Die ganze Tragik der vergangenen Wochen liegt am Wegrand. Auf den ersten Blick sind die akkurat aufgereihten Baumstämme im Hofheimer Stadtwald schön anzusehen. Wenn sie nicht ein Zeichen für ein Waldjahr wären, das für viele, die mit Waldbewirtschaftung zu tun haben, als ein markantes, ein schlimmes Jahr in die Annalen eingehen wird.
Die Stämme hätten allesamt noch viele Jahresringe zulegen können, wenn ihnen nicht ein winziger Käfer den Garaus gemacht hätte. Explosionsartig hat sich der Borkenkäfer in den vergangenen Wochen vermehrt. Wie der Stadt Hofheim, erging und ergeht es derzeit vielen Waldbesitzern in der Region.
"Die Lage ist dramatisch", sagt Revierförster Bernhard Streck, der zusammen mit Franz Eder vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Waldausschuss des Hofheimer Stadtrats durch ausgewählte Bestände führte. Seit knapp eineinhalb Jahrzehnten ist Eder in den Haßbergen tätig, aber dass der Befall durch Borkenkäfer auf so vielen Flächen passierte, das erlebte er noch nicht. Und diesmal gar auf Standorten mit guten Böden, auf denen die Fichten widerstandsfähiger sind.
Stress durch Trockenheit
"Die Trockenheit und damit verbunden der Stress, das hat die Fichten angreifbar gemacht", sagt die Geschäftsführerin der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Unterfranken mit Sitz in Hofheim, Birgitt Ulrich. Und auch sie teilt die Einschätzung von Eder: "In diesem Ausmaß haben wir das noch nicht erlebt. Und dies bestätigen auch alle Kollegen", sagt Ulrich, die zugleich Geschäftsführerin der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Haßberge ist.
Ende Juli, Anfang August nahm das richtig Fahrt auf, mit dem nun die Waldbesitzer zu kämpfen haben: das massenhafte Auftreten der Borkenkäfer. Die Population explodierte innerhalb weniger Wochen. Und was da schon galt, das gilt auch weiterhin, der Appell: Waldbesitzer sollen ihre Bestände kontrollieren, damit eingegriffen werden kann. Denn jeder Baum, der entdeckt und aufgearbeitet werde, verhindere eine erneute Ausbreitung des Borkenkäfers im kommenden Jahr, so Ulrich.
Die Fichte verliert den Kampf
Die Geschwindigkeit mit der die Borkenkäfer sich vermehrten und das Ausmaß - immer wieder ist das für Forstfachleute in der Region das Markanteste an der gegenwärtigen Situation im Gespräch mit der Redaktion. "Sehr bedenklich" ist diese Entwicklung so auch für Bernd Hölzner, Revierleiter Mariaburghausen des Universitätsforstamtes Sailershausen. Auch er hat ein solch heftiges Käferaufkommen "selten erlebt". Und er ist sich sicher: Nicht der Käfer ist das Problem, sondern der Klimawandel. Warme Winter, ein warmes Frühjahr - das unterstützt die Verbreitung der Borkenkäfer. Im Gegensatz zu früher, als die Bäume meist mit lediglich einer Generation Borkenkäfer konfrontiert waren, gab es heuer drei Generationen. Die Natur reagiere lediglich, "es ist ein Kampf der Arten, die Fichte verliert, der Borkenkäfer gewinnt".
Käfer gibt den Fichten den Rest
Kaum Niederschlag in den vergangenen Monaten, die Fichten leiden Durst, der Käfer gibt ihnen den Rest. Auch im Bereich Burgpreppach bot sich dieses Bild, wie beim Waldbegang vor kurzem Forstoberrat Jürgen Hahn vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt und Förster Wolfgang Meiners erläuterten. Und auch für Hahn zeigt sich in der derzeitigen Situation, dass der eigentliche "Henker" die Trockenheit sei, die Käfer seien lediglich noch die Totengräber.
