Nach seinem Master-Abschluss arbeitete Alexander Knauf demnach zunächst als Berater für die Consulting-Firma Roland Berger. Danach zog er nach Angaben des Unternehmens nach Chicago, um für die United States Gypsum Corporation tätig zu werden, die 2019 von Knauf gekauft wurde. Laut Forbes begann seine berufliche Laufbahn mit einem Praktikum bei der Deutschen Bank.
Er sehe Knauf als durch und durch "internationales Unternehmen", so der 49-Jährige in einem Gastbeitrag der Stiftung Familienunternehmen und Politik. "Wir müssen uns den Ländern, Kulturen und Märkten anpassen, nicht umgekehrt", lautet die Perspektive des Geschäftsführers zum Erfolg des Konzerns. Alexander Knauf ist nach einem Jahr wieder auf der Forbes-Liste zu finden. Geschätztes Vermögen: eine Milliarde Dollar.
Platz 5: Karl Knauf
Karl Knauf war als Imperiums-Erbe auch 2023 auf der Forbes-Liste vertreten. Binnen eines Jahres ist sein Vermögen laut dem Wirtschaftsmagazin um 100 Millionen Dollar gewachsen - auf insgesamt 1,3 Milliarden.
Platz 4: Christine Knauf
Auch Christine Knauf gehört unter den Nachkommen der Knauf-Familie aus Iphofen zu den Profitierenden während Inflation und Wirtschaftskrise. Sie hat laut Ranking mittlerweile 1,3 Milliarden Dollar auf dem Konto - 100 Millionen Dollar mehr als 2023.
Platz 3: Bernd Freier
"s.Oliver"-Gründer Bernd Freier zeigt sich kaum in der Öffentlichkeit - sein Name ist nur wenigen Menschen in Franken geläufig. Dabei gehört der Würzburger mit einem von Forbes geschätzten Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar zu den reichsten Deutschen. 2024 wuchs sein Kontostand um satte 400 Millionen Dollar.
Der Modegigant, aus dessen Geschäftsführung sich Freier kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie zurückzog, machte zuletzt mit Millionenverlusten und Personalabbau Schlagzeilen. Der 77-Jährige gründete "s.Oliver" 1969 als Mini-Laden - und hatte bereits damals große Pläne, wie er im Mai gegenüber dem Spiegel berichtete. Er selbst sei in prekären Verhältnissen aufgewachsen - ohne Badewanne, Heizung und Fenster.
Der heutigen Jugend, der Generation Z, attestiert Freier im Spiegel Verwöhntheit, mangelnden "Biss" und Ehrgeiz. Vom Homeoffice halte er nichts, gerade Führungskräfte müssten "an der Front sein" und zwar "immer". Was viele nicht wissen: Sein Modegeschäft hieß bei der Gründung eigentlich "Sir Oliver", angelehnt an Oliver Twist, der Name wurde nach einem Patentstreit aber geändert. Den Durchbruch schaffte Freier, der laut Website eine Farbschwäche hat, 1975 mit dem Import von Madras-Hemden aus Indien - im versehentlichen Farbton Lila.
Platz 2: Maria-Elisabeth Schaeffler
Sie ist Frankens bekannteste Unternehmerin und wohl fast jedem ein Begriff: Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann, 82 Jahre alt. Aufgewachsen in Wien zog sie der Liebe wegen Anfang der 60er-Jahre nach Herzogenaurach, um den Schaeffler-Gründer Georg zu heiraten. Was kaum jemand weiß: Die Grande Dame der Autozulieferer hat kein abgeschlossenes Studium, brach sowohl Physik als auch BWL ab.
Die Matriarchin legte am 20. April 2023 ihr Mandat im Aufsichtsrat bei Schaeffler nieder - und begründete dies mit ihrem hohen Alter. Laut Manager Magazin hält die rüstige Milliardärin insgesamt 20 Prozent an der Familienholding IHO, in der die Stammaktien von Schaeffler gebündelt sind. "Ich bleibe dem Unternehmen auch zukünftig als Gesellschafterin eng verbunden und bin glücklich, der Nachfolgegeneration ein geordnetes Haus zu hinterlassen", wurde Schaeffler-Thumann zitiert.
