100 928 Stunden ehrenamtlicher Dienst
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Lichtenfels, Sonntag, 14. Mai 2017
Die Feuerwehren im Landkreis Lichtenfels absolvierten insgesamt 2911 Einsätze, Sicherheitswachen, Tätigkeiten und Übungen im Jahr 2016, das sind durchschnit...
Die Feuerwehren im Landkreis Lichtenfels absolvierten insgesamt 2911 Einsätze, Sicherheitswachen, Tätigkeiten und Übungen im Jahr 2016, das sind durchschnittlich acht Tätigkeiten an jedem Tag, 365 Tage, auch anSamstagen, Sonn- und Feiertagen. 100 928 Stunden ehrenamtliches Engagement im letzten Jahr. Hierbei wurden 131 Menschen gerettet.
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen werden die Feuerwehren in Zukunft noch größere Personalprobleme bekommen. Die Mitgliedergewinnung ist und bleibt noch eines der wichtigen Themen bei der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in der Maintalhalle in Reundorf. Kommandanten und Vorsitzende, sowie die anwesenden Bürgermeister wurden über das vergangene Feuerwehrjahr durch den Bericht des Verbandsvorsitzenden Kreisbrandrat Timm Vogler informiert.
Zwei Partner der Feuerwehr
Gleich zu Beginn wurden zwei Unternehmen mit dem Titel "Partner der Feuerwehr 2017" ausgezeichnet. Das Autohaus Bienlein und die Fahrschule "beim Gerd" haben in der Vergangenheit die Arbeit der Feuerwehr außergewöhnlich unterstützt. Sei es, dass sie ihre Arbeitnehmer für Einsatz- und Ausbildungsdienst freistellten, Firmen bzw. Betriebsgelände für Besichtigungen und Übungen zur Verfügung gestellt oder den Wehren finanziell oder materiell unter die Arme gegriffen haben. Dafür sprach Vogler den Unternehmen als Kreisbrandrat und Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, stellvertretend für alle Feuerwehrfrauen und -männer im Landkreis Dank und höchste Anerkennung aus.Die Verantwortlichen des Landesfeuerwehrverbandes Bayern haben die Naturkatastrophen der diesjährigen Imagekampagne provokativ als "Monster" dargestellt. "Um die Verwüstungen dieser Monster bezwingen zu können, brauchen wir freiwillige und bestens ausgebildete Mitglieder in unseren Wehren", so Vogler, "welche engagiert und zuverlässig ihre Frau oder ihren Mann stehen und sich den Katastrophen entgegenstellen."
Vogler berichtet von Tagungen auf Bezirks- und Landesebene. Zentrale Themen sind auch hier die Mitgliedergewinnung, aber auch die Zukunftssicherung der Feuerwehren durch neue Ausbildungskonzepte und -möglichkeiten.
3579 aktive Feuerwehrdienstleistende gibt es im Landkreis, davon 391 Feuerwehrfrauen und 408 Jugendliche, davon 106 Mädchen. Sie haben im vergangenen Jahr 1442 Einsätze bewältigt, pro Tag durchschnittlich drei im Landkreis Lichtenfels. Eine Maßnahme, um der negativen Entwicklung des demographischen Wandels gegenzusteuern, ist die abgeschlossene Feuerwehrbedarfsplanung, welche der Kreisbrandrat Timm Vogler auf den Weg gebracht hat. Diese ist nahezu in allen Kommunen umgesetzt worden. Ziel war es festzustellen, wie viel Feuerwehr der Landkreis Lichtenfels benötigt, um dann die entsprechenden Weichen für die Zukunft zu stellen. Das Miteinander ist gefragt, die Feuerwehren sind noch enger zusammengerückt. Der Landkreis Lichtenfels ist hierfür bayernweit in einer Vorreiterrolle.
Zur Mitgliederwerbung erscheint in diesem Jahr die 23. Auflage der Feuerwehrzeitung des Landkreises Lichtenfels. Auch die Facebook-Seite des Kreisverbandes weist auf die aktuellen Themen im Bereich der Freiwilligen Feuerwehren hin. Der Internetauftritt des Kreisverbandes wird noch in diesem Jahr komplett neugestaltet. Jede Feuerwehr kann selbst bestimmen, in welcher Ausführlichkeit sie Informationen auf ihrer Homepage bereitstellen will - die komfortable Navigation sorgt für eine schnelle Verfügbarkeit aller gewünschten Informationen. Selbstverständlich ist auch ein interner, nur mit Passwort zugänglicher Bereich, vorgesehen.
Vogler wies auf die Leistungen des Landesfeuerwehrverbandes hin, wie die Schulung der Atemschutzgeräteträger im feststoffbefeuerten Brandübungscontainer. Die Indienststellung im vergangenen Jahr war gleichzeitig der Startschuss für ein auf mehrere Jahre ausgelegtes Schulungskonzept für die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger in den bayerischen Feuerwehren. Rund 1,2 Millionen Euro hat der Freistaat Bayern hierfür zur Verfügung gestellt und ermöglicht es so, in den nächsten vier Jahren rund 7200 Atemschutzgeräteträger in den Feuerwehren ausbilden und besonders schulen zu lassen.
Der Container war im April 2016 eine Woche in Burgkunstadt im Einsatz. Der Landesfeuerwehrverband Bayern fordert, die Kampagne über das Jahr 2018 weiterzuführen.
Das Land Bayern stellt 41 Fahrzeuge mit Abrollbehälter für den Hochwasserschutz im Freistaat zu Verfügung, eines dieser Fahrzeuge wird ab Anfang Juli in den Landkreis Lichtenfels ausgeliefert und bei der Feuerwehr Lichtenfels stationiert. Vogler bedankt sich hierfür bei Landrat Christian Meißner, der die Bewerbungsphase für dieses Fahrzeug maßgeblich unterstützt hat.
Bereits eine Vielzahl von heimischen Feuerwehren haben die demographischen Entwicklungstendenzen erkannt und Kinderfeuerwehrgruppen gegründet, mittlerweile 17 Gruppen mit mehr als 200 Kindern an der Zahl, um interessierte Kinder frühzeitig, aber behutsam sowie auf spielerische Art und Weise an die Aufgaben der Feuerwehren heranzuführen, um den Feuerwehrnachwuchs in den eigenen Reihen langfristig zu sichern. Vogler bedankt sich besonders bei der Kinderfeuerwehrbeauftragten des Kreisverbandes, Ingrid Funk, und bei Kreisbrandmeisterin Sigrid Mager für die Arbeit in der Nachwuchsgewinnung mit dem gleichzeitigen Hinweis auf den 2. Kreiskinderfeuerwehrtag am 8. Juli in der Stadt Lichtenfels.
Besondere Verdienste gewürdigt
Acht verdiente Feuerwehrmänner wurden für besondere Verdienste mit dem "Feuerwehrkreuz in Silber" geehrt: Ulrich Partheymüller, Alfred Schubert, Dietmar Gesslein, Bernd Müller, alle Freiwillige Feuerwehr Marktgraitz, Franz Schwendemann, Roth, KBM Uwe Knab, Michelau, Friedrich Schratz, Trieb, Roland Göldel, Trainau. Landrat Christian Meißner lobt die Umsetzung der Feuerwehrbedarfspläne in den Kommunen. Die Zahl der neuen Fahrzeugbeschaffungen sei beeindruckend. Er wisse um die Bedeutung der Feuerwehren als Hilfsorganisation, aber auch als Kulturträger in der Gemeinschaft. lsc