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Vier Kilometer Action: Solche Wanderwege lieben Kinder


Autor: Natalie Schalk

Maroldsweisach, Donnerstag, 09. Mai 2019

Im Landkreis Haßberge gibt es den Steinerlebnispfad - und dort können Kinder wirklich was erleben.
Ise und Zeraphina untersuchen den Ameisenhaufen mit der Lupe. Matthias Hoch


Eine Wanderung mit Kindern darf nicht zu lang sein - und vor allem nicht langweilig! Der Stein-Erlebnispfad am Zeilberg bei Maroldsweisach (Kreis Haßberge) wurde um den Basaltsteinbruch angelegt als knapp vier Kilometer lange Rundwanderung. Dafür sollten aber mehrere Stunden eingeplant werden. Weil es hier eben kein bisschen langweilig ist: abwechslungsreiche Wege, spannende Ausblicke und überall etwas zu entdecken, zu beobachten, auszuprobieren, zu fühlen und zu hören. An den neun Spielstationen erfahren Wanderer viel über Natur, Technik und Geschichte des Steinbruchs.

Basaltabbau im Steinbruch

Im Jahr 1895 hatte die Erste Bayerische Basaltstein AG begonnen, Basalt auf dem Zeilberg abzubauen. Anfang des 20. Jahrhunderts buckelten bis zu 250 Menschen im Tagebau - auch Kinder leisteten Schwerstarbeit. Heute sind um die 20 Mitarbeiter im Steinbruch beschäftigt, die schwere Arbeit übernehmen schwere Maschinen. Wer hier werktags wandert, kann das live erleben - und an manchen Tagen sogar eine Sprengung. Darüber und über die speziellen Sprengsignale gibt es Informationen auf Schautafeln. Sie geben Einblick in die Geschichte des Basaltabbaus und die heutige Arbeit.

Der Zeilberg und die Natur

Die Stein-Landschaft erinnert an einen Mondkrater, durch die wirtschaftliche Nutzung verändert sie sich ständig: Kein Stein bleibt auf dem anderen. Obwohl das erst einmal sehr unwirtlich wirkt, bietet der Zeilberg einen Rückzugsraum für zahlreiche, teils seltene Tier- und Pflanzenarten. Entdeckt werden können verschiedene Formen des Habichtskrauts, Reptilien, Schmetterlinge, Insekten - und diejenigen, auf deren Speiseplan sie stehen: Fledermäuse und Vögel. Die Kinder erfahren, dass Spechte besonders gern Ameisen essen, und den großen Ameisenhaufen untersuchen sie gleich mit der Lupe.

Berg-Blicke

Der Zeilberg ist einer der wenigen noch erkennbaren Vulkane der sogenannten Heldburger Gangschar und der höchste Punkt der Umgebung. Der Blick reicht bis in die Rhön, die Fränkische Schweiz und über das Coburger Land bis in den Thüringer Wald - besonders schön bei der Station "Zeilbergkino" und bei der Schutzhütte nahe der "Technikstation". Der Berg ist gut 460 Meter über dem Meeresspiegel hoch, im Inneren sind es teilweise nur 370 Meter - beeindruckend ist nicht nur die Fernsicht nach außen, sondern auch der Blick nach innen, in den Steinbruchkrater.

Hierfinden Sie den ausführlichen Artikel zu unserer Vulkanwanderung mit vielen Fotos, einer interaktiven Karte und dem GPX-Track.

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