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Oberfränkische Kriminalstatistik 2024: Bamberg und Diebstahlsdelikte mit Zuwachs


Autor: Alexander Milesevic

Bayreuth, Freitag, 21. März 2025

Die Polizei verzeichnete im vorigen Jahr mehr Straftaten in Oberfranken. Während die Zahl der Delikte in fast allen Bereichen gestiegen ist, nahm die Zahl der Straftaten in fast allen Oberzentren des Regierungsbezirks ab.


Die Zahl der erfassten Straftaten ist in Oberfranken im letzten Jahr angestiegen. Die Polizei verzeichnete einen Anstieg von etwa drei Prozent auf 46.110 Straftaten - 1.352 mehr als 2023. Das teilte das Polizeipräsidium Oberfranken mit. Trotzdem liege die Zahl der Straftaten unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. 

Die Zahl der Delikte in fast allen Bereichen im Vergleich zum Vorjahr an. Den größten Zuwachs verzeichneten demnach Diebstahlsdelikte. Die Anzahl der Straftaten gegen das Leben oder im Bereich der Rauschgiftkriminalität gingen hingegen zurück. 

Kriminalstatistik 2024: Oberfranken liegt mit Zahl der Straftaten über Durchschnitt

In den vier Oberzentren des Regierungsbezirks stieg die Zahl der Straftaten nur in Bamberg an (um 808 auf 7.312). Die Oberzentren Bayreuth, Coburg und Hof verzeichneten jeweils einen Rückgang. Laut Polizei wurden im vergangenen Jahr pro 100.000 Einwohner 4.280 Straftaten begangen (2023: 4.168). Damit liegt Oberfranken über dem bayerischen Durchschnitt von 4.218 Straftaten pro 100.000 Einwohner.

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Die Polizei verzeichnete insgesamt in Bayern einen Rückgang der Straftaten pro 100.000 Einwohner um 3,3 Prozent, sage Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für 2024 in Nürnberg. 

Großen Anteil an dieser Entwicklung hat der markante Rückgang bei den Drogendelikten im Freistaat. Doch auch ohne diesen Rückgang hätte es keine Erhöhung der Straftaten in Bayern gegeben, betonte Minister Herrmann. Die Aufklärungsquote blieb mit insgesamt 64,9 Prozent weitgehend konstant (70,3 Prozent in Oberfranken).

Deutlich weniger Drogendelikte in Bayern erfasst

Bei der Rauschgiftkriminalität verzeichnete das Innenministerium im letzten Jahr einen Rückgang der Fälle um etwa 39 Prozent auf 31.145. In Bezug auf Cannabis fiel der Rückgang der Fallzahlen mit rund 56 Prozent sogar noch ausgeprägter aus (15.270 Fälle).

Dies bedeute aber keine Entlastung für die Polizei, sagte Herrmann. Das Cannabisgesetz schaffe vielmehr zusätzlichen Aufwand für Kontrollen und Überwachung und erschwere die Bekämpfung von Kriminalität. Die "unsinnige Regelung" zur Freigabe von Cannabis zum Eigenkonsum sei ein schwerwiegender Fehler gewesen und gehöre umgehend abgeschafft, forderte der CSU-Politiker. Das Gesetz ist auch Thema bei den Koalitionsgesprächen von Union und SPD zur Bildung einer neuen Bundesregierung.

Ein Viertel aller erfassten Straftaten in Bayern waren 2024 Diebstähle. Ihre Zahl (155.908) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent. Nur 42,1 Prozent der Fälle wurden aufgeklärt.

Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger deutlich gestiegen

Auch bei der sogenannten Gewaltkriminalität legte die Zahl der Fälle um 5,2 Prozent auf 22.693 zu. Beim Großteil davon (78 Prozent) handelte es sich um gefährliche und schwere Körperverletzungsdelikte. Zudem fanden die meisten der Taten (63,3 Prozent) im öffentlichen Raum statt. Die Aufklärungsquote betrug 84 Prozent.

In 507 Fällen erfasste die bayerische Polizei Straftaten gegen das Leben. Ein leichter Rückgang zu 2023 (561). 197 Menschen starben im letzten Jahr bei Tötungsdelikten (2023: 205). In 94,9 Prozent der Fälle wurden die Straftaten aufgeklärt. Das ist laut Herrmann der höchste Wert seit 2018.

Keine positive Entwicklung sieht Bayerns Innenminister zudem bei der Zahl der Tatverdächtigen ohne deutsche Staatsbürgerschaft und den Zuwanderern. Von 2010 bis 2024 sei der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung in Bayern von 9,3 auf 16 Prozent gestiegen. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen habe sich in der gleichen Zeit aber von 23,7 auf 41 Prozent deutlich erhöht.

Neuer Höchststand an Stellen bei der bayerischen Polizei

Angesichts dieser Zahlen forderte Herrmann einen grundlegenden Richtungswechsel in der Migrationspolitik. "Die unkontrollierte Migration der letzten Jahre überfordert unser Land massiv und wirkt sich auf die Innere Sicherheit aus", befand der Minister.

Auch wenn noch nicht aus allen 16 Bundesländern aktuelle Zahlen vorlagen, gab sich Herrmann zuversichtlich, dass Bayern auch 2024 das Bundesland mit der geringsten Zahl an Straftaten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner sein wird. Mit 45.553 Stellen bei der bayerischen Polizei sei zudem eine neue Höchstmarke erreicht worden. Diese Zahl solle 2025 "weiter kräftig ausgebaut" werden, kündigte der Minister an. ami/mit dpa

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