Fürth: Roulade aus dem Automaten - Fernsehkoch freut sich über "sensationelle" Nachfrage
Autor: Nina Grimmeiß
Fürth, Freitag, 15. Mai 2020
Im Fürther Ortsteil Stadeln gibt es seit Anfang Mai Convenience-Food aus dem Automaten. Doch anders als bei anderen Fertiggerichten, weiß man, woher das Essen kommt: von TV-Koch Rainer Mörtel höchstpersönlich.
Rainer Mörtel ist in Franken kein Unbekannter: Im Franken Fernsehen zeigt Mörtel bei „Das schnelle Gericht“ wöchentlich, wie schnell und einfach Kochen geht. Außerdem führte der TV-Koch schon einige namhafte Restaurants – zuletzt in Boxdorf „Rainer‘s Restaurant“. Ende 2019 beschloss der Fürther, sein Restaurant an den Nagel zu hängen und sich fortan einer Idee zu widmen, die bereits vor langer Zeit entstanden ist: gutes Essen aus dem Automaten.
Die Idee kam dem TV-Koch bereits vor sieben oder acht Jahren, erklärt er in einem Gespräch mit inFranken.de: „Mein Kleiner wollte damals unbedingt einen ‚Kloß mit Soß‘. Nur hatte ich keine ‚Soß‘ und wusste auch nicht, wo ich die herbekommen sollte. Da dachte ich mir, das muss doch auch anderen Leuten manchmal so gehen.“ Dass die Idee Anklang finden würde, konnte Mörtel wenig später feststellen: „Ich hatte damals ein Lokal mit Hofladen“, erzählt er, „und der Verkauf ist so gut gelaufen, dass ich ihn wieder schließen musste, da ich sonst extra Leute hätte einstellen müssen.“
Das Konzept hinter „Das schnelle Gericht“
Knapp sieben Jahre später will Mörtel sich nun ganz auf die „schnellen Gerichte“ aus dem Automaten konzentrieren. Etwa ein dreiviertel Jahr dauerte es, bis das genaue Konzept stand und die Idee umgesetzt werden konnte. Seit Anfang Mai stehen nun zwischen einer Norma- und einer Bäcker-Filiale in der Werkstraße 2 in Stadeln, einem Ortskreis von Fürth, zwei von Mörtels Automaten.
Befüllt werden diese mit Gerichten, die von Rainer Mörtel und seinen Mitarbeitern selbst gekocht werden – alles selbst gemacht und „so wie man es sich vorstellt, dass gekocht wird“, verspricht der Koch. Alle Gerichte seien ohne Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffen, Aromen oder anderen Hilfsmitteln.
Nach dem Kochen werden die Gerichte in spezielle Koch-Vakuumbeutel verpackt und würden sich so – ab dem Zeitpunkt des Kaufs – gut einen Monat halten. Wichtig sei es aber, dafür die Kühlkette einzuhalten. Zuhause kann man die Beutel einfach für fünf bis zehn Minuten in siedendes Wasser legen und anschließend den Sonntagsbraten oder die Roulade zu Hause genießen. Die Automaten kämen „sensationell“ an, freut sich Mörtel. Den Renner mache „natürlich die Roulade.“
Große Vielfalt aus dem Automaten
In den Automaten werden unter anderem folgende Gerichte angeboten:
- Rindsrouladen mit Zwiebeln, Speck, Senf mit klassischer Soße für 9 Euro
- Schweinebraten vom Hals in feiner Kümmelsoße für 5,50 Euro
- Sauerbraten aus der Schaufel mit kräftiger Soße für 8 Euro
- Hirsch-Kalbs-Gulasch vom heimischen Wild für 9 Euro
- Veganes Gemüse-Curry mit heimischem Gemüse für 5,50 Euro
- Kartoffelgratin mit Käse und Sauerrahm für 3,50 Euro
- Beilagen wie Klöße, verschiedene Soßen, Wurzelgemüse, Sauer- oder Blaukraut, Spargel,
- verschiedene Salate, Suppen und Chutneys
- Desserts wie Schokoladenkuchen mit Vanillepudding oder Mousse aus Chocolat mit Sahne