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Zwei Männer, deren Name in Weißenohe bekannt ist


Autor: Petra Malbrich

Weißenