Die Geschichte hinter der "Heldentat" in Fürth
Autor: Nikolas Pelke
Fürth, Montag, 23. Juni 2014
Ein Vierjähriger ist am Samstag beim Spielen im Stadtpark in Fürth ins Wasser gefallen. Ein 24-Jähriger rettete ihn. Die Netzgemeinde spricht von einem "Helden", doch wie dramatisch war es wirklich? Die Geschichte hinter einer Meldung.
Ein vierjähriger Junge fällt ins Wasser, als die Eltern einen Moment nicht aufpassen. Ein Horrorszenario für alle Eltern, dass ich am Wochenende im Stadtpark in Fürth zugetragen hat. Zum Glück nimmt sich ein 24-jähriger Mann aus Nürnberg ein Herz und rettet den Knaben aus dem knietiefen Wassergraben. Ein "Held" ist der "Retter" aus Fürth, ruft prompt die Netzgemeinde.
Die Schlagzeilen lauten: "Mann rettet Kind". Kühn malt man sich die Heldentat aus und will den Retter hochleben lassen und mit Orden und Medaillen überhäufen. Doch nicht so schnell: So dramatisch scheint die Rettungsaktion nicht gewesen zu sein.
Der kühne Retter ist nicht einmal nass geworden bei der Rettungsaktion. "Man muss den Retter nicht zum Helden hochstilisieren. Das erwarte ich von jedem Bürger, dass er ein Kind - auch wenn es nicht sein eigenes ist - aus einer Notsituation befreit", sagte der Polizeisprecher, der die Nachricht über die heldenhafte Rettungsaktion am Wochenende in aller Welt verbreitet hat, fast reumütig am Montag. Und die Moral? Gut, dass er mehr Retter als Helden in der Not gibt.