Fürther Stadträtin: Heidi Lau äußert sich zu Rassismus-Vorwürfen
Autor: Kilian Nickol
Fürth, Donnerstag, 28. Mai 2020
Unruhe im Fürther Stadtrat: Heidi Lau von den Freien Wähler fiel in den letzten Monaten vermehrt durch rechtspopulistische Posts in den sozialen Netzwerken auf. Gegenüber inFranken.de hat sie sich nun zu den Vorwürfen geäußert.
Rechtspopulistische Postings in sozialen Netzwerken einer Stadträtin führen aktuell zu einer brisanten Diskussion im Fürther Stadtrat. Heidi Lau von den Freien Wählern steht dabei in der Kritik - Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) hat Konsequenzen angekündigt. Gegenüber inFranken.de erklärt die Stadträtin ihre Äußerungen.
Heidi Lau ist Mitglied bei den Freien Wählern und sitzt schon seit 1990 im Fürther Stadtrat. Sie sitzt im Bau- und Werksausschuss, Baubeirat, Infra Aufsichtsrat, Wirtschafts- und Grundstücksausschuss, Ausschuss für Schule, Bildung und Sport. In den letzten Monaten fiel die Lehrerin vermehrt durch rechtspopulistische Postings in den sozialen Medien Twitter und Facebook auf. Abgesehen haben es ihre diskriminierenden Beiträge vor allem auf Muslime, den Islam an sich und Flüchtlinge.
Fürther wehren sich: Postings bleiben nicht unwidersprochen
In ihrer Kommentarspalte zieht sie damit Rechte an. Aber auch Gegenwehr formiert sich:
Unter dem Post finden sich zahlreiche Gegenkommentare, wie zum Beispiel „Sie sind wirklich eine Schande“ oder „solche Leute sind im Fürther Stadtrat… furchtbar“. In dem Beitrag bedient sie sich einer Strategie, die sich normalerweise vermehrt die AfD zunutze macht. „Wer für die weitere Aufnahme von Flüchtlingen ist, sollte registriert werden. Dann bekommt er eine Familie zugewiesen, für die er persönlich verantwortlich wäre“: Ein Argument, das besonders bei Rechten beliebt ist.
Fragwürdige Quellenwahl: Lau teilt Videos von antisemitischem Sender
Zusätzlich teilt sie Videos aus Quellen, die als antisemitisch gelten.
Der Sender kla.tv steht vermehrt in der Kritik, weil er „eine böse Welt […]präsentiert, […] die kurz vor dem Untergang steht – und die gespickt ist mit rassistischen und antisemitischen Verschwörungstheorien“, schreibt die ZEIT Online in ihrem Artikel „Meditieren, heilen, Juden hassen“ vom 20. Januar 2020.
Zusätzlich teilte sie auch ein Video des Blogs "Hallo Meinung", dessen Verfasser Peter Weber der sogenannten "Werte Union" angehört, auf seinem Portal aber immer wieder durch rechte Äußerungen auffällt und eine Kampagne zum Boykott der Rundfunkgebühren gestartet hat.