Zwei Millionen kostet die Sicherheit
Autor: Franz Galster
Kunreuth, Freitag, 20. Oktober 2017
Falls die Gemeinde Kunreuth sich entschließt, ein Hochwasserkonzept umzusetzen, kostet das über 1,9 Millionen Euro.
Der Machbarkeitsstudie zur Erstellung eines Hochwasserkonzepts war zentrales Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung in Kunreuth. Im Speziellen existiert das Problem in Weingarts, wo sich bei starken Regen trichterförmig im Ort das Wasser sammelt.
Bürgermeister Konrad Ochs begrüßte Max Brust und seinen Kollegen Horst Hofmann vom Ingenieurbüro Weyrauther in Bamberg. Sie haben einen ersten Entwurf jetzt vorgestellt.
Die grundsätzliche Frage, so Brust, ist die Abwägung des möglichen Schadenspotenzials gegenüber dem zu betreibenden Aufwand zur Verhütung. Dazu ist auch noch das Amt für Ländliche Entwicklung einzuschalten.
Bürgermeister Ochs bedauerte, dass dieses Thema erst nach durchgeführter Flurbereinigung aufgetaucht ist. Ob Zuschüsse zu erwarten sind, sei noch zu klären.
In einer Simulation analysierten die Planer die Wasserzuflüsse und werteten Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdienstes aus. Mit dem Mischkanal müssen die Weingartser bis auf Weiteres leben. So gelangt Oberflächenwasser in die Kläranlage, und das kostet Geld.
Allerdings, so Hoffmann, würde man durch die Maßnahmen in der Machbarkeitsstudie Wasser zu einem größeren Teil so kanalisieren können, dass sie dahin fließen, wo sie hingehören: in die Auffangbecken mit Sickerung oder beim Ablauf dann in die Troppbach. Mögliche Hochwasserrückhaltebecken wurden angedacht am "Lochacker", an den "Herrnwiesen", an der Kirche und an der "Lähe".
Dazu wären im Ortsbereich diverse Verrohrungen und auch Arbeiten am Bachbett in der Flur erforderlich. Insgesamt wird von einer Gesamtsumme der Bau- und Baunebenkosten in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro gesprochen. Grunderwerb ist dabei noch nicht berücksichtigt. Diese gewaltige Summe setzt sich aus mehreren Sektionen zusammen, ist also noch recht variabel, je nach Vergabeumfang auch nach unten korrigierbar.
Die Gemeinde will in diesem Zusammenhang den Flächennutzungsplan vorantreiben. Dafür hat Konrad Ochs eingeladen zu einer Klausur am 18. November im Rathaus Kunreuth.
Kopfschmerzen bereitet dem Gemeinderat die Situation der Schwimmhallen. Die Kinder der Grundschule Ehrenbürg sollen unbedingt an Schwimmkursen teilnehmen können. Von der Stadt Gräfenberg wurde angefragt, ob sie mit den Kindern der Schule rechnen könne. Gräfenberg will sein Bad sanieren und das macht nur bei hinreichendem Besuch Sinn. Für eine Stunde Belegung verlangt sie 107 Euro, was für Kunreuth auf das Jahr gerechnet auf Kosten in Höhe 10 000 bis 15 000 Euro klettern kann. Die Gemeinde will Gräfenberg zusagen.