1000 Kinder in Hartz-IV-Gemeinschaften
Autor: Martin Koch
Coburg, Donnerstag, 28. März 2019
"Mehr Bildungsgerechtigkeit für Kinder" war im vergangenen Jahr ein zentrales Thema bei der Arbeit des Kinderschutzbundes in Coburg. Damit hängt auch die Kinder- und Familienarmut eng zusammen. "In Co...
"Mehr Bildungsgerechtigkeit für Kinder" war im vergangenen Jahr ein zentrales Thema bei der Arbeit des Kinderschutzbundes in Coburg. Damit hängt auch die Kinder- und Familienarmut eng zusammen. "In Coburg leben allein rund 1000 Kinder in sogenannten Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften", sagte Vorsitzende Bettina Dörfling bei der Hauptversammlung am Dienstag im Kinder- und Familienzentrum "Domino". Bildung und Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben seien stark vom Inhalt des elterlichen Geldbeutels abhängig. Das betreffe auch Eltern, die im Niedriglohnbereich ihr Auskommen finden müssen.
Nach dem Weltkindertag im September 2018 habe der Kinderschutzbund mit einer Aktion vor dem Rathaus in Coburg auf das Schicksal von Kindern in einkommensschwachen Familien aufmerksam gemacht. Coburger Kinder schilderten, was es für sie heißt, wenig Geld zu haben, beim Wohnraum und in der Freizeit.
Die Sozialpädagogin Melanie Hanna kümmert sich um den Arbeitsbereich Kinder- und Familienhilfen. Zweimal in der Woche gebe es pädagogisch begleitete Eltern-Kind-Gruppen. 86 Familien seien damit erreicht worden, im Schnitt seien pro Treffen 21 Personen dabei.
Beliebtes Familienfrühstück
Immer donnerstags finde das Familienfrühstück "Raum 13" statt. Es seien insgesamt 62 Familien mit 667 Personen gekommen, im Schnitt zehn Familien pro Treffen. Hanna: "Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund betrug 35 Prozent." Am "Schlaumeiertach" gebe es Vorträge und Aktionen zu speziellen Themen.
35 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen kümmern sich um "Die Kiste", den Secondhand-Laden des Kinderschutzbundes. "Wir haben einen sehr guten Zulauf", sagte Dorothee David.
Von der "Aktion Sterntaler" berichtete Margit Beck. Aus diesem Spendentopf gebe es Zuschüsse für arme Kinder und deren Familien, wie Beihilfen für den Schulbedarf, den Haushalt oder Gutscheine für den Secondhand-Laden.
Die Trennungskindergruppe arbeite mit dem Institut für psychosoziale Gesundheit an der Hochschule Coburg zusammen.