Auch Kreis Haßberge bestätigt jetzt Fall: Blauzungenkrankheit verbreitet sich in Franken
Autor: Anton Knorr, Isabel Schaffner
Franken, Donnerstag, 19. Sept. 2024
Die Blauzungenkrankheit hat nun auch den Kreis Haßberge erreicht. Hier wurden mehrere Tiere mit den typischen Symptomen festgestellt und eines ist bereits gestorben.
- Blauzungenkrankheit inzwischen in allen fränkischen Regierungsbezirken
- Aschaffenburg, Würzburg, Bayreuth, Bamberg, Haßberge und weitere Kreise betroffen
- Wie äußert sich die Seuche? Informationen zum Virus
- "Starke Leiden und Schmerzen": Impfung dringend empfohlen
Die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 (BTV3) brach im Oktober 2023 in Deutschland aus und verbreitete sich schnell unter den Tierbeständen. Am 14. August 2024 hatte die Krankheit dann Franken erreicht. Bayern musste so als letztes Bundesland den Status "seuchenfrei" aufgeben, wie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) mitteilte. Anfang August hatte das Landratsamt Hof bereits vor der Krankheit gewarnt. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) veranschaulicht die Ausbreitung in einer Karte. Vor allem das westliche Unterfranken ist betroffen. Im Landkreis Aschaffenburg wurde das Virus erstmals in Bayern festgestellt. Auch in Miltenberg sowie den Landkreisen Main-Spessart, Würzburg, Bad Kissingen, Kitzingen, Rhön-Grabfeld, Bayreuth, Kronach, Bamberg und dem Nürnberger Land gibt es Fälle. Jetzt ist das Virus auch im Kreis Haßberge angekommen, wie das Landratsamt am Donnerstag (19. September 2024) verkündet.
Update vom 19.09.2024: Landratsamt Haßberge meldet Todesfall und schwere Erkrankungen - Blauzungenkrankheit bestätigt
Am 18. September ist ein Schaf positiv auf den aktuellen Virustyp 3 getestet worden. "Weitere Verdachtsfälle werden derzeit abgeklärt. Die Tiere sind, teilweise auch schwer, an den typischen klinischen Symptomen erkrankt. Leider hat es auch bereits den ersten Todesfall gegeben", zitiert das Landratsamt Haßberge das Veterinäramt. Weiter weist es auf die Möglichkeit zur Impfung hin. In früheren Updates haben wir erklärt, welche Tiere betroffen sein können, wie sich das Virus auswirkt und wodurch es übertragen wird.
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Update vom 17.09.2024: Rind mit Blauzungenkrankheit im Kreis Bamberg - Tierhalter auf seine Verantwortung hingewiesen
"Im Landkreis Bamberg wurde bei einem Rind in Weidehaltung das BTV-3-Virus nachgewiesen", berichtet das Landratsamt Bamberg. "Das betroffene Tier zeigte zunächst grippeähnliche Symptome und wurde vor dem Wochenende beprobt. Gestern wurde das positive Untersuchungsergebnis bestätigt."
Laut dem behandelnden Tierarzt und dem Tierhalter sei das Rind inzwischen vollständig genesen. In der Herde habe man keine weiteren erkrankten Tiere beobachtet. "Der Tierhalter wurde auf seine Verantwortung hingewiesen, Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern", heißt es weiter. Wie inFranken.de bereits erklärte, sind Impfungen dringend empfohlen.
Das Landratsamt informiert zudem: "Eine Abgabe von Tieren an andere Halter ist nur mit einem negativen Untersuchungsergebnis zulässig. Eine direkte Abgabe zum Schlachten kann auch ohne vorherige Untersuchung erfolgen." Gefahr für den Menschen bestehe nicht.
Update vom 06.09.2024: "Wirtschaftliche Schäden" - Blauzungenkrankheit jetzt auch im Nürnberger Land
"Bei zwei landwirtschaftlichen Betrieben aus dem südlichen Teil des Nürnberger Lands sind Fälle von Blauzungenkrankheit aufgetreten. Dies sind die ersten amtlich bestätigten Infektionsfälle mit dem Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV-3) in Mittelfranken, teilt das Veterinäramt des Landkreises mit." So heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts Nürnberger Land.