Polizist gewürgt: Haftbefehl wegen versuchtem Tötungsdelikt erlassen - Beamter nicht mehr dienstfähig

2 Min

Nach einer Hochzeitsfeier kommt es in Fürth zu einer Auseinandersetzung zwischen den Gästen. Die Polizei will die Beteiligten trennen und wird dabei attackier - ein Beamter wird gewürgt. Nun laufen die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Update vom 12.12.2024:

Nach einem mutmaßlichen Angriff auf einen Polizisten in Fürth wird gegen einen 22-Jährigen wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Er befinde sich nun in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am Donnerstag (12. Dezember 2024) mit. 

Der Mann soll sich am 1. Dezember 2024 gemeinsam mit rund 50 anderen Gästen in mit einem Shuttlebus auf dem Rückweg von einer Hochzeit befunden haben, als es gegen 0.30 Uhr an der Haltestelle Burgfarrnbach-Ost zu einer Auseinandersetzung kam. Alarmierte Polizisten hätten mithilfe des Unterstützungskommandos (USK) versucht, die Streitenden innerhalb der Gruppe zu trennen.

Dabei soll der 22-Jährige den acht Jahre älteren Beamten von hinten in aufgrund einer "massiven Gewaltanwendung" nicht mehr selbst befreien können, so die Polizei. Erst weitere Beamten konnten den Mann von dem Polizisten trennen. Ein 43-Jähriger versuchte zudem, die Polizeikette zu durchbrechen und zwei Beamten ihre Dienstwaffen zu entreißen. 

Der 22-Jährige kam nach seiner vorläufigen Festnahme zunächst wieder auf freien Fuß. Erst im Zuge der weiteren Ermittlungen habe sei der Vorfall als versuchtes Tötungsdelikt eingestuft und der Mann am 9. Dezember verhaftet worden. Ausschlaggebend sei dabei vor allem "die massive Gewaltanwendung des 22-Jährigen gegen den Hals des Polizeibeamten" gewesen, hieß es weiter.  

Ursprungsmeldung vom 01.12.2024: Nächtlicher USK-Einsatz an Bushaltestelle - Hochzeitsgast würgt Polizisten

In der Nacht von Samstag (30. November) auf Sonntag (1. Dezember 2024) ist im Anschluss an eine Hochzeitsfeier in Fürth eine Streitigkeit zwischen zahlreichen Personen eskaliert. Das berichtet die Polizei Mittelfranken. Im Zuge der Auseinandersetzung attackierte ein Hochzeitsgast einen Polizisten derart, dass dieser vorerst seinen Dienst nicht mehr ausüben kann.

Die Polizei berichtete, dass in der Nacht an einer Bushaltestelle mehrere Gäste in Konflikt gerieten, als sie mit einem Shuttlebus nach der Feier nach Hause fahren sollten. Gegen 0.30 Uhr sei bei der Einsatzzentrale die Mitteilung über eine Auseinandersetzung an der Haltestelle Burgfarrnbach-Ost eingegangen, an der rund 50 Personen beteiligt sein sollten.

Zahlreiche Streifen der örtlich zuständigen Polizeiinspektion Fürth sowie umliegender Dienststellen seien daraufhin zu der Haltestelle gefahren und fanden tatsächlich etwa 50 Personen vor, erklärt die Polizei. Diese seien in einem angemieteten Shuttlebus von einer bereits beendeten Hochzeitsfeier in einer Eventhalle in Fürth auf dem Heimweg gewesen.

Hochzeitsfeier in Fürth endet mit USK-Einsatz: Polizist attackiert

An der Bushaltestelle war es Aussagen der Beteiligten zufolge zu einer Streitigkeit zwischen einzelnen Personen der Hochzeitsgesellschaft gekommen. Die Beamten hätten nach Darstellung der Polizei zunächst versucht, die Streitenden innerhalb der Personengruppe zu trennen.

Dabei nahm allerdings ein 22-Jähriger einen Beamten (30) von hinten in den Würgegriff, riss ihn zu Boden und würgte ihn dort weiter. "Der Polizist war aufgrund der massiven Gewaltanwendung nicht in der Lage, sich selbst zu befreien", berichtet die Polizei im Wortlaut. Nur durch das Einschreiten weiterer Beamter und "Anwendung unmittelbaren Zwangs" sei es gelungen, den Mann von dem Polizisten zu trennen.

Einige der etwa 50 Personen hielten sich in unmittelbarer Nähe an einem Garagenhof auf. Um die Gruppen an der Bushaltestelle und am Garagenhof voneinander zu separieren, formierte die Polizei mithilfe des Unterstützungskommandos (USK) eine Menschenkette. Dabei versuchte ein 43-Jähriger, "diese Kette zu durchbrechen", und brachte einen Beamten zu Fall, während er versuchte, den Beamten seine Dienstwaffen zu entreißen. Ein 29 Jahre alter Beamter erlitt dabei Verletzungen.

Angreifer vorläufig festgenommen

Die beiden Angreifer, im Alter von 22 und 43 Jahren, wurden vorläufig festgenommen, jedoch später wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen sie wird nun wegen Körperverletzung sowie Widerstand gegen und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte ermittelt, wie die Polizei weiter mitteilt. sl/ami/mit dpa

Vorschaubild: © Rockafox/Adobe Stock