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Bahn-Verspätungen in Bayern stetig gestiegen - auch Franken leidet


Autor: Clara Maria Wimmer

Franken, Montag, 10. Februar 2025

Im bayerischen Bahnverkehr sind immer mehr Verspätungen zu verzeichnen. Auch Franken ist davon betroffen, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervorgeht.
Auch am Nürnberger Hauptbahnhof haben die Züge regelmäßig Verspätung.


Auch Franken ist von den zunehmenden Verspätungen im Bahn-Verkehr betroffen. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke aus München hatte dazu bei der Bundesregierung eine Anfrage gestellt. Es wurde gefragt, wie es um die Bahn-Verspätungen in Bayern steht. Die Antwort: Es habe an den sieben größten Bahnhöfen im Freistaat in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich mehr Verspätungen im Fernverkehr gegeben, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR), dem die Antwort der Bundesregierung exklusiv vorliegt.

Demnach seien wohl 80 Prozent aller Verspätungen im Fernverkehr "auch in Bayern auf veraltete, dadurch störanfällige sowie überlastete Infrastruktur zurückzuführen", heißt es in der Antwort. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums war Bayern im Jahr 2024 dazu insbesondere von außergewöhnlichen Wetterereignissen betroffen, was zu massiven Beeinträchtigungen des Schienenverkehrs gekommen sei. Die Antwort der Bundesregierung enthält auch genaue Daten zu den Verspätungen an den sieben größten Bahnhöfen in Bayern - darunter Nürnberg und Würzburg.

Verspätungen auch an Bahnhöfen in Nürnberg und Würzburg - so hoch ist durchschnittliche Verspätung 

In den letzten vier Jahren habe die Pünktlichkeit des bayerischen Bahn-Fernverkehrs stark nachgelassen, wie aus dem BR-Bericht hervorgeht. Am Nürnberger Hauptbahnhof wiesen demnach 38 Prozent aller Fernzüge eine Verspätung von durchschnittlich 11,2 Minuten auf. In Würzburg kamen sogar 44 Prozent aller Fernzüge zu spät, die durchschnittliche Verspätung lag bei 13,6 Minuten. Doch auch die anderen fünf großen bayerischen Bahnhöfe haben mit Verspätungen zu kämpfen: Zwar hatte Augsburg laut Antwort der Bundesregierung die höchste Ankunftspünktlichkeit, doch kamen auch hier nur 67 Prozent der Züge pünktlich an. Die Verspätungen beliefen sich auf durchschnittlich 8,8 Minuten. In Aschaffenburg war rund die Hälfte aller Züge unpünktlich, während sich die Verspätung im Durchschnitt auf 13,9 Minuten belief.

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Am Ingolstadter Bahnhof waren demnach 64 Prozent aller Züge pünktlich, die Züge mit Verspätung waren durchschnittlich 10,8 Minuten zu spät. Der Bahnhof in München-Pasing verzeichnete bei jedem dritten Fernzug eine Verspätung von durchschnittlich neun Minuten. Am Hauptbahnhof der Landeshauptstadt München war die Hälfte aller Fernzüge unpünktlich. Mit einer Verspätung von im Schnitt 14,3 Minuten seien das rund sechs Minuten mehr als noch vor vier Jahren, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Die Pünktlichkeit in allen sieben bayerischen Bahnhöfen sei noch vor vier Jahren deutlich besser gewesen. Die Linke wolle nun Druck machen, "dass diese Erkenntnis auch bei der künftigen Bundesregierung nicht in Vergessenheit gerät, und dass vor allem gehandelt wird", zitiert der BR das Vorhaben der Partei.

Zwar sei es gut, dass das Verkehrsministerium sich mit dem Sanierungsstau beschäftige - jedoch reiche die Sanierung bis 2030 nicht aus, um die Pünktlichkeit und die Klimabilanz ausreichend zu verbessern, heißt es vonseiten der Abgeordneten Gohlke. Wenn die Union jetzt die Zerschlagung der Bahn forderte, mache das die Probleme nur größer. "Die Linke will die Verdoppelung des Personenschienenverkehrs sowie den Anteil des Güterverkehrs auf der Schiene auf 25 Prozent bis 2030 steigern", wie der Bayerische Rundfunk zitiert.

Im Dezember hat die Deutsche Bahn derweil einen Flughafenexpress von Nürnberg nach München gestartet. Im Vergleich mit den bisherigen Zügen ist man allerdings nicht schneller - im Gegenteil. Mehr Nachrichten aus Nürnberg findest du in unserem Lokalressort.