Der Plan der Kölner Stadtverwaltung, das Wort "Spielplatz" aus der Öffentlichkeit zu verbannen, sorgte bundesweit für Kopfschütteln. Nun gibt es auch eine scharfe Reaktion aus Franken.
Ein Wort erhitzt in Köln derzeit die Gemüter: Schafft die Stadt die Bezeichnung "Spielplatz" ab? Ein Plan der städtischen Verwaltung, das Wort auf Schildern wegzulassen, hat heftige Diskussionen ausgelöst. Nach Bekanntwerden einer avisierten Umgestaltung von rund 2000 Spielplatz-Schildern ging sogar Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) auf Distanz zur Stadtverwaltung. Diese hatte das neue Schild-Design präsentiert. Statt "Spielplatz" oder "Kinderspielplatz" stand dort "Spiel- und Aktionsfläche".
Hintergrund der Umbenennung ist eine schon fast zwei Jahre zurückliegende Entscheidung im Kölner Jugendhilfeausschuss. Dort war 2023 beschlossen worden, dass die Kölner Verwaltung ein neues Schild für die mehr als 700 Spielplätze in der Stadt entwickeln möge. Das Gremium hatte damals festgestellt, dass es zwischen Klettergerüsten, Sandkisten und Tischtennisplatten Konflikte gebe. Eigentlich seien Spielplätze nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche da. "Die oftmals veralteten Schilder geben dies jedoch nicht wieder und suggerieren, dass es sich lediglich um "Kinderspielplätze" handele, die nicht von Jugendlichen genutzt werden dürfen", so die Annahme. Kinder und Jugendliche wünschten sich eine Verbesserung.
Wort "Spielplatz" soll aus Köln verschwinden - Entscheidung sorgt auch in Franken für Ärger
In einer Mitteilung der Verwaltung war dann kürzlich das Ergebnis des damals eingeleiteten Prozesses präsentiert worden. Kinder, Jugendliche und Familien seien an der Entscheidung beteiligt gewesen. Auffällig war vor allem: Das Wort "Spielplatz" fehlte auf dem neuen Schild. Zur Begründung hieß es, dass es sich um einen "eingrenzenden Begriff" handle, auf den man verzichten werde. Spielplätze sollten heute "dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen" und die Begegnung von Bürgern aller Altersgruppen fördern. Das neue Schild trage daher die Überschrift "Spiel- und Aktionsfläche".
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), die bei der kommenden Kölner Oberbürgermeisterwahl nicht mehr kandidiert, zeigte sich nach Bekanntwerden der Pläne und der kurz darauf entbrannten Diskussion um Sinn und Unsinn der Umbenennung unglücklich mit dem Vorgang. Sie knüpfte den Schilder-Tausch an eine Entscheidung im Kölner Stadtrat. "Ich persönlich finde die Bezeichnung 'Spielplatz' klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern beschäftigt", teilte sie der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auch sei die Tragweite einer solchen Änderung "allem Anschein nach" nicht in ausreichendem Maße erkannt worden. "Eine solche grundsätzliche Umbenennung ist kein einfaches Geschäft der laufenden Verwaltung", sagte Reker - so etwas müsse im Stadtrat entschieden werden. So soll es nun auch kommen. Reker will den vorliegenden Vorschlag am 4. September in einer Sitzung des Gremiums zur Entscheidung vorlegen. Nur nach einer Zustimmung würden dann die Schilder erneuert. Der Ausgang im Kölner Schilder-Streit ist damit wieder offen.
Rückendeckung bekommt Reker nun aus Franken. Der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) schaltete sich in die Debatte ein und nannte den Verwaltungs-Beschluss in einem Statement vom Donnerstag ein "besonders krasses Beispiel von Abgehobenheit und Realitätsferne". Die Kommunen in Deutschland hätten noch andere Sorgen, als den Begriff "Spielplatz" gegen ein "Wortungetüm" zu ersetzen. Besonders entsetzt ist das langjährige Oberhaupt der Kleeblattstadt, dass sich städtische Mitarbeiter ein Jahr lang damit befasst haben und für die Änderung 38.000 Euro bewilligt wurden. "Inwieweit der neue Name den berechtigten Anliegen der Diversität, der Berücksichtigung verschiedener kultureller Hintergründe oder einer erfolgreichen Inklusion helfen soll, erschließt sich mir leider nicht", so Jung.
In Fürth steht eine Namensänderung der Spielplätze demnach nicht zur Debatte. "In Fürth blieben die fast 100 Spielplätze im Stadtgebiet laut Jung
jedenfalls weiterhin 'Spielplätze'", bekräftigt Jung.
Wie kommt man an so einen Job, wo man mit Dummheiten auch noch Geld verdienen kann?
Wir lassen uns zu häufig von lauten Randgruppen und ihren Nebensächlichkeiten treiben – dabei wäre es weit dringlicher, sich um den Müll, herumliegende Spritzen und den maroden Zustand unserer Einrichtungen zu kümmern, anstatt bloß neue Schilder anzubringen.
"...dass sich städtische Mitarbeiter ein Jahr lang damit befasst haben und für die Änderung 38.000 Euro bewilligt wurden."
Wie viele Schultoiletten ließen sich für die Kosten renovieren?
Wer diesen Unsinn beschließt, soll auch persönlich dafür zahlen!