"Keine 24 Stunden nach Ende des ersten Einsatzes wurden die ehrenamtlichen Hilfskräfte gegen 19 Uhr erneut alarmiert", heißt es. Das Schadensbild glich demnach dem Samstag. "Erneut mussten Keller ausgepumpt und Barrikaden gegen das strömende Wasser errichtet werden", heißt es im Bericht. Zusammen mit den Feuerwehren aus Grossheirath, Neuses a.d. Eichen und Meschenbach, dem Bauhof der Gemeinde Grossheirath sowie dem THW Coburg habe man die Lage an den verschiedenen Einsatzstellen in Rossach "so gut es ging entschärfen" können, so die Feuerwehr abschließend.
Aquaplanning-Unfälle im Raum Erlangen - zwei Verletzte
Am Samstagabend gegen 21.50 Uhr war ein 22-Jähriger mit seinem Audi TT zwischen dem Autobahnkreuz Fürth/Erlangen und der Anschlussstelle Erlangen-Tennenlohe unterwegs, wie die Verkehrspolizei Erlangen berichtet. Trotz Starkregen und Dunkelheit fuhr er demnach nach seinen Angaben mit circa 200 km/h auf der mittleren Fahrspur. Er kam ins Schleudern und prallte auf der rechten Spur in einen circa 60 km/h fahrenden Geländewagen. Die beiden Fahrer wurden nicht verletzt.
Einen Tag später, Sonntag, gegen 19.30 Uhr war laut Polizei ein 56-Jähriger mit seinem BMW X 2 mit circa 100 km/h unterwegs. Beim Wechsel des Fahrstreifens setzte plötzlich Starkregen ein. Das Fahrzeug des 56-jährigen drehte sich und prallte in die Außenschutzplanke, wie es im Bericht heißt. Ein dahinter fahrender 53-jähriger wollte ausweichen. Aber auch er geriet mit seinem Auto ins Schleudern und die Fahrt endete ebenfalls in der Außenschutzplanke. Auch hier wurde niemand verletzt.
Um 20 Uhr passierte dann der nächste Unfall aufgrund Aquaplaning in der Gegenrichtung, heißt es. Nun geriet kurz nach der Anschlussstelle Nürnberg-Nord ein 50-Jähriger mit seinem Wagen ins Schleudern. Nachdem er mehrfach beidseitig die Schutzplanken touchiert hatte, prallte er in den Golf eines 56-Jährigen. Hier erlitten die beiden Fahrer Abschürfungen und Prellungen. Alle sechs Fahrzeuge wurden erheblich beschädigt und mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden liegt laut Polizei bei insgesamt mindestens 150.000 Euro, da bei vier Fahrzeugen von einem Totalschaden ausgegangen werden müsse.
Vollalarm im Landkreis Forchheim: Bach tritt über die Ufer - Wassermassen überfluten Gemeinde "innerhalb von Minuten"
Am Sonntag machte sich das Kommando der Feuerwehr in Weilersbach (Landkreis Forchheim) laut Einsatzbericht mit einem Fahrzeug auf dem Weg, um die Straßen aufgrund des starken Regens zu kontrollieren. "Da der Weilersbach überlief und bereits an mehreren Stellen die Straße überschwemmt war, wurde sofort Vollalarm durch die ILS ausgelöst", heißt es. Von Oberweilersbach über das Oberndorf bis hin zur B470, hätten die Straßen "innerhalb von wenigen Minuten" unter Wasser und Keller gestanden, auch Scheunen und Garagen liefen demnach voll.
Aufgrund der Wassermassen seien "sofort die Feuerwehr Reifenberg und die Feuerwehr Rettern hinzugezogen" worden. Da sich die Überschwemmung im Ort immer weiter ausbreitete, habe man schließlich noch das THW und die Feuerwehr Reuth zur Unterstützung alarmiert. "Gemeinsam wurden die Straßen gesperrt, Keller, Garagen, Stall und Scheunen ausgepumpt, Sandsäcke verteilt, Abflussmöglichkeiten für das Wasser geschaffen und eine Einsatzleitung (Abschnittsführungsstelle) bei uns im Gerätehaus aufgebaut", schreibt die Feuerwehr.
