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Unwetter ziehen über Franken: Unfälle und Überschwemmungen am Samstag


Autor: Isabel Schaffner

Franken, Sonntag, 27. Juli 2025

Starkregen forderte am Samstag den Einsatz von Feuerwehr und Polizei in verschiedensten Regionen Frankens. Allein in Nürnberg gingen am Nachmittag über 300 Notrufe ein.
News5 dokumentierte in Pretzfeld die überfluteten Straßen.


Am Samstag (26. Juli 2025) warnte der Deutsche Wetterdienst frankenweit vor starkem Gewitter und auch am Sonntag bestehen wieder Meldungen. Starkregen führte in verschiedensten Regionen zu Überschwemmungen und Unfällen.

Vor allem Nürnberg geriet deutschlandweit in die Schlagzeilen. Allein bei der Feuerwehr Nürnberg seien am Nachmittag mehr als 300 Notrufe eingegangen, teilten die Einsatzkräfte der Deutschen Presseagentur mit. Innerhalb von drei Stunden seien 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. 

Zahlreiche Einsätze in Franken nach Starkregen - Mittelfranken

Nürnberg

Im Zusammenhang mit dem Wetter gab es rund 150 Einsätze, hauptsächlich wegen überfluteter Keller. In einer Tiefgarage stand das Wasser etwa einen Meter hoch. Straßen waren, so die Feuerwehr, bis zu 50 Zentimeter hoch mit Wasser bedeckt. Laut der Mitteilung gab es zunächst keine Verletzten oder größeren Schäden. Am Abend hörte der Regen in Nürnberg auf, fasst die dpa zusammen.

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Emskirchen

Gegen 14.50 Uhr verlor eine 57-jährige Motorradfahrerin die Kontrolle über ihr Motorrad. Sie wollte von der B8 kommend bei der Sixtmühle in Richtung Wilhelmsdorf abbiegen und stürzte dabei zu Boden, berichtet die Polizei Neustadt an der Aisch. Als Ursache des Unfalls wird der starke Regen vermutet. Die Motorradfahrerin erlitt leichte Verletzungen und wurde mit dem Rettungsdienst in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Es entstand kein Fremdschaden, jedoch wurde das Motorrad mit einem Schaden von ungefähr 1000 Euro in Mitleidenschaft gezogen.

Weißenburg

Plötzlicher Starkregen wurde einer 56-jährigen Autofahrerin aus Weißenburg gegen 16 Uhr zwischen Rednitzhembach und Roth/Ost zum Verhängnis. Sie verlor die Kontrolle über ihr Fahrzeug und streifte das Auto eines 26-jährigen Mannes aus Gunzenhausen, wie die Verkehrspolizei Weißenburg mitteilt. Dessen Fahrzeug wurde daraufhin nach rechts von der Fahrbahn geschleudert und kam in einer angrenzenden Baumreihe zum Stillstand, während der Wagen der Unfallverursacherin auf dem Seitenstreifen zum Halten kam.

Während die Unfallverursacherin und alle anderen Fahrzeuginsassen unverletzt blieben, erlitt der junge Autofahrer leichte Verletzungen und wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei schätzt den Gesamtschaden auf etwa 40.000 Euro.

Unterführung vollgelaufen und große Sachschäden - Vorfälle in Oberfranken

Bamberg/Forchheim

In Oberfranken stürzte Wasser die Straßen hinunter und trat stellenweise aus der Kanalisation hervor, da diese den Wassermassen nicht gewachsen war, berichtet die Agentur News5. Betroffen waren unter anderem Hetzles und Oberzaunsbach im Landkreis Forchheim. Auch hier traten Bäche über die Ufer und verursachten lokale Überschwemmungen. Die Feuerwehr Zeckendorf aus dem Kreis Bamberg war beispielsweise im Einsatz und teilte in den sozialen Medien ein Bild einer überfluteten Straße.

