Fürth: Projekt BIG - Sport für "Frauen in schwierigen Lebenslagen"
Autor: Redaktion
Fürth, Mittwoch, 19. Januar 2022
In Fürth bietet das Projekt BIG sportliche Aktivitäten für Frauen an, die sich in "schwierigen Lebenslagen" befinden. Der Kurs startet am 26. Januar 2022 um 10 Uhr mit einem „Coffee to walk“.
Der Landkreis Fürth startet das Projekt BIG – „Bewegung als Investition in Gesundheit“ der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) für Frauen in schwierigen Lebenslagen, wie das Landratsamt Fürth mitteilt. „Ich freue mich heute den Startschuss für dieses gesundheitsfördernde Projekt geben zu können, das hoffentlich viele Frauen aus dem Landkreis unterstützen kann“, so der Landrat zu Beginn der Projektvorstellung.
Die Erkenntnis ist nicht neu: Regelmäßige Bewegung ist gesund, beugt Krankheiten vor, fördert die psychische Gesundheit und baut Stress ab. Laut WHO bedarf es mindestens 150 Minuten Bewegung oder 75 Minuten Sport in der Woche, um den Körper gesund zu halten. Doch immer weniger Menschen schaffen es, ausreichend Bewegung in ihren Alltag zu integrieren.
„Das wird umso schwieriger, je belastender die eigene Lebenssituation ist“, so die Diplom-Pädagogin Stephanie Berger, die viel mit sozial benachteiligten Familien gearbeitet hat. Seit Oktober letzten Jahres hat sie die Projektkoordination für BIG übernommen.
Video:
Das Projekt BIG richtet sich speziell an Frauen in schwierigen Lebenslagen, da deren Zugang zu gesundheitsförderlichen Bewegungsangeboten häufig erschwert ist. Doch wer genau ist damit eigentlich gemeint?
Die Bezeichnung „Frauen in schwierigen Lebenslagen“ hat sich die Zielgruppe, mit der BIG 2005 in Erlangen gestartet ist, selbst gegeben. Im Fokus stehen dabei Frauen, die alleine erziehen, arbeitslos sind, über ein niedriges Haushaltseinkommen verfügen, Angehörige pflegen oder besondere Herausforderungen aufgrund ihres Migrationshintergrundes haben.
„Letztendlich definiert allerdings jede Frau eine schwierige Lebenslage anders. Auf manche Frauen trifft auf den ersten Blick vielleicht keines der Beispiele zu, trotzdem fühlen sie sich möglicherweise einsam und suchen sozialen Anschluss. Auch diesen Frauen soll natürlich geholfen werden, da BIG im Rahmen der Gesundheitsförderung nicht nur das Ziel regelmäßiger Bewegung, sondern auch der sozialen Integration und dem Aufbau von Selbstbewusstsein verfolgt. Bei BIG geht es nicht um Leistung, sondern um Bewegungsfreude und Gemeinschaft. Durch das Projekt sollen Frauen dabei unterstützt werden, sich zu bewegen und mit anderen Frauen in Kontakt zu kommen“, so Stephanie Berger. Das Herzstück von BIG ist die aktive Teilnahme der Frauen an Planung, Konzipierung und Umsetzung von Bewegungsangeboten.
Das bedeutet, dass interessierte Frauen von Anfang an einbezogen werden, ihre Wünsche äußern können und nicht aus einem vorgefertigten Kursangebot wählen. Dadurch können sowohl die finanziellen und zeitlichen Ressourcen als auch die sportlichen Interessen der Frauen berücksichtigt werden. Über BIG ist von Yoga über Zumba bis hin zu Ballsportarten, Fahrradkursen, Nordic Walking, Entspannungskursen etc. prinzipiell erst einmal alles möglich.