Die Unternehmerfrau stand nach dem Tod ihres Mannes 1996 plötzlich alleine an der Spitze des fränkischen Autozulieferers - ihr Sohn Georg trieb das Schaeffler-Business in den USA voran. Einer der wohl herausforderndsten Schritte für das Unternehmen unter ihrem Beiratsvorsitz war wohl die Übernahme von Continental im Jahr 2009 - aufgrund der Wirtschaftskrise mit einigen Folgen verbunden. Heute ist Schaeffler trotz Inflation und Transformation stabil. Und der Kontostand der Matriarchin ist seit 2023 weiter gewachsen - um 100 Millionen auf 2,4 Milliarden Dollar, sagt Forbes.
Platz 1: Georg Schaeffler, 10,9 Milliarden US-Dollar (+0,7)
Er war 2015 sogar der reichste Deutsche: Georg Friedrich Wilhelm Schaeffler wurde 1964 in Erlangen geboren und zog nach einem BWL-Studium in der Schweiz schließlich in die USA, wo er noch heute einen Großteil des Jahres lebt. In den 90er-Jahren studierte Schaeffler zusätzlich Jura in North Carolina und war anschließend als Wirtschaftsanwalt bei einer Kanzlei in Dallas tätig.
Als Hauptgesellschafter der Schaeffler-Gruppe hält er 80 Prozent der Stimmanteile - und ist seit einiger Zeit wieder stärker im Unternehmen engagiert. Um den 59-Jährigen ranken sich viele Gerüchte - darunter zur Beziehung zu seiner Mutter, seinen vier Kindern und seinem Lebensstil. Denn in der Öffentlichkeit zeigt sich der Mann mit der Nickelbrille nur selten - Interviews gibt er kaum.
Laut Forbes ist sein Vermögen im vergangenen Jahr aber wieder angewachsen - wenn auch nicht auf alte Höhen von über 20 Milliarden Dollar. Stattdessen gab es ein "bescheidenes" Wachstum von rund 700 Millionen Dollar. Der Franke hat laut Forbes aktuell 10,9 Milliarden Dollar auf dem Konto.
Forbes-Liste: Das sind die reichsten Menschen der Welt
Im Vergleich zu den Reichsten der Reichen haben selbst die fränkischen Milliardäre quasi leere Taschen vorzuweisen. Doch es ist nicht Bill Gates, der hier 2024 an der Spitze steht, sondern ein Franzose: Bernard Arnault und seiner Familie gehören laut Forbes 233 Milliarden US-Dollar - eine unfassbare Summe. Der Grund: Arnault hält die Mehrheit an vielen äußerst begehrten Luxusmarken. Dazu gehören unter anderem Louis Vuitton, Moet & Chandon, Hennessy, Christian Dior und Sephora.
Platz 2 geht - wenig überraschend - an X-Besitzer und Tesla-Gründer Elon Musk. Musk machte im vergangenen Jahr demzufolge 15 Milliarden Dollar Plus - und kommt insgesamt auf 195 Milliarden Dollar Vermögen. Steiler bergauf ging es für Amazon-Gründer Jeff Bezos, der seit dem Forbes-Ranking 2023 glatte 80 Milliarden Dollar verdient hat - er kann nun auf einen stolzen Kontostand von 194 Milliarden blicken.
Traditionellere Branchen haben die deutschen Milliardäre auf der Forbes-Liste reich gemacht. Platz 1 geht an Klaus Michael Kühne vom Logistik-Giganten Kühne & Nagel (39,2 Milliarden), der zweitreichste Deutsche ist Lidl- und Kaufland-Chef Dieter Schwarz - und Platz 3 geht an Schrauben-König Reinhold Würth. Superreich werden - das bleibt für die meisten Menschen ein frommer Wunsch. Doch für diese Jobs bekommt man in Deutschland das meiste Geld.