Zinnfiguren-Highlights in Kulmbach: Ausstellung und Geschichte
Autor: Frank Keil
Kulmbach, Samstag, 11. Januar 2025
Das Deutsche Zinnfigurenmuseum in Kulmbach zeigt eine beeindruckende Auswahl an Dioramen und thematischen Sammlungen. Die Ausstellung bietet Einblicke in Geschichte und Gegenwart im Miniaturformat, inklusive einer rekordbrechenden Zinnfigurensammlung.
Die Große Kreisstadt Kulmbach mit ihren rund 26.000 Einwohnern liegt am Zusammenfluss des Roten und Weißen Mains in Oberfranken. Das Wahrzeichen der Stadt ist die 116 Meter über der Stadt gelegene Plassenburg, einst Landesfestung und von 1340 bis 1806 Hohenzollern-Residenz der Burggrafen von Nürnberg und später der Markgrafen zu Brandenburg. Sie ist einer der bedeutendsten Renaissancebauten Deutschlands und beherbergt das Museum Hohenzollern in Franken und das Armeemuseum Friedrich des Großen.
Beide Museen sind der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen unterstellt. Weiterhin das Landschaftsmuseum Obermain und das Deutsche Zinnfigurenmuseum, die von der Stadt Kulmbach betreut werden. Zudem befinden sich in Kulmbach das Bayrische Brauerei- und Bäckermuseum sowie das Deutsche Gewürzmuseum.
Jubiläumsausstellung 100 Jahre Kieler Zinnfiguren
Zwischen 8. Februar und 30. Dezember 2024 war im Deutschen Zinnfigurenmuseum eine einzigartige Jubiläumsausstellung zu besichtigen. Einzigartig, weil die Ausstellungsstücke, die hier für 100 Jahre Firmengeschichte (1924-2024) der Offizin (Werkstatt) Kieler Zinnfiguren 'Kilia' standen, so noch nie und in solcher Bandbreite gezeigt werden konnten.
Die Ausstellung spannte den Bogen von den Anfängen der Kieler Zinnfigur bis zu hochwertigen Dioramen, zeigte nationale und internationale Leistungen. Über 40 Leihgeber beteiligten sich mit ihren Exponaten. Darunter waren Szenen aus den Abenteuern von Karl May, den Musketieren und den Recken vergangener Zeiten, genau wie Märchen, oder der legendäre Hinsch Zoo, der in dieser Form noch nie zur Ausstellung gekommen war.
In Ergänzung zur Jubiläumsausstellung fand vom 9. bis 11. August auch die 29. Deutsche & Internationale Zinnfigurenbörse inklusive dem 13. Figuren- und Dioramen-Wettbewerb auf dem EKU-Platz in Kulmbach statt. Der Katalog "Kieler Zinnfiguren III – Vom Deutschen Spielzeug zur internationalen Leistungsschau", kuratiert vom heutigen Kilia-Inhaber Marbod Gerstenhauer aus Weimar, ist weiterhin noch erhältlich.
Die Dauerausstellung – Weltgeschichte im Kleinformat
Das Deutsche Zinnfigurenmuseum bietet, weltweit einmalig, über 300.000 Zinnfiguren ein Zuhause. Einmalig ist auch das größte dreidimensionale Schaubild (Diorama) der Welt, das es mit 19.385 einzelnen Figuren ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat: der Conraditag 1553, die fast vollständige Zerstörung der Stadt Kulmbach am 26. November durch Kampfhandlungen.
Die Themenwelten laden zu einer Zeitreise im 2. bis 5. OG durch die Menschheitsgeschichte, angefangen bei Antike und Mittelalter über Renaissance, Reformation und Kolonialzeit bis hin zum 1./2. Weltkrieg und der Gegenwart ein. Wie in keinem anderen Museum seiner Art wird auf der Plassenburg der faszinierende Kosmos Zinnfigur historich und zukünftig (Fantasy, Comics, Science-Fiction) erlebbar. Wechselnde Sonderausstellungen runden das Angebot auf der 1.300m2 umfassenden Ausstellungsfläche ab.