Fürther Tierheim-Leiterin berichtet von Müll-Fund: "Eiskalt den Rücken heruntergelaufen"
Autor: Fynn Partheymüller
Fürth, Dienstag, 23. April 2024
In einem emotionalen Statement hat Michaela Pfaff, Tierheimleiterin des Tierschutzhauses Fürth, von einem grausamen Fund berichtet. Eine Katzenmama mit ihren Babys wurde in einem Müllsack gefunden.
Das Tierschutzhaus Fürth berichtet von einem furchtbaren Fund. Im Fürther Stadtgebiet wurde eine junge Katzenmama zusammen mit ihren beiden Kätzchen in einem Müllsack gefunden. Schnell wurde den Vierbeinern von den Tierschützern geholfen.
"Mir ist es eiskalt den Rücken heruntergelaufen", erklärt Tierheimleiterin Michaela Pfaff im Gespräch mit inFranken.de, die die Tiere nun bei sich aufnehmen musste. Weiter richtet sie sich mit einer wichtigen Nachricht an die Bevölkerung.
"Durch nichts zu entschuldigen": Katzen in Müllsack am Fürther Stadtrand entsorgt - Hund wird zum Katzenretter
"Manchmal fällt einem wirklich nichts mehr ein", erklärt sie weiter. Da die Plätze im Tierheim restlos belegt seien, habe Pfaff die Miezen vorerst bei sich unterbringen müssen. "Das ist natürlich nicht üblich, aber alle Tierheime haben momentan einfach Platzprobleme", erklärt sie weiter. In diesem Fall war ein Hund zum unerwarteten Retter geworden. Er hatte die frischgebackene Katzenmama zusammen mit ihren, zu diesem Zeitpunkt, zwei circa acht Tage alten Babys in einem Müllsack am Straßenrand im Stadtgebiet gefunden.
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Inzwischen seien die Kätzchen zwischen 14 und 16 Tagen alt, die junge Katzenmama schätzt die Tierheimleiterin auf circa ein Jahr. Von Anfang an mache "Flauschi" einen erleichterten, jedoch misstrauischen Eindruck. Sie zeige sich trotz ihres Alters aber als vorbildliche und großartige Katzenmutter. Die Britisch-Kurzhaar-Kätzchen haben Pfaff zufolge ihre Augen mittlerweile geöffnet. "Dass man eine Katzenmama mit noch blinden Babys einfach aussetzt, ist eine Vollkatastrophe, es ist einfach unverständlich." Zwischen 8 und 10 Wochen bleiben die Babys noch bei ihrer Mama. In diesem Zeitraum werden sie erstmalig geimpft und können anschließend zur Vermittlung freigegeben werden.
Auch wenn sämtliche Tierheime und Auffangstationen nicht sofort und gleich Platz anbieten können, sei eine solche "Entsorgung durch nichts zu entschuldigen", führt sie weiter aus. Mit einem Appell richten sich die Tierschützer nochmal an die Bevölkerung. "Lasst eure Katzen kastrieren und kauft keine Rassekatzen mit zwielichtiger Herkunft". Es gebe laut der Leiterin noch zu viele, die "leider die Kätzchen für den schnellen Euro produzieren, um sie auf Kleinanzeigen-Portalen zu verscherbeln". Nun kümmert sich die Tierschützerin um die Katzen. Sie "stehen aktuell nicht zur Vermittlung und werden frühestens mit zehn Wochen freigegeben" betont das Tierschutzhaus Fürth. "Die Katzenmutter erst nach der Kastration! Wir bitten, von derartigen Anfragen abzusehen." Weitere Nachrichten aus Fürth gibt es in unserem Lokalressort.