Bei der Fürther Simba Dickie Gruppe steht eine große Veränderung an: Zum 31. Januar 2024 übernimmt die Unternehmensgruppe die Nürnberger Schulranzen-Marken "Scout" und "DerDieDas" sowie die Rucksack-Marke "4You". 2023 verzeichnete das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 675,2 Millionen Euro - etwa vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die Ertragslage sei dank Kosteneinsparungen jedoch zufriedenstellend, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Manfred Duschl.

Genaue Zahlen nennt die Gruppe generell nicht. Auch Modelleisenbahnhersteller Märklin, der zu der Unternehmensgruppe gehört, hatte im zurückliegenden Geschäftsjahr 2022/23 mit einem Umsatz von 127 Millionen seine Prognose leicht verfehlt - eine Million Euro weniger als erwartet.

Fürther Unternehmensgruppe übernimmt drei Nürnberger Marken

Damit wechselt die bekannte Schulranzen-Marke Scout innerhalb Mittelfrankens den Besitzer: Die Simba Dickie Group aus Fürth übernimmt Scout und obendrein auch die Schulbedarfsmarken DerDieDas und 4You zu einem ungenannten Preis von der Georg A. Steinmann Lederwarenfabrik in Nürnberg. Die Steinmann-Gruppe stelle laut dem Branchenportal "Markenartikel" ihre unternehmerischen Aktivitäten im Schul- und Lederwarenbereich ein und werden sich vom Markt zurückziehen.

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Das veränderte Geschäftsumfeld im Lederwarenbereich durch Konsolidierung des Einzelhandels und Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten hätten letztendlich zu der Entscheidung geführt, teilte Spielwarenhersteller Simba Dickie mit. Das mittelfränkische Familienunternehmen werde zum 31. Januar 2024 die Markenrechte für Scout, DerDieDas und 4You erwerben. 

Die neuen Marken werden bei Undercover angegliedert. Das auf Schülerausstattung spezialisierte Unternehmen ist seit einigen Jahren in Besitz von Simba Dickie und führt neben Lizenzprodukten die Marken Scooli Schulranzen und Neoxx Schulrucksäcke führt. Dem Markenartikel-Magazin zufolge übernehme der fränkische Spielwaren-Traditionshersteller ab dem 1. Mai 2024 auch Produktentwicklung, Vermarktung und Vertrieb der Produktlinien von Scout, DerDieDas und 4You. Bis dahin erfolge der Vertrieb der Schulranzen unverändert über die Steinmann-Gruppe.

Samba Dickie trotz Schwierigkeiten optimistisch 

Simba Dickie, wozu neben Märklin unter anderem auch der Bobby-Car-Hersteller Big gehören, rechnet damit, dass auch 2024 ein schwieriges Jahr werden könnte. Eventuell könne sich die Situation im zweiten Halbjahr etwas bessern, sagte Duschl. Für das laufende Jahr ist er trotzdem optimistisch: Der Gesamtumsatz könnte um etwa 7 Prozent auf 725,1 Millionen Euro steigen.

Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage sind die Modelleisenbahn-Fans Märklin treu geblieben. Der Göppinger Traditionshersteller sprach am Donnerstag (25. Januar 2024) von einer positiven Umsatzentwicklung. Im laufenden Geschäftsjahr sei mit einem Umsatz von 130,8 Millionen Euro zu rechnen, teilte der Geschäftsführende Gesellschafter, Florian Sieber, in Fürth mit. Märklin profitiert seinen Angaben nach davon, dass sich neben Kindern auch viele Erwachsene für Modelleisenbahnen begeisterten und in hochwertige Züge und Loks investierten.