Wohlstandsgefälle in Franken: Kreis in Oberfranken ist der größte Verlierer
Autor: Robert Wagner
Franken, Donnerstag, 25. April 2019
Beim verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen liegen Welten zwischen den wohlhabenden Gemeinden und den Armenhäusern der Bundesrepublik. Auch in Franken gibt es einige Auffälligkeiten.
Das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Privathaushalte in Deutschland fällt je nach Region höchst unterschiedlich aus. So standen 2016 im Landkreis Starnberg bei München pro Person und Jahr im Schnitt 34.987 Euro zur Verfügung, wie eine am Mittwoch in Düsseldorf veröffentlichte Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Das war mehr als doppelt so viel wie in Gelsenkirchen, wo das Pro-Kopf-Einkommen bei 16.203 Euro lag. Neben dem Einkommen ist auch das Gehalt interessant: inFranken.de hat ausgewertet, wo man in Franken am meisten Geld verdienen kann.
Auch beim Einkommen gibt es in Franken einige Auffälligkeiten: So fiel das Durchschnittseinkommen in fünf Kreisen sogar - und zwar gegen den deutschlandweiten Trend. In anderen Gebieten stieg das Einkommen hingegen stark. Besonders die fränkischen Städte wurden gebeutelt: In den Städten Bamberg (-2,1%), Ansbach (-6,3%), Fürth (-1,9%) und Nürnberg (-3,5%) fiel das Einkommen in den letzten Jahren. Auch im Landkreis Hof fiel das Einkommen inflationsbereinigt um 1,6 Prozent.
Glück und Leid oft nah beieinander
Dabei liegen Glück und Leid oft nah beieinander: Während die Städte Bamberg und Ansbach zu den großen Verlieren in Deutschland gehören, stieg das Durchschnittseinkommen in den zugehörigen
Landkreisen stark: In Bamberg um 23,4 Prozent, in Ansbach um 23,1 Prozent. Das höchste Durchschnittseinkommen Frankens findet sich übrigens in Schwabach: 25.418 Euro hatten die Menschen dort im Jahr 2016 zur Verfügung. In der Stadt Hof waren es fast 5500 Euro weniger: 19957 Euro hatten die Menschen dort zur Verfügung.
Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Böckler-Stitung wertete den Angaben zufolge die Einkommensdaten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder für alle 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte aus. Als verfügbares Einkommen eines privaten Haushaltes gilt das Einkommen nach Steuern, Sozialabgaben und Sozialtransfers, das für den Konsum verwendet oder gespart werden kann.
Armut im Ruhrgebiet und in Ostdeutschland
Nach Spitzenreiter Starnberg liegen Heilbronn und der Hochtaunuskreis mit durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen von mehr als 30.000 Euro auf dem zweiten und dritten Platz. Weniger als 17.000 Euro pro Kopf und Jahr weist neben Gelsenkirchen nur noch Duisburg mit 16.881 Euro auf.