Die Ortsdurchfahrt wurde demnach für mehrere Stunden vollgesperrt. Nach circa 5 Stunden konnten die 35 eingesetzten Weilersbacher Kräfte wieder ins Gerätehaus einrücken, so die Verantwortlichen abschließend.
Gerüst bricht in Fürth bei steigendem Flusspegel teilweise weg - auch THW vor Ort
Laut einem Bericht von News5 musste die Feuerwehr in Fürth gemeinsam mit dem THW anrücken und ein Gerüst sichern, das bereits vom Hochwasser beschädigt wurde. Das Gerüst war demnach an einem Gebäude direkt am Fluss aufgebaut worden. Durch den steigenden Pegel wurden laut der Agentur Teile weggerissen und das Gerüst drohte, ganz einzustürzen. Helfer von THW und Feuerwehr sicherten das Gerüst bestmöglich gegen die Fluten.
Hochwasser stellt Feuerwehr in Ebern vor Herausforderung - Bagger muss Straße in Goßmannsdorf aufreißen
Im Landkreis Haßberge hat das Unwetter am Wochenende für massive Schäden gesorgt. Ab etwa 19.15 Uhr am Samstag zogen "Gewitter mit erheblichen Regenmengen um 60 bis 70 Liter pro Quadratmeter sowie zahlreichen Blitzen" über das Haßfurter Stadtgebiet, wie die Feuerwehr Haßfurt berichtet. In Sylbach bahnten sich demnach "erhebliche Wassermaßen ihren Weg durch die Talstraße und die Straße Am Weiher". Auch Prappach und Wülflingen waren stark betroffen, wie es heißt. Neben vollgelaufenen Kellern und überschwemmten Straßen sorgten Blitzeinschläge für Probleme bei der Straßenbeleuchtung und einen "massiv brennenden Baum" nahe Mariaburghausen. In Hainert (Knetzgau) musste die Feuerwehr um 20.10 Uhr zu einer überfluteten Halle ausrücken. "Binnen kürzester Zeit erreichten uns zahlreiche Anrufe privat, sodass die Feuerwehr Hainert innerhalb vier Minuten mindestens sechs Einsatzstellen zu bearbeiten hatte. Neben vollgelaufenen Kellern, überfluteten Hallen und Werkstätten, mussten einige Wohnhäuser davor geschützt werden, voll zu laufen", heißt es im Bericht.
Wie die Freiwillige Feuerwehr in Ebern mitteilt, waren die Einsatzkräfte in der Stadt seit Samstag um 18.30 Uhr im Einsatz. Zunächst waren sie wegen eines überschwemmten Straßenabschnitts zwischen Sandhof und Heubach gefordert. Im Anschluss mussten sie den Hochwasserdamm an der Einmündung des Angerbachs in den Mühlbach sichern. Nur zwei Stunden später musste auch die Feuerwehr in Hofheim ausrücken. "Durch den Regen in den vergangenen Wochen sind die Böden gesättigt und nehmen kein Wasser mehr auf. Dies ist wohl auch der Grund das örtliche Regenmengen zwischen 25 und 50 Litern in kurzer Zeit ausreichten, um Überflutungen von Straßen und Gebäuden/Grundstücken mit mehr Wassermassen als am 21.05.2024 zu verursachen", heißt es im Bericht. Besonders stark traf es demnach erneut Goßmannsdorf und Ostheim. In Goßmannsdorf wurde laut Feuerwehr das Grundstück eines Einfamilienhauses in der Königsberger Straße komplett überflutet. In der Kellerwohnung stand erneut das Wasser.
Hier wurde demzufolge sogar die Straße mit einem Bagger aufgerissen und ein Graben gezogen, damit die Wassermassen vom Grundstück abgeleitet werden konnten. "Die eingesetzten Tragkraftspritzen und Pumpen reichten nicht aus", so die Feuerwehr. Deshalb habe man zusätzlich noch einen Schwimmsauger der Feuerwehr Maroldsweisach angefordert. In der Goßmannsdorfer Sulzenmühle wurde ebenfalls wieder der Keller überflutet und musste mit mehreren Pumpen ausgepumpt werden, wie es heißt. "Auch am Streifberg in Ostheim strömten die Wassermassen erneut", so die Feuerwehr. Hier sei mittels Sandsäcken das Wasser von den Häusern weggeleitet und mit Pumpen die Gebäude gesichert worden. Unter anderem wurde auch die Ortsverbindungsstraße zwischen Ostheim und Junkersdorf für den Verkehr gesperrt.
