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Vier Corona-Infizierte im Ankerzentrum Zirndorf: In anderer Einrichtung gibt es weit mehr Fälle


Autor: Ralf Welz, Agentur dpa

Zirndorf, Dienstag, 21. April 2020

Im Ankerzentrum Zirndorf gibt es mehrere Bewohner, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Um eine Verbreitung mit dem gefährlichen Erreger innerhalb der Einrichtung zu verhindern, wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen. In einem unterfränkischen Ankerzentrum gibt es weit mehr Infizierte.
Im Ankerzentrum in Zirndorf gibt es aktuell vier Corona-Infizierte. Symbolfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa


Corona-Fälle in fränkischer Flüchtlingsunterkunft: Im Ankerzentrum Zirndorf (Landkreis Fürth) leben derzeit mehrere Menschen, die sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Dies bestätigte die Regierung von Mittelfranken gegenüber inFranken.de. Demnach sind in der mittelfränkischen Aufnahmestelle für Asylbewerber aktuell vier Menschen untergebracht, die positiv auf Covid-19 getestet wurden.

Sie alle wiesen dabei keine Symptome auf und würden täglich von einem Arzt des medizinischen Dienstes unter Beachtung der Schutzvorgaben aufgesucht, teilt eine Sprecherin der Regierung mit. In einem Ankerzentrum in Unterfranken gibt es weit mehr Infizierte.

Covid-19 in Flüchtlingsunterkunft: Gibt es ausreichende Schutzmaßnahmen?

In Geldersheim sind 89 der etwa 600 Asylbewerber im dortigen Ankerzentrum positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ein etwa 60 Jahre alter Flüchtling aus Armenien, der an Covid-19 erkrankt war und zudem schwere Vorerkrankungen hatte, sei am Montag gestorben, teilte die Regierung von Unterfranken am Dienstag mit.

Wie ist es um den Schutz der Bewohner von Ankerzentren bestellt? Reichen die Maßnahmen aus, um die Asylbewerber vor dem grassierenden Coronavirus zu bewahren? 

In Bayern würden seit dem 27. Februar alle Neuzugänge und Asylsuchenden, die seit 30. Januar 2020 angekommen sind, verdachtsunabhängig auf Covid-19 getestet, heißt es vonseiten der Regierung von Mittelfranken. Das Bayerische Staatsministerium stehe zudem in ständigem Kontakt mit den für die Asylunterbringung zuständigen Bezirksregierungen, um einer Ausbreitung von COVID-19 - so gut es geht - vorzubeugen, 

Die Bewohner würden durch Aushänge, Flyer und persönliche Ansprachen für das Infektionsrisiko sensibilisiert und über die Möglichkeit einer "freiwilligen separierten Unterbringung" informiert - unter Berücksichtigung der vorhandenen freien Kapazitäten. Die Belegung in den Unterkünften sei - soweit möglich - "durch organisatorische Maßnahmen" entzerrt worden. "Dies gilt sowohl für die Unterkunftsgebäude als auch für einzelne Zimmer", so die Regierung von Mittelfranken. 

Zum Schutz der Bewohner seien zudem die Zutrittsregelungen zur Unterkunft verschärft worden. 

Corona-Maßnahmen in Ankerzentrum: Abgepacktes Essen, geschlossene Speisesäle

Die Essensversorgung in der Einrichtung erfolge durch die Ausgabe von einzeln verpacktem Essen zum Verzehr auf den Zimmern. Die Speisesäle der Kantinen seien indes geschlossen.

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"Soweit medizinisch notwendig, werden den Bewohnern Mund- und Nasenschutzmasken zur Verfügung gestellt." Waschmöglichkeiten seien ausreichend vorhanden. Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung, die Symptome aufweisen, würden auf eine Corona-Infektion entsprechend getestet.

Werde hierbei eine Covid19-Erkrankung festgestellt, werde das zuständige Gesundheitsamt verständigt. Dieses ordnet dann Quarantänemaßnahmen im erforderlichen Umfang an. In enger Abstimmung zwischen Gesundheitsamt und Ankerzentrum erfolge schließlich die Ermittlung von möglichen Kontaktpersonen.

Für Verdachtsfälle und Infizierte würden separate Unterkunftsmöglichkeiten genutzt. "Positiv getestete Bewohner werden für mindestens 14 Tage isoliert", berichtet die Regierungssprecherin. "Darüber hinaus gelten alle Maßnahmen analog der von der Bayerischen Staatsregierung eingesetzten Ausgangsbeschränkung."

In einem Gefängnis in Oberfranken haben sich mehrere Mitarbeiter mit dem Coronavirus angesteckt. Das hat der Anstaltsleiter im Gespräch mit inFranken.de eingeräumt. Vorausgegangen war der „Hilferuf“ eines Gefangenen, der sich an inFranken.de gewandt hatte.