19 Ausflüge in den Kopf des Autors
Autor: Heike Schülein
Kronach, Freitag, 16. Oktober 2020
Achim Durynek präsentiert den zweiten Teil seiner Trilogie "Unterm orangenen Baum". In "Datenstaub" erwarten den Leser 19 Kurzgeschichten, Zeichnungen und Gedichte.
Zwei Sachbearbeiter einer großen Firma staunen, als sich eines Tages Buchstaben, Ziffern und Icons auf ihren Screens in graue Zeichen verwandeln. Aus den Ecken der Bildschirme fließen graue Schlieren, die sich in Verbindung mit Luft in Staub verwandeln. Ohne ein funktionierendes World Wide Web versinkt die Welt im Chaos und im Datenstaub. Ob die beiden dem nahenden Weltende Einhalt gebieten, erfahren die Leser in "Datenstaub", dem zweiten Teil der Trilogie "Unterm orangenen Baum" von Achim Durynek.
"Schreiben fällt mir nicht schwer. Das ist für mich Entspannung pur", sagt Achim Durynek, der innerhalb von zehn Monaten zwei Bücher mit insgesamt 527 Seiten, 45 Kurzgeschichten, 12 Gedichten und 25 Bildern veröffentlicht. Das dritte Buch ist bereits in Arbeit.
Im Verlauf der vergangenen rund 40 Jahre hat der Autor, der in Kronach lebt und in Kulmb ach arbeitet, etwa 80 Kurzgeschichten geschrieben. Zudem malt er mit Tusche und Bleistift - und er aquarelliert. Auf diesen großen Fundus greift er bei der Herausgabe der Bücher zurück.
"Ich habe mich nicht eher getraut; schließlich ist der Markt mit Autoren total überlaufen", räumt der Kronacher ein. Mit ausschlagend für seinen Schritt in die Öffentlichkeit war seine erste Lesung bei der Silvester-Gala 2018 in der Kronacher Christuskirche, als er zwei seiner Kurzgeschichten vorlas. Die vielen positiven Rückmeldungen bestärkten ihn darin, den ersten Band ("Kronacher Krippenkinder") der Trilogie "Unterm orangenen Baum" herauszubringen. "Es war einfach an der Zeit. Die Veröffentlichung meiner Geschichten ist für mich wie eine Befreiung", verdeutlicht er.
Gleiches gelte auch für seine Bilder. Er male, weil er damit Seelenfrieden finde. Eines seiner Bilder, "Werkzeug zum Mundhalten", ziert auch das seinem zweiten Band beigefügte Lesezeichen.
"Bilder und Geschichten sind Teil meines innersten Seins", bekundet der Autor, der sich sehr über den großen Zuspruch freut. "Die Menschen beschäftigen sich damit. Vor allem interessieren sie sich auch dafür, ob die Erzählungen einen realen Bezug haben bzw. ob ich die in der Ich-Form erzählten Geschichten selbst erlebt habe", erzählt der Kronacher. Sämtliche Handlungen, Orte und Personen seien aber frei erfunden.
Allerdings habe schon das eine oder andere Ereignis aus dem Alltagsleben Anstoß zu seinen Geschichten gegeben, mit denen er sich für die Werte der Gesellschaft einsetzt.
Selbst illustriert
Sein neues, von ihm wiederum mit eigenen Zeichnungen illustriertes Zweitwerk enthält erneut eine enorme Bandbreite unterschiedlicher Themen, Problematiken und Verhaltensweisen der Protagonisten. Und dabei mutet Durynek den Lesern durchaus einiges zu. Neben wenigen lustigen Episoden - wie beispielsweise der "Zähne"-Geschichte über den Ausflug einer 97-jährigen Seniorenheimbewohnerin - und humorvollen Gedichten wie "rasenmäherversteher" und "Reimender Kakadu" beschäftigt sich der Großteil der Texte mit ernsten Themen. "Am meisten gespannt bin ich auf die Reaktionen auf "Schokomecki", erklärt der Autor. In der Geschichte möchte ein Sozialarbeiter und Handpuppenspieler zwei Mädchen aus sozialen Randgruppen unterstützen. Eine von ihnen ist fasziniert von der Handpuppe Schokomecki - einem Igel, der Schokolade verteilt. Als sich die Geschwister und der Sozialarbeiter emotional näherkommen, entwickelt sich daraus ein Desaster.