Sturz in Disco: Fürth-Stürmer Tripic war Opfer von Schlägerei
Autor: Peter Groscurth, Christian Pack
Fürth, Mittwoch, 30. März 2016
Nach dem dramatischen Sturz von Stürmer Zlatko Tripic ermittelt nun die Bundespolizei.
Greuther Fürth ist noch immer schockiert über das dramatische Schicksal von Mittelfeldspieler Zlatko Tripic. Der 23-Jährige war in der Nacht auf Ostermontag im Nürnberger Nachtclub "Indabahn" im Hauptbahnhof gegen 2.30 Uhr von einer Empore vier Meter in die Tiefe gestürzt und hat sich dabei schwere Verletzungen im Kopf- und Wirbelsäulenbereich zugezogen.
Jetzt ermittelt die Bundespolizei, was genau zu diesem Sturz führte. Laut Sprecher Rainer Schlemmer, war wohl Tripic nach bisherigem Stand der Ermittlungen zunächst unbeteiligt, wollte sich sogar vor einer Schlägerei in Sicherheit bringen. "Laut Zeugenaussagen war es wohl so, dass er sich von einer Auseinandersetzung auf ein Sofa nahe der Empore zurückzog", so Schlemmer gegenüber inFranken.de. Als ein Tisch gegen das Sofa krachte, habe der Fürth-Stürmer das Gleichgewicht verloren und sei herunter gefallen. Wie lange der Profi ausfällt, ist nach Vereinsangaben unklar. Das Team reagierte betroffen auf die Nachricht vom schweren Sturz ihres Vereinskameraden. Fürths Direktor Sport Martin Meichelbeck sagte lediglich: "Wir hoffen auf einen positiven Heilungsverlauf." Der Verein hält sich bedeckt und verweist auf die laufenden Ermittlungen der Bundespolizei. Die fahndet derzeit nach den Verdächtigen, die die Schlägerei angezettelt haben und haben bereits auf Hinweise auf die möglichen Täter.
Es ist übrigens nicht der erste Vorfall mit Spielern des Zweitligisten, der die Fürther unfreiwillig in die Schlagzeilen brachte. Bei einem Autounfall im August 2014 in Nürnberg wurde Ilir Azemi schwer verletzt. Er erlitt eine Lungenquetschung sowie Brüche im Hüft- und Beckenbereich. Lange war unklar, ob Azemi jemals wieder Fußball spielen konnte. Der Stürmer kämpfte sich allerdings zurück: In der U23 des Vereins wurde der Fußballer zuletzt mehrfach eingesetzt. Allerdings war der Unfall nicht der einzige Rückschlag Azemis in der Vergangenheit. Im Frühjahr 2015 war der Fußballer an einer Schlägerei beteiligt. Die Folge: Eine geringe Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, der 24-Jährige ist jetzt vorbestraft.
Einen unrühmlichen Aussetzer leistete sich zudem Stefan Thesker im Dezember 2015. In der Nürnberger Diskothek "Mach 1" stritt sich der Fürth-Spieler damals mit einer Frau und wurde daraufhin aus der Disco geworfen. Auf der Straße pöbelte Thesker den Türsteher an. Zudem zückte er sein Portemonnaie, holte einen Packen Geldnoten heraus und schmiss mit 20-Euro-Scheinen um sich. Der Verein verurteilte das Verhalten und lieh den früheren deutschen U21-Nationalspieler nach Holland zu Twente Enchede aus. Dort machte er zuletzt wieder positive Schlagzeilen: Sechs Wochen nach einer Krebs-Operation, bei der ihm ein Tumor im Unterleib entfernt worden war, erzielte der 24-Jährige beim 2:2 gegen AZ Alkmaar beide Treffer.