Die intensiven Regenfälle am Abend und in der Nacht auf Sonntag führten bei zwei Autofahrern auf der A73 zu Unfällen, wie die Verkehrspolizei Bamberg berichtet. In der Nähe von Strullendorf verlor ein Mann die Kontrolle über sein Fahrzeug, krachte in die Mittelschutzplanke, wurde davon abgewiesen und fuhr weitere 80 Meter durch die Böschung, bevor er quer auf dem rechten Fahrstreifen zum Stillstand kam. Da das Fahrzeug nicht mehr bewegt werden konnte, entstand ein Rückstau von zwei Kilometern Länge, der bis zur Bergung durch einen Abschleppdienst anhielt. Glücklicherweise blieb der Fahrer unverletzt. Der Sachschaden wird auf über 20.000 Euro geschätzt.

Um Mitternacht prallte bei Forchheim ein VW-Fahrer erst gegen die Mittel- und dann gegen die Außenschutzplanke und kam auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen. Der 34-jährige Fahrer erlitt leichte Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr Forchheim sicherte die Unfallstelle bis zur Bergung durch einen Abschleppdienst ab. Der Schaden wird hier auf 25.000 Euro geschätzt. Beide Unfälle wurden durch eine den Wetterverhältnissen nicht angepasste Geschwindigkeit verursacht, was mit einem Bußgeld und einem Punkt im Verkehrszentralregister geahndet wird.

Wie News5 mitteilt, war im Stadtgebiet von Bamberg die Unterführung der Geisfelder Straße unter Wasser. Trotz einer Polizeistreife, die die Straße absperrte, fuhren einige Autofahrer demnach durch das bereits kniehoch stehende Wasser.

Bayreuth

Im Landkreis Bayreuth war die Staatsstraße 2191 bei Nankendorf überschwemmt. Autos kämpften sich laut News5 durch die Wasserfluten. Am Samstagnachmittag führten die heftigen Regenfälle zu mehreren Unfällen im Zuständigkeitsbereich der Verkehrspolizei Bayreuth. Zunächst geriet gegen 16.30 Uhr ein 40-jähriger Mann aus dem Landkreis Hof auf der A9 Richtung Norden ins Schleudern. Aufgrund von Aquaplaning verlor er im Bereich der Anschlussstelle Pegnitz die Kontrolle über seinen Wagen und stieß gegen die Mittelschutzplanke, so die Polizei. Das Fahrzeug kam stark beschädigt auf der linken Fahrspur zum Stehen, während der Fahrer leichte Verletzungen erlitt. Für die Bergungsarbeiten musste die Fahrbahn vorübergehend komplett gesperrt werden. Der Sachschaden am Auto wird momentan auf 10.000 Euro geschätzt.

Kaum waren die Bergungsarbeiten abgeschlossen, ereignete sich auf der A9 in Richtung Süden ein weiterer Unfall aufgrund von Nässe, führt die Polizei fort. Ein 27-jähriger Mann aus Nürnberg geriet aufgrund von Aquaplaning kurz nach der Anschlussstelle Trockau ins Schleudern und prallte gegen die Betongleitwand. Der Fahrer blieb unverletzt. Der Opel wurde jedoch stark an Front und Heck beschädigt und musste abgeschleppt werden.

Gegen 16.20 Uhr kam es auf der A70 zu einem Verkehrsunfall, der durch plötzlich einsetzenden Starkregen verursacht wurde. Eine 21-jährige Fahrerin aus Bad Kissingen verlor die Kontrolle über ihren Seat auf der regennassen Fahrbahn in Richtung Würzburg. Sie geriet ins Schleudern, stieß gegen die Mittelschutzplanke und kam schließlich auf dem Ausfädelungsstreifen der Anschlussstelle Schirradorf zum Stehen. Die Fahrerin blieb unverletzt. Am Fahrzeug entstand ein Sachschaden von etwa 6.500 Euro. Die Feuerwehren aus Schirradorf und Altdrossenfeld waren zur Verkehrssicherung im Einsatz.

In den frühen Abendstunden ereignete sich zwischen den Anschlussstellen Schirradorf und Stadelhofen ein weiterer Unfall. Ein 19-jähriger Fahranfänger aus dem Landkreis Bamberg war mit seinem Opel zu schnell unterwegs und geriet auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern. Dabei durchbrach er einen Wildschutzzaun und kam schließlich im angrenzenden Grünstreifen zum Stillstand. Glücklicherweise blieb auch er unverletzt, jedoch wird der Sachschaden an seinem Wagen und dem Wildschutzzaun derzeit auf 5000 Euro geschätzt.

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