Betriebspläne schieben
Der Käferbefall und damit verbunden die Notwendigkeit, die Bäume schnellstens aus dem Wald zu bringen, zieht aber auch ein ganzes Bündeln von Folgen nach sich. Zum einen, so Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst, zugleich Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Unterfranken: die Aufarbeitung des Käferholzes habe höchste Priorität, "das Käferholz muss raus". Und das bedeutet: Hieb-Arbeiten, wie sie in den Betriebsplänen vorgesehen sind, müssten entsprechend verschoben werden. Und dies gelte auch für Brennholz.
Leserbrief zu: „Borkenkäfer: „Die Lage ist dramatisch“
Die Lage ist dramatisch, nicht nur für den Wald, sondern vor allem für die Menschen, die nicht erkennen können und wollen, dass all diese bedrohlichen Szenarien (Klimawandel, Dürre, Plagen (Borkenkäfer), große Hitze, Sturmflut, Hurrikan, Feuer und Hagel) schon in der Bibel lange vorhergesagt wurden. Schon bei Jeremia in Kap. 14 bekommen wir von dem allmächtigen Gott, eine Erklärung, wie wir dem „Klimawandel“ Herr werden können. „Juda liegt jämmerlich da, seine Städte sind verschmachtet, … die Erde lechzt, weil es nicht regnet, … darum sind die Ackerleute traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter. … Ja, auch die Hirschkühe, die auf dem Felde werfen, verlassen die Jungen, weil kein Gras wächst. … Ach, Herr, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich gesündigt haben.“ Der Prophet Haggai schreibt: „Und ich habe die Dürre gerufen über Land und Berge, über Korn, Wein, Öl und über alles, was aus der Erde kommt, auch über Mensch und Vieh und über alle Arbeit der Hände“ (Hag. 1, 11) und in Hag. 2, 17: „Ich plagte euch mit Dürre, Getreidebrand und Hagel in all eurer Arbeit; dennoch bekehrtet ihr euch nicht zu mir, spricht der Herr.“ Das Wort Gottes warnt alle Menschen in Offb. 16, 9: „Und die Menschen wurden versengt von großer Hitze, und sie lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben.“
Der Artikel „Borkenkäfer: „Die Lage ist dramatisch“ in der Main Post, liest sich wie Beschreibungen aus der Bibel. Auch wenn jetzt die unterschiedlichsten Fachleute versuchen diesem dramatischen Dilemma Herr zu werden und das schlimmste abzuwenden, es wird ihnen letztendlich nicht gelingen. So möchte ich dazu aufrufen, möchte Sie ermutigen, im Wort Gottes nach Lösungswegen zu suchen.
Martin Dobat
97082 Würzburg
Natürlich verschärft der Klimawandel, gegen welchen die Politik noch immer viel zu zögerlich vorgeht - Lobbyinteressen gehen eben vor -, das Problem. Doch das Grundproblem ist eine Forstwirtschaft, welche flächendeckend auf Fichtenmonokulturen setzt. Diese als Wald zu bezeichnen, gleicht der Benennung eines Maisackers als Blumenwiese.
Natürliche Fichtenvorkommen finden sich in Regionen, in denen der sie schädigende Borkenkäfer aus klimatischen Gründen eben nicht massenhaft auftreten kann. Die indes werden auch weniger - wegen der Erderwärmung.
Die Gegenmaßnahmen, wenngleich sie nicht von heute auf morgen voll wirksam werden können, müssen also ein deutlich verschärfter Klimaschutz sowie der Waldumbau hin zu standortgerechtem Artenmix sein. Fatal wäre allerdings, massenhaft auf Bäume aus anderen Teilen der Welt zu setzen. Die nämlich bieten der heimischen Fauna kaum eine Nahrungsgrundlage.
Nicht so ganz bierernst gemeint - aber wie wärs hiermit als Gegenmittel?
https://www.youtube.com/watch?v=1HALvRd14x0
Der gute Mann hat damit Holzbalken von Holzwürmern befreit.
;-)