Wunderkerze auf Fränkisch: Oberfränkisches Wort des Jahres 2019 steht fest
Autor: Redaktion
Kleinlosnitz, Sonntag, 29. Sept. 2019
Es ist "anschaulicher als hochdeutsch" und hat sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt: Das "Oberfränkische Wort des Jahres 2019" wurde heute verkündet.
Das Geheimnis um das Oberfränkische Wort des Jahres 2019 ist gelüftet. Es lautet: "Sternlaschmeißer". Das Dialektwort, das den im Hochdeutschen doch eher sperrigen Begriff Wunderkerze bildlich beschreibt, überzeugte die vierköpfige Jury des Bezirks Oberfranken. Bezirkstagspräsident Henry Schramm verkündete das Wort am Sonntag (29. September 2019) im Oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz (Kreis Hof).
Statt "Fregga" und "Waggerla": "Sternlaschmeißer" zum Wort des Jahres gekürt
"Sternlaschmeißer ist ein schönes Wort und beschreibt das Gemeinte viel anschaulicher als das hochdeutsche Wort Wunderkerze", erklärte Bezirkstagspräsident Henry Schramm bei der Verkündung des insgesamt fünften oberfränkischen Wortes des Jahres. Er selbst hatte sich zwar mit seinen Favoriten "Fregga" und "Moggerla" an dem Wettbewerb des Bezirks Oberfranken beteiligt, diese typisch fränkischen Begriffe landeten zusammen mit "britschabrad", "Bio-Wogn" für E-Auto und dem "Waggerla" (kleines Kind) aber nach der Jury-Entscheidung auf den weiteren Plätzen.
Zahlreiche Oberfranken hatten auch in diesem Jahr per Postkarte, über die Bezirkshomepage oder E-Mail ihren Favoriten zum Oberfränkischen Wort des Jahres eingereicht. Die Jury, bestehend aus Barbara Christoph, Leiterin der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken, Sabine Knieling vom Medienpartner Extra-Radio aus Hof, Dr. Almut König vom Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen sowie dem Leiter des Bauernhofmuseums Kleinlosnitz, Bertram Popp, hatten keine leichte Aufgabe, aus den insgesamt über 3000 Einsendungen ein Sieger-Wort zu küren.
Wortbildung wie "Brillnglotzer"
"Sternlaschmeißer" ist eine Zusammenrückung aus dem Nomen "Sternla", dem Verb "schmeißen" und der Wortbildungssilbe "-er". Nach diesem Modell werden in Franken viele Wörter gebildet, zum Beispiel "Ärbflgroober", "Hulzhauer" oder "Brillnglotzer", erklärt die Sprachwissenschaftlerin Dr. Almut König.