Weiterhin gab es noch eine Vielzahl von weiteren Einsatzstellen. Auch das THW Haßfurt unterstützte bei den Einsätzen.
Landkreis Kitzingen: Artikel 15 des Katastrophenschutzgesetzes ausgerufen - Spuren der Verwüstung durch Unwetter
Der angekündigte Dauerregen hinterließ auch im Landkreis Kitzingen seine Spuren. Vor allem die Stadt Kitzingen war am Sonntag stark von Überflutungen betroffen, wie Aufnahmen von News5 zeigen. "Autos und Container wurden weggespült, Keller liefen voll, manche Häuser sind gar nicht mehr bewohnbar", berichtet ein Reporter vor Ort. Auch Bäume wurden demnach von der starken Flut mitgerissen. Der Hof eines Badplanungsunternehmens sei "vollkommen verwüstet". Schlammreste und weggespülte Stangen und Paletten zierten demnach den Boden des Grundstücks. Die Aufräumarbeiten im Landkreis Kitzingen seien im vollen Gange.
Am Samstag um 22 Uhr wurde laut Landratsamt "aufgrund des hohen Koordinierungsbedarfs" Artikel 15 des Katastrophenschutzgesetzes ausgerufen. Dies seien "Einsatzlagen unterhalb der Katastrophenschwelle". Damit sei ein Örtlicher Einsatzleiter in Person von Kreisbrandrat Dirk Albrecht bestellt und die Führungsgruppe Katastrophenschutz auf Landkreisebene installiert worden. "Damit ist auch das Landratsamt Kitzingen bis auf weiteres rund um die Uhr besetzt", hieß es.
Am Sonntagmittag gaben dann die Einsatzleitungen von THW, BRK, Polizei und Kreisbauhof einen Überblick über die Situation. Zu diesem Zeitpunkt lag der Schwerpunkt laut Meldung weiterhin auf der Stadt Kitzingen, mit sieben offenen Einsätzen in der Talstraße und einem Einsatz in der Kaltensondheimer Straße. Auch der Rewe-Markt war von einer Überflutung betroffen. Ebenfalls neue Meldungen gab es aus Järkendorf, wo Wasserrückhaltebecken gesichert werden mussten. In Kitzingen-Hohenfeld kam es zu einem Hangrutsch. Nach dem Hochwasser zeigt sich eine erschreckende Bilanz für viele Anwohner der Stadt.
Feuerwehreinsatz auf B85 im Landkreis Kronach - Sandsack-Barrieren in mehreren Gemeinden errichtet
Wie die Feuerwehr in Steinbach am Wald (Landkreis Kronach) berichtet, wurden die Einsatzkräfte am Samstagabend nach einem "kurzen, aber heftigen Regenschauer" in die Windheimer Straße alarmiert. Fast zeitgleich seien auch die Ortsteilfeuerwehren Buchbach, Kehlbach und Windheim zu weiteren unwetterbedingten Einsätzen alarmiert worden. Insgesamt mussten alleine durch die Steinbacher Einsatzkräfte neun Einsatzstellen abgearbeitet werden, heißt es.
"Sowohl in der Windheimer Straße als auch auf der B85 galt es, die Fahrbahn zu reinigen, da diese durch Schlamm und Geröll stark verschmutzt wurden", so die Feuerwehr. "In Kehlbach unterstützten wir die örtlichen Kräfte mit Sandsäcken beim Umlenken von Wasser das in ein Gebäude zu fließen drohte und in Buchbach standen mehrere Keller massiv unter Wasser, hier unterstützten wir mit unseren Tauchpumpen an insgesamt fünf Einsatzstellen und errichteten ebenfalls einige Sandsackbarrieren", heißt es im Bericht weiter.
Das THW Kronach habe noch in der Nacht frische Sandsäcke ans Gerätehaus gebracht hat. Zur Koordinierung und Dokumentation der verschiedenen Einsatzstellen sei auch die Einsatzzentrale besetzt worden.
