ortsumgehung für die Kreisstraße CO 13 denken, wo sich ja die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn als Finanzierungspartner (der immerhin ein Drittel der Kosten übernimmt) arg lang hinzogen. "Vielleicht hat die Stadt Neustadt da bei ihrem Verhandlungen ja mehr Glück", sagte der Tiefbau-Fachmann Alt. Landrat Michael Busch (SPD) versicherte jedenfalls, dass der Landkreis bei diesem für den Rettungsdienst wichtigen Projekt am Ball bleiben werde: "Wir sind ständig in Kontakt mit allen Beteiligten." Aber auch Busch ließ durchblicken, dass er sich zum zeitlichen Ablauf keinen großen Illusionen auf eine überraschend schnelle Verwirklichung hingibt.
Bei seiner Übersicht über die laufenden Straßenbauprojekte des Landkreises informierte Jürgen Alt zudem über den Ausbau der Kreisstraße CO 14 zwischen Fischbach (Stadt Rödental) und Höhn. Bis zum Sommer wird der Fachbereich Tiefbau im Landratsamt die Entwurfsplanung fertigstellen und danach die baufachliche Stellungnahme des Staatlichen Bauamtes in Bamberg einholen. Ziel ist es weiter, die Straße hinauf auf die Bergdörfer im Jahr 2017 auszubauen. Dafür muss der Antrag auf Förderung aber spätestens zum Ende der Sommerferien 2016 bei der Regierung von Oberfranken vorliegen.