Fürther dürfen weiter vom Aufstieg träumen

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Die Fürther Goran Sukalo (l.) und Tom Weilandt (r.) feiern Ilir Azemi, dessen 14. Saisontreffer das 1:0 gegen Sandhausen bedeutete. Foto: Daniel Karmann/dpa
Die Fürther Goran Sukalo (l.) und Tom Weilandt (r.) feiern Ilir Azemi, dessen 14. Saisontreffer das 1:0 gegen Sandhausen bedeutete. Foto: Daniel Karmann/dpa

Der 2:0-Erfolg gegen Sandhausen reichte dem Kleeblatt zwar nicht, Paderborn vom direkten Aufstiegsplatz zu verdrängen. Doch ab Donnerstag kann in der Relegation gegen den HSV die Rückkehr ins Oberhaus noch gelingen.

Ein Jahr nach dem Abstieg klopft die SpVgg Greuther Fürth wieder ans Tor zur Fußball-Bundesliga. Im Gegensatz zur Saison 2011/12, in der sie als souveräner Zweitliga-Meister aufgestiegen waren, hoffen die Mittelfranken diesmal durch die Hintertür Relegation den Sprung nach oben zu schaffen. "Wir wollen in die Bundesliga, das ist unser Ziel", stellte Kleeblatt-Trainer Frank Kramer nach dem 2:0-Erfolg gegen den SV Sandhausen am Sonntag klar.

Mit dem Arbeitssieg über den Tabellenzehnten am letzten Spieltag der Zweitliga-Saison sicherten sich die Fürther Platz 3 in der Abschlusstabelle und damit zwei Entscheidungsspiele um den letzten freien Platz in der Bundesliga gegen den Erstliga-16. Hamburger SV. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte nach 1948 kann der Traditionsclub über Aufstiegsspiele damit den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse schaffen.

Relegation gegen den Bundesliga-Dino

Die Freude über die Saison-Verlängerung war bei den Fürther Anhängern nach dem Schlusspfiff auf den Rängen groß, bei den Protagonisten hielt sie sich in Grenzen. Trainer Kramer lief sogar mit gesenktem Haupt in die Kabine. "Wir sind natürlich auch ein bisschen enttäuscht, weil man als Sportler immer das Maximum möchte", erklärte der Sportliche Leiter Rouven Schröder. Noch immer schmerzt der Stachel der 1:2-Heimniederlage gegen 1860 München vor zwei Wochen, die der SpVgg letztlich den zweiten Rang und damit den direkten Aufstieg kostete. Andererseits haben die Kleeblatt-Kicker auch allen Grund, ein bisschen stolz auf sich zu sein. Mit 60 Punkten fuhren sie das zweitbeste Ergebnis der Vereinsgeschichte ein. "Damit hat doch vor der Saison keiner gerechnet. Das sollte unserer Mannschaft noch einmal Auftrieb geben", meinte Schröder im Hinblick auf die Relegation gegen den Bundesliga-Dino aus dem Norden.

Die beste Offensivmannschaft der 2. Liga tat sich am Sonntag im Ronhof lange schwer, das Abwehrbollwerk des SV Sandhausen zu überwinden. Die stark ersatzgeschwächten Gäste mussten auf neun Spieler verzichten und stellten sich den Fürthern mit zwei Abwehrriegeln im 4-1-4-1-System entgegen. Nach schwungvollem Beginn wirkten die Franken zunehmend gehemmt und konnten sich kaum noch gute Torchancen erspielen. Erst mit dem 1:0 in der 52. Minute durch Ilir Azemi, der nach Flanke von Zoltan Stieber per Kopf erfolgreich war, legten die Fürther ihre Nervosität ab. Für Azemi war es der 13. Treffer im 13. Spiel in Folge. Stieber machte mit dem 2:0 (83.) - ebenfalls per Kopf - alles klar. "Die Mannschaft hat sich sehr diszipliniert verhalten und ist nicht mit dem Kopf durch die Wand gegangen", lobte Kramer sein Team.

Stehende Ovationen für Kleine

Als sich Thomas Kleine vier Minuten vor Spielende zur Einwechslung bereit machte, erhoben sich 16 000 Zuschauer von den Sitzen und feierten den Abwehrspieler mit stehenden Ovationen. Nach 252 Spielen für die SpVgg beendet Kleine nach der Saison seine Karriere und wechselt in den Trainerstab. Abschiedsstimmung machte sich daher im Stadion breit. Dabei ist im Ronhof noch eine ganz wichtige Partie zu spielen.