Hauptsächlich kleinere Einsätze im Kreis Kulmbach - drei Unfälle auf A70 in kürzester Zeit
"Im Landkreis Kulmbach wurden die prognostizierten Hochwasserereignisse, anders als etwa zu Weihnachten 2023, glücklicherweise nicht Realität", so das Landratsamt. Trotz verschiedener Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hielten sich die Schäden in Grenzen. "Wir sind vergleichsweise glimpflich davon gekommen", so Landrat Klaus Peter Söllner (FW), der laut Behörde "erleichtert" ist.
Vom 30. Mai bis 3. Juni 2024 mussten die Einsatzkräfte demzufolge zu insgesamt 21 wetterbedingten Einsätzen in sieben Gemeinden des Landkreises ausrücken und dabei "hauptsächlich kleinere Schadenslagen bewältigen", darunter vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume auf Fahrbahnen. Auf der A70 ereigneten sich jedoch innerhalb kurzer Zeit drei wetterbedingte Verkehrsunfälle, heißt es.
"Millionen Liter Wasser" im Kreis Lichtenfels: Verletzte Feuerwehr-Kräfte - Bürger können teils "nur sich selbst helfen"
In Lichtenfels stellte sich laut Feuerwehr die Frage: "Wo fang ich an, wo höre ich auf?", wie im Einsatzbericht zu lesen ist. Es handelte sich demnach um eine "extreme Unwetterlage, die die viele in ihrem Leben so noch nie erlebt haben". Auch viele Feuerwehrleute seien selbst von "den Wassermassen betroffen" gewesen, hätten sich aber zunächst "selbstlos" um die Lage vor Ort gekümmert, so ein Sprecher. Unter anderem in der Bamberger Straße hätten sich Zustände zugetragen, die "nur schwer vorstellbar" gewesen seien, heißt es. "Millionen Liter Wasser setzen diese Hauptverkehrsader vom Güterbahnhof bis zum Kriegerdenkmal in Seubelsdorf fast einen halben Meter unter Wasser."
Das gesamte Stadtgebiet sei insbesondere am Samstag betroffen gewesen, Schwerpunkte waren laut Feuerwehr die Kernstadt, Seubelsdorf, Wallenstadt und das Stiftsland. Es seien Personen in Fahrzeugen und Wohnungen in Gefahr eingeschlossen gewesen, Objekte standen "bis zur Decke unter Wasser". Insgesamt zählte die Feuerwehr knapp 200 Einsätze unter Beteiligung von 300 Einsatzkräften - "unzählige Feuerwehren" aus dem Landkreis hätten unterstützt. "Viele Bürger mussten sich aufgrund der unterschiedlichen Prioritäten der Einsätze weit hinten anstellen und konnten erstmal nur sich selbst helfen", so der Sprecher. Bei der Feuerwehr vermutet man zudem eine hohe Dunkelziffer an tatsächlichen Unwetterschäden.
Die Feuerwehr war demnach von Samstag, 16 Uhr, bis in den späten Sonntagnachmittag im Dauereinsatz. Hierbei kam es auch zu kleineren Verletzungen der Einsatzkräfte wie Schürfwunden, einem blauen Auge und einem abgebrochenen Zahn. Zwei Großfahrzeuge waren wegen Problemen mit der Elektrik nicht mehr einsatzbereit. Der Kommandowagen sei gar durch die Wassermassen komplett zerstört worden. Auch der Bürgermeister ist fassungslos - er spricht von einem "unglaublichen Ausmaß". Auch im Landkreis waren die Feuerwehren am Sonntagmittag noch im Dauereinsatz, wie der Kreisfeuerwehrverband Lichtenfels berichtet. "Überschwemmte Straßen und Unterführungen, vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und vieles mehr" wurden als Schwerpunkte genannt. "Mit circa 500 ehrenamtlichen Einsatzkräften haben alleine die Feuerwehren bisher rund 450 Einsätze im gesamten Landkreis bewältigt. In Weismain wurden beispielsweise nochmals 4000 zusätzliche Sandsäcke gefüllt", hieß es in einer ersten Bilanz. Am Sonntag kam es auf der A73 bei Bad Staffelstein auch zu einem Nässe-Unfall mit massiven Schäden.
