Einfach von A nach B und das mit Sparpotenzial. So soll der neue eTarif der VGN funktionieren, der Ende vergangener Woche gestartet wurde. Mit der neuen App reicht es einfach, sich vor Fahrtantritt einzuchecken. Warum profitieren aber nur wenige von dem Modell?
Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) startete vergangenen Donnerstag mit seinem neuen elektronischen Tarif egon in die zweijährige Pilotphase. Gemeinsam mit dem Bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter und den Spitzen der Gesellschafterversammlung sowie des VGN-Zweckverbandes stellt Geschäftsführerin Anja Steidl das Projekt bei einer Pressekonferenz in Nürnberg vor.
Mit dem eTarif bietet der Verkehrsverbund besonders Gelegenheitskunden eine einfache Möglichkeit, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen: mit der egon-App einchecken, einsteigen und losfahren. Umstiege und das Fahrtende erkennt das System dann automatisch. Abgerechnet wird nach 31 Tagen, wer häufiger fährt, spart durch einen rabattierten Fahrpreis. Das bekannte VGN-Ticketsortiment bleibt vorerst weiter bestehen.
Elektronischer Kilometer-Tarif - das ist egon
"Das Mobilitätsverhalten unserer Kundinnen und Kunden hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Das verlangt nach neuen und zukunftsweisenden Lösungen. Für alle, die öffentliche Verkehrsmittel intensiv und auch über Verbundgrenzen hinaus nutzen wollen, bringen Bund und Länder gerade das Deutschlandticket auf den Weg. Unser neuer eTarif ist das passende Angebot für jene Fahrgäste, die flexibel mobil sein wollen, die Flatrate aber nicht benötigen. egon ist ein Kilometer-Tarif und macht die Nutzung des ÖPNV sehr einfach. Er ist zudem leistungsgerecht und bietet Rabatte", erklärt Anja Steidl, Geschäftsführerin des VGN.
"Der neue eTarif egon ist ein Projekt mit viel Potenzial, das den ÖPNV moderner und einfacher macht. Man kann einfach einsteigen, es ist intuitiv und komfortabel. Genau das ist es, was wir brauchen, wenn wir noch mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr begeistern wollen", so Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Deshalb würde die Staatsregierung das Projekt gerne unterstützen- und als Beispiel für weitere Regionen in Bayern nehmen.
Das Konzept von egon ist einfach: Der Fahrpreis berechnet sich nach den gefahrenen Kilometern. Wer viel fährt, genießt saftige Rabatte. Doch wie funktioniert egon genau?
So berechnet egon den Fahrpreis
Der Fahrpreis im egon-Tarif setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem Tagesgrundpreis, der pro aktivem Fahrtag berechnet wird, und den tatsächlich gefahrenen Kilometern. Für die Kilometer misst das System die Luftlinie der einzelnen Teilstrecken zwischen Start, Umstiegs-Haltestellen und Ziel. Man zahlt also, was man fährt. Am Ende von 31 Tagen wird der Fahrpreis bequem abgebucht.
Wer viel gefahren ist, spart durch Rabatte. Schon wenn man für 12 Euro innerhalb von 31 Tagen gefahren ist, sinken die folgenden Fahrtkosten um 50 Prozent. Ob ins Büro oder zum Ausflug – das System zählt alle Strecken mit. "Mit dem Pilotprojekt in den nächsten zwei Jahren möchten wir tiefgreifende Erfahrungen zum System und seiner Anwendung sammeln", erläutert Klaus Dechamps, Leiter Märkte und Absatz. "Darauf basierend können wir entscheiden, ob egon künftig der neue Regeltarif im VGN wird und was wir noch verbessern können."
viel Geschwafel und ein absolut intransparenter Tarif! Dazu kommt: Eine Bekannte die ein älteres handy mit Android 6 hat, bekommt die APP gar nicht angeboten! Diskriminierung "sozial schwacher" - und das beim VGN ??
Gerade heruntergeladen und registriert. Erste Routenberechnung mit Schätzung : 30% teurer als der Onlinetarif als Einzelticket. Typisch VAG - viel Gelaber, aber nichts durchdacht und absolut inkompetent gepaart mit miserablem Service.
@Nordler, @dorfner
Das sind ziemlich unqualifizierte Kommentare.
"Intransparent" ist der Tarif keineswegs - im Gegenteil: Im Gegensatz zum Regeltarif ist er völlig transparent.
Ob er günstiger oder teurer ist, kommt halt drauf an. Bei Fahrten über längere Strecken ist er ggf. teurer. Bei Fahrten über kürzere Strecken z.B. innerhalb von Nürnberg ist er ggf. erheblich günstiger, vor allem wenn man mehrfach pro Tag fährt.
Bei meinem typischen Arbeitsweg (per U-Bahn oder Straßenbahn) zahle ich wenn ich einmal täglich hin- und herfahre etwas mehr als die Hälfte des Fahrpreises. Mit den Rabattstufen wäre es noch erheblich weniger. (Wobei ich in der Regel nur an einigen Tagen im Monat fahre.)
Vielleicht habe ich Glück, aber es ist nun mal so, dass jeder Tarif in bestimmten Konstellationen besser oder schlechter ist. Und die Buchung (mit einem Klick bei der Abfahrt) ist erheblich weniger Aufwand als das Buchen eines Online-Ticket über die normale Ticketing-App.