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UNESCO-Welterbe in Franken: Die 5 berühmten Kulturstätten der Region


Autor: Aaron Hofmann

Bamberg, Dienstag, 25. November 2025

Insgesamt fünf der deutschen UNESCO-Welterbestätten befinden sich in Franken und reichen von historischen Gebäuden zu ganzen Altstädten und Regionen. Wir verraten euch, welche Kulturstätten ihr in Franken besuchen könnt und weshalb die Orte in der Liste aufgenommen worden sind.
Der prunkvolle Schlossbau ist ein bei Touristen beliebter Anlaufpunkt im Herzen Würzburgs.


Die Auszeichnung des UNESCO-Welterbes bekommen nur herausragende Zeugnisse aus der Geschichte der Menschheit und Natur. Dazu zählen etwa Baudenkmäler, Altstädte, außergewöhnliche Naturlandschaften sowie Industriedenkmäler. Neben der besonderen Auszeichnung erhalten die Orte dadurch einen zusätzlichen Schutz und gelten als beliebte Touristenziele

In Deutschland gibt es insgesamt 55 UNESCO-Kulturstätten, wovon fünf in Franken zu finden sind. Dazu zählen Gebäude und historische Gebiete, wie die Bamberger Altstadt, die Würzburger Resistenz oder das Bayreuther Opernhaus. Den Orten wird ein außergewöhnlicher universeller Wert zugeschrieben, deren Erfassung, Schutz und Erhaltung durch Vertragsstaaten nach Welterbe-Konvention der UNESCO unterstützt werden. Wir verraten euch, welche Kulturstätten ihr in Franken besuchen könnt und was die Orte so besonders macht. 

Zahlreiche mittelalterliche Häuser & historische Stadtplanung: Die Bamberger Altstadt  

1993 hat die UNESCO Teile der Bamberger Altstadt in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Ausschlaggebend war die Modellhaftigkeit der Stadt, die auf einer frühmittelalterlichen Grundstruktur basiert und bis heute zahlreiche Monumentalbauten aus dem 11. bis 18. Jahrhundert bewahrt hat. Das Stadtbild vereint mittelalterliche Kirchen mit barocken Bürgerhäusern und Palästen und macht damit die europäische Architekturgeschichte lebendig. Zu den bekannten Sehenswürdigkeiten zählen der Dom, die Alte Hofhaltung, das Böttingerhaus, das Rathaus inmitten der Regnitz und die Häuserzeile „Klein Venedig“. Mehr als 1.000 Gebäude stehen unter Denkmalschutz und sind weitgehend original erhalten geblieben. 

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Bamberg liegt im Norden Bayerns und wurde im Jahr 1007 durch Heinrich II. zum Bischofssitz erhoben, mit dem Ziel, ein „zweites Rom“ zu schaffen. Die Stadt hat seit dem Mittelalter enge Verbindungen zu den slawischen Völkern gepflegt und ihre Architektur hat ab dem 12. Jahrhundert großen Einfluss auf Norddeutschland und Ungarn ausgeübt. Im 18. Jahrhundert war Bamberg ein Zentrum der Aufklärung, in dem bedeutende Denker wie Hegel und E.T.A. Hoffmann lebten. Bis heute ist die mittelalterliche Struktur mit drei Siedlungsbereichen klar erkennbar und durch das sogenannte „Bamberger Modell“ der Denkmalpflege kontinuierlich restauriert worden. Gesichert wird das Welterbe durch strenge Denkmalschutzgesetze sowie durch das Welterbezentrum Bamberg, das die Erhaltung und nachhaltige Entwicklung koordiniert. 

  • Kontakt: 
  • Bamberg Tourismus & Kongress Service 
  • Geyerswörthstraße 5, 96047 Bamberg 
  • Telefon: 0951 / 2976-200 

Eine der größten Barock-Gebäude Deutschlands: Die Fürstbischöfliche Residenz in Würzburg 

Die Würzburger Residenz ist seit 1981 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und gilt als eines der bedeutendsten Barockschlösser Europas. Zwischen 1720 und 1744 erbaut, wurde sie bis 1770 im Inneren ausgestattet und ab 1765 mit weitläufigen Gärten ergänzt. Unter der Leitung von Balthasar Neumann arbeiteten hier Architekten, Maler und Bildhauer aus Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland zusammen. Besonders eindrucksvoll sind die Fresken von Giovanni Battista Tiepolo im Treppenhaus und im Kaisersaal. Die Residenz hat die Prachtentfaltung der Fürstbischöfe Johann Philipp Franz und Friedrich Karl von Schönborn veranschaulicht und zeigt bis heute die kulturelle Bedeutung eines der strahlendsten Höfe des 18. Jahrhunderts. 

Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, ist die Residenz seit 1945 sorgfältig restauriert worden und hat dadurch ihre historische Substanz bewahrt. Heute gehören neben dem Schloss auch die Hofgärten und der Residenzplatz zum geschützten Ensemble. Die Bayerische Schlösserverwaltung koordiniert die Erhaltung und achtet darauf, dass bauliche Veränderungen im Einklang mit dem Denkmalschutz stehen. Durch ein umfassendes Managementprogramm wird die dauerhafte Sicherung des Welterbes gewährleistet, sodass ihr die Würzburger Residenz nicht nur als Zeugnis barocker Baukunst erleben könnt, sondern auch als Beispiel für den verantwortungsvollen Umgang mit historischem Erbe. 