Unterführung in Nürnberg geflutet - Feuerwehr rettet Menschen aus Autos
Die Unwetterlage machte auch vor Nürnberg nicht halt, wie News5 berichtet. Am Sonntagabend zog eine Gewitterfront über die mittelfränkische Metropole. Eine Unterführung im Stadtteil Gleißhammer lief demnach mit Wasser voll. Wie schon vor einigen Wochen blieben hier zwei Autos stecken. Die Feuerwehr musste anrücken, die Unterführung wurde gesperrt. Wie die Polizei in unserem ausführlichen Nürnberg-Überblick berichtet, war dies aber nicht die einzige betroffene Unterführung. Zudem kam es im Stadtgebiet zu einem Blitzeinschlag in ein Haus.
Nürnberger Land und Landkreis Roth: Starkregen führt zu vielen Unfällen auf der Autobahn
Im Nürnberger Land und im Landkreis Roth kam es am Wochenende zu mehreren Nässe-Unfällen, wie die Verkehrspolizeiinspektion Feucht berichtet. Am Samstagabend fuhr ein 20-Jähriger auf der A6 in Richtung Waidhaus. Kurz vor der Anschlussstelle Alfeld kam es zu Starkregen, woraufhin der 20-Jährige beim Abbremsen seines Autos ins Schleudern geriet und die Mittelschutzplanke touchierte, wie die Polizei erklärt. Sein Fahrzeug blieb fahrbereit und der 20-Jährige unverletzt.
Kurze Zeit später wurde ein 28-Jähriger aus der Region auf A73 in Richtung Feucht an der Anschlussstelle Zollhaus beim Befahren der Ausfahrt auf nasser Fahrbahn wegen "nicht angepasster Geschwindigkeit" nach links aus der Kurve getragen. Gegen 20.15 begann es laut Polizei zwischen den Anschlussstellen Altdorf/Burgthann und Oberölsbach stark zu regnen. Ein 65-Jähriger, der auf der A3 in Richtung Passau unterwegs war, bremste darauf hin ab, verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam nach links von der Fahrbahn ab.
Hier kollidierte er mit der Mittelschutzplanke, kam ins Schleudern und krachte in die rechte Schutzplanke. Der 65-Jährige und seine 30-jährige Beifahrerin wurden durch den Unfall nicht verletzt. Am Sonntagmorgen kam eine 53-Jährige auf der A9 Richtung München bei nasser Fahrbahn im Bereich der Hienbergabfahrt links von der Fahrbahn ab. Das Auto musste abgeschleppt werden. Heftigere Folgen hatte hingegen ein Unfall einer 25-Jährigen am Sonntagabend auf der A9 Richtung Berlin. Laut Polizei beschleunigte sie kurz vor dem Parkplatz Offenbau auf dem mittleren Fahrstreifen und verlor hierbei auf der regennassen Fahrbahn die Kontrolle über ihren Wagen. Sie wurde leicht verletzt.
Massive Überschwemmungen im Kreis Schweinfurt - Gerolzhofen besonders betroffen
Der Kreisfeuerwehrverband Schweinfurt meldet eine Vielzahl von Einsätzen im Landkreis am Wochenende wegen des Unwetters mit Starkregen. Besonders betroffen war demnach Gerolzhofen, wo zahlreiche Keller mit Wasser vollliefen, nachdem Straßen des Orts überflutet waren. Am Samstag startete der erste Feuerwehreinsatz bereits am Vormittag in Schonungen, wo die Feuerwehr wegen einer überschwemmten Straße technische Hilfe leisten musste.
Ab dem Abend mussten die Einsatzkräfte dann nahezu im Zehn-Minuten-Takt ausrücken, da Wasser in viele Gebäude im gesamten Landkreis eingedrungen war. 24 Stunden lang waren die Feuerwehren hier insgesamt im Dauereinsatz um Hilfe wegen der Unwetter-Schäden zu leisten. "Starkregenfälle sorgten binnen kurzer Zeit im Einsatzgebiet für zahlreiche Überschwemmungen und Wasserschäden. Neben vollgelaufenen Kellern und überfluteten Fahrbahnen schlich sich auch ein Pkw-Brand bei Alitzheim in die Einsatzliste, den die Feuerwehr mit dem Schnellangriffsschlauch bekämpfte", so die Feuerwehr Gerolzhofen.
Aufgrund des erhöhten Einsatzaufkommens im Südlandkreis richtete die Kreisbrandinspektion demnach eine Einsatzleitung im Gerätehaus Gerolzhofen ein. Auch am Sonntagabend zeigten sich die Nachwehen der Starkregenfälle der vergangenen Tage, heißt es im Bericht. Die Feuerwehr Gerolzhofen pumpte vollgelaufene Gräben und Schächte aus. Auch hier waren alle Lösch- und Rüstfahrzeuge der Gerolzhöfer Wehr im Einsatz, heißt es.
Pumpwerk der Weißenburger Kläranlage überschwemmt - Feuerwehr muss schnell handeln
Die Feuerwehr Weißenburg wurde über den Samstag zu mehreren Unwettereinsätzen alarmiert, heißt es in einem Bericht. Am stärksten betroffen war demnach der Ortsteil Hagenbuch im Bereich des Eichbrunnenweges. Dort trat das Wasser eines Weihers beziehungsweise Zuläufer des Rohrbachs über die Ufer und überschwemmte die Kreisstraße WUG 37, den Eichbrunnenweg und das städtische Pumpwerk der Kläranlage, erklärt die Feuerwehr.
Die Einsatzkräfte sperrten die Straße komplett und sicherten die Stromversorgung des Pumpwerks vor nachfließendem Wasser ab. "Im weiteren Verlauf wurde das gesamte Pumpwerk mittels einer Barrikade aus Sandsäcken, Planen und einem speziellen Hochwasserschutzsystem gesichert", heißt es.
Der Betriebsraum des Pumpwerks sei mit drei Schmutzwasserpumpen von den Wassermassen befreit worden. Er konnte demnach bis zum Spätnachmittag durch den Betreiber wieder in Betrieb genommen werden.
Feuerwehr-Alarm in Ochsenfurt: Wasser dringt in Klinik ein - so war die Lage im Kreis Würzburg
Gegen Mitternacht hatte der Landkreis Würzburg am Samstag Einsatzkräfte in den schwer betroffenen Landkreis Kitzingen entsandt, so das Landratsamt in einer ersten Bilanz. Nach dem offiziellen Hilfeersuch aus Kitzingen rückten demnach gegen Mitternacht die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehren des Landkreises Würzburg aus, um in Kitzingen vollgelaufene Keller auszupumpen und bei Aufräumarbeiten zu unterstützen. Im Laufe des Vormittags wurden weitere Kräfte zur Hilfe entsandt. Insgesamt vier Löschzüge bestehend aus 135 Einsatzkräften und 19 Fahrzeugen befanden sich bis Sonntagmittag im Landkreis Kitzingen im Einsatz.
Im Landkreis Würzburg waren seit Beginn der jüngsten Unwetter vorwiegend die südöstlich gelegenen Regionen, insbesondere in und um die Stadt Ochsenfurt, betroffen. Rund 100 Einsätze zählte die Kreisfeuerwehrführung bis zum Sonntagmittag. "Fahrbahnen waren zum Teil unpassierbar und stark verschmutzt, Bäume waren durch das Unwetter umgestürzt", berichtet Philipp Renninger, Koordinator der Einsatzkräfte auf Landkreisebene. Neben vielen vollgelaufenen Kellern in Privathaushalten mussten die Einsatzkräfte auch zahlreiche Keller sowie einen Aufzugsschacht in der Main-Klinik in Ochsenfurt auspumpen.
Landrat Thomas Eberth (CSU) erklärt, dass "zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Patienten oder Mitarbeitende" bestanden habe. "Glücklicherweise konnten die Einsätze im Landkreis Würzburg bislang schnell abgearbeitet werden", lautete das Zwischenfazit des Landrats am Sonntagnachmittag. Die Sicherung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Würzburg sei auch während der beiden Hilfseinsätze in Kitzingen und Günzburg weiterhin gewährleistet. Die Kreisbrandinspektion hatte demnach bereits am Samstag einsatzvorbereitende Maßnahmen getroffen und eine zusätzliche Rückfallebene an Einsatzkräften aufgebaut. Auch einige Landkreisfeuerwehren hätten in Eigenverantwortung weitere Vorkehrungen getroffen.