55 Meilensteine der Geschichte Oberfrankens - So habt ihr die Region noch nicht gesehen
Autor: Aaron Hofmann
Franken, Mittwoch, 03. Sept. 2025
Reinhard Kalb und Tilman Grewe enthüllen spannende Geschichten und historische Meilensteine aus Oberfranken. Ihr neues Buch beleuchtet besondere Orte und Persönlichkeiten, die die Region geprägt haben.
In dem Buch zu den 55. Meilensteinen der Geschichte in Oberfranken zeigen euch der Autor Reinhard Kalb und der Fotograf Tilman Grewe welche Menschen, Orte und Ereignisse unsere Region bis heute prägen - darunter Museen, Regionen und Erfinder. Wir haben das Buch gelesen und verraten euch in unserer Rezension, warum das Buch für uns eine klare Empfehlung ist.
Reinhard Kalb ist freier Journalist und arbeitet aufgrund seiner Expertise in Kunstgeschichte, Germanistik und Theaterwissenschaft vor allem im Bereich der Kultur. Für das Buch zu den 55 Meilensteinen Oberfrankens ist er als Autor tätig gewesen, während der Lokalredakteur und freiberufliche Fotograf Tilman Grewe vor allem für die Bebilderung verantwortlich ist.
55 Meilenstein in Oberfranken: So ist es zu dem Buch gekommen
In dem Buch sind zahlreiche Gebäude und bedeutende Orte zu finden, die Oberfranken zu einem einzigartigen Ort machen – wie etwa das Comic-Museum in Schwarzenbach an der Saale, welches die Übersetzerin Erika Fuchs ehrt. Aber auch Informationen zu spannenden Persönlichkeiten sind zu finden, wie etwa Hans Vogt aus dem oberfränkischen Wurlitz, welcher maßgeblich an der Entstehung des heutigen Filmes mitgewirkt hat.
Video:
Das Meilenstein-Buch gehört zu einer Buchreihe des Sutton Verlag, welche euch regelmäßig die 55. Meilensteine der Geschichte aus verschiedenen Orten vorstellt. So könnt ihr beispielsweise neben der Geschichte über Oberfranken, auch einiges über Mittelfranken, Würzburg, Nürnberg und Coburg lernen. Jedes der Bücher wird von einem anderen Autoren geschrieben, der mit seinem Expertenwissen über die Region berichtet, in der er lebt oder lange gelebt hat.
Tonfilm, Hexenverfolgung und Porzellan-Herstellung: So habt ihr Oberfranken noch nicht gesehen
Die Entstehung des Tonfilms: Eigentlich ist Wurlitz nur ein kleines Dorf im fränkischen Vogtland und hat mit rund 200 Einwohnern kaum Sehenswürdigkeiten. Dabei spielt die Stadt jedoch eine bedeutende Rolle in der Entstehung des Tonfilms, sodass es ohne das Wirken des Wurlitzer Erfinder Hans Vogt wahrscheinlich wesentlich länger gebraucht hätte, bevor der erste Tonfilm in die Kinos gekommen wäre. Nachdem sich Vogt über den fehlenden Ton bei Stummfilmen geärgert hatte, setze er sich an die Arbeit nach einer Möglichkeit zu finden, um Bild und Ton zusammenzubringen.
Gemeinsam mit den Erfindern Joseph Masolle und Joseph Benedict Engl gründete er das Unternehmen Tri-Ergon, welches um 1922 schließlich die erste Lichttonvorstellung der Welt präsentierte. Dabei ist in einem Berliner Kino der Film “Das Leben auf dem Dorfe” mit tanzenden Kindern, Musikanten und einem krähenden Hahn gezeigt worden. Trotz der Innovation blieb Vogt erfolglos und verkaufte seine Technik für wenig Geld an den Hollywoodproduzenten William Fox, welcher durch die Lichttontechnik erfolgreich wurde und den Tonfilm durchsetzte. In Wurlitz ist zudem auch die Wurlitzer-Jukebox und die Wurlitzer-Orgel erfunden worden.
Verfolgung von Hexen in Bamberg (Inhaltswarnung: Gewalt, Folter, Mord): Die Zeit der Hexenverfolgung in Deutschland ist bereits lange her. Dabei ist vielen Frauen in der Vergangenheit die Schuld an Krankheiten, Ernteausfällen, Wetterveränderungen und zahlreichen Katastrophen gegeben worden. Während man heute weiß, dass dahinter eine frauenverachtende Ideologie steckte und unschuldige Menschen als Sündenbock hingestellt worden sind, hat es in Bamberg zwischen 1612 und 1631 drei Wellen der Hexenjagd gegeben.