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1986 winkten Tausende den Frankenwaldflößern zu


Autor: Gerd Fleischmann

Kronach, Freitag, 07. Oktober 2016

Beim Kreisflößertreffen am Samstag in Friesen steht ein Ereignis im Mittelpunkt: Die spektakuläre Mainfloßfahrt vor 30 Jahren, 1986. Die Frankenwaldflößer h...
Die Besatzung des 80 Meter langen Mainfloßes im Jahre 1986: Alfons Geiger (von links), Dieter Murmann, Gerhard Wich-Heiter, Konrad Schaller, Helmut Ring, Heinrich Stöcker, Ehrenfloßmeister Heinz Köhler, Willi Schaller und Emil Hümmrich-Welt   Reproduktion: Gerd Fleischmann


Beim Kreisflößertreffen am Samstag in Friesen steht ein Ereignis im Mittelpunkt: Die spektakuläre Mainfloßfahrt vor 30 Jahren, 1986. Die Frankenwaldflößer haben schon immer durch Gemeinschaftsaktionen für Aufsehen gesorgt und damit für ihre Heimat geworben.
Nach sorgfältiger Planung erfolgte 1986 unter der Schirmherrschaft von Ehrenfloßmeister und Landrat Heinz Köhler die 170 Kilometer lange Mainfloßfahrt von Bamberg nach Karlstadt, die Tausende an den Ufern begeisterte. Die Trägerschaft hatte der Landkreis übernommen. An die 160 Festmeter Holz, an die neun Lkw-Ladungen, wurden für ein 80 Meter langes und neun Meter breites Floß verarbeitet.
Am Zusammenbau wirkten Floßmeister Emil Hümmrich-Welt (Leitung), Willi Schaller und Dieter Murmann (alle Unterrodach), Helmut Ring, Heinrich Stöcker und Helmut Köstner (alle Wallenfels), Alfons Geiger, Konrad Schaller, Joachim Geiger und Alfons Zwingmann (alle Friesen) mit. Für die Organisation waren der stellvertretende Kreisheimatpfleger Gerd Wich-Heiter und Quartiermeister Karl-Otto Bühling in Zusammenarbeit mit Kreiskämmerer Gerhard Seuling verantwortlich. Fachgerecht bauten die Flößer im Baggersee bei Dörfleins im Landkreis Bamberg ihr Superfloß. Am 13. Juni 1986 erfolgte die Jungfernfahrt von Bischberg nach Bamberg.


An den großen Schiffen vorbei

Dann ging es Schlag auf Schlag: 14. Juni Bamberg-Haßfurt, 15. Juni Haßurt-Schweinfurt-Volkach, 16. Juni Volkach-Würzburg, 17. Juni Würzburg-Karlstadt. Gezogen wurde der mächtige Holzverband auf dem Main von einem Schlepper des Wasserwirtschaftsamtes.
Unterbrochen wurde die "Floß-Raas" von volksfestartigen Veranstaltungen. "Halberohmd" und Flößerbier rundeten die Originalität dieser Wasserreise ab. An die 100 Personen fanden auf dem hölzernen Gefährt Platz. Millionen Fichtenstämme aus dem Frankenwald fanden Abnahme bei den Sägewerken und Zimmereien entlang des Mains.
Die Medien kommentierten begeistert die "Wiederentdeckung der Flößerei". Allerdings erlebten die Floßfahrer immer wieder hautnah den nun modernen Großschifffahrtsweg, wenn die 1500-Tonnen-Lastschiffe der Europaklasse an den Frankenwaldflößern vorbeizogen. Nach dem Ende der Fahrt fand das Holz - der Wert lag bei 25 000 Mark - Verwendung beim Sägewerk Försch in Gössenheim.