  • Kontakt: 
  • Congress Tourismus Würzburg 
  • Turmgasse 11, 97070 Würzburg 
  • Telefon: 0931 / 372335 

Ein Meisterwerk barocker Architektur: Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth 

Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth ist im Juni 2012 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Es gilt als bedeutendstes und besterhaltenes Beispiel barocker Theaterkultur und zeigt die höfische Architektur des 18. Jahrhunderts. Zwischen 1746 und 1750 errichtet, beeindruckte es schon damals mit seiner Größe und Ausstattung, die nur mit Opernhäusern in Wien, Dresden, Paris oder Venedig vergleichbar war. Das ganz aus Holz gefertigte Logentheater mit bemalter Leinwand und reich verzierter Dekoration ist bis heute einzigartig. Entworfen wurde der Bau von Giuseppe Galli Bibiena, während die Sandsteinfassade von Joseph Saint Pierre gestaltet wurde. Auftraggeberin war Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg, die das Opernhaus als repräsentativen Festsaal für die höfische Oper nutzen ließ. 

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Bis heute ist das Opernhaus das einzige vollständig erhaltene Beispiel eines höfischen Opernhauses, in dem ihr die barocke Festkultur authentisch erleben könnt. Die originale Dachkonstruktion, die Innenausstattung und die Akustik sind weitgehend unverändert geblieben. Nach einem umfassenden Restaurierungsprogramm wird das Gebäude durch die Bayerische Schlösserverwaltung geschützt und verwaltet. Ein Managementplan regelt den Erhalt sowie die Nutzung, wobei Besucherzahlen und Veranstaltungen gezielt gesteuert werden. So bleibt das Opernhaus nicht nur ein eindrucksvolles Zeugnis der absolutistischen Gesellschaft, sondern auch ein lebendiger Ort, an dem die barocke Musikkultur bis heute erfahrbar ist. 

  • Kontakt:  
  • Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH  
  • Opernstraße 22, 95444 Bayreuth  
  • Telefon: 0921 / 88588 

Das Bayerische Staatsbad in Bad Kissingen mit “Great Spa Towns of Europe”-Titel 

Bad Kissingen ist 2021 zusammen mit zehn weiteren europäischen Kurorten unter dem Titel „Great Spa Towns of Europe“ in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Die Stadt an der Saale gilt als Musterbad von internationalem Rang und hat sowohl materielle als auch immaterielle Werte eingebracht. Schon im 16. Jahrhundert war Bad Kissingen für Trink- und Badekuren bekannt, bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts hat es sich zu einem Kurort von Weltformat entwickelt. Neben den Heilwässern, die bis heute traditionell von Brunnenfrauen ausgeschenkt werden, spielte im 19. Jahrhundert auch die Solenutzung eine wichtige Rolle als Heilverfahren. 

Zur gleichen Zeit hat Bad Kissingen auch politische Bedeutung erlangt. Reichskanzler Otto von Bismarck hat die Kurstadt regelmäßig besucht, seine Räume sind im Museum Obere Saline erhalten geblieben. Das Ansehen unter den Mächtigen Europas spiegelt sich zudem in der Architektur wider. Die Wandelhalle und der Regentenbau, beide Meisterwerke des frühen 20. Jahrhunderts, zeugen bis heute von der Bedeutung, die Bad Kissingen als Kurort und gesellschaftlicher Treffpunkt gehabt hat. 

  • Kontakt:  
  • Bayerisches Staatsbad Bad Kissingen 
  • Im Luitpoldpark 1, 97688 Bad Kissingen 
  • Telefon: 0971 / 8048-444 

Historische römische Grenzbefestigungen in Franken: Der Obergermanisch-Raetische Limes 

Der Limes gehört zusammen mit weiteren historischen Grenzen wie dem Hadrianswall in Großbritannien zur grenzüberschreitenden Welterbestätte „Grenzen des Römischen Imperiums“. Mit seinen Kastellen, Wachttürmen, Mauern und Palisaden hat er die römische Weltmacht vom freien Germanien abgegrenzt. Auf einer Gesamtlänge von 550 Kilometern ist er das längste Bodendenkmal Europas und zeigt, wo die hoch entwickelte Kultur der Antike auf die germanischen Stämme getroffen ist. Der obergermanische Abschnitt beginnt in Rheinbrohl, der rätische im Rotenbachtal bei Schwäbisch Gmünd und beide enden nahe Regensburg bei Hienheim an der Donau.

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Von den 550 Kilometern verlaufen rund 158 Kilometer durch Franken. Entlang dieser Strecke könnt ihr zahlreiche Spuren der Römer entdecken, etwa im Naturpark Altmühltal, im Fränkischen Seenland, im Romantischen Franken oder in der Urlaubsregion Spessart-Mainland. Auch im Fränkischen Weinland haben die Römer ihre Spuren hinterlassen, sodass sich hier Geschichte und Landschaft auf besondere Weise miteinander verbinden. 

  • Kontakt: 
  • Verein Deutsche Limes-Straße e.V. 
  • St.-Johann-Straße 5, 73430 Aalen 
  • Tel. 07361 / 52 82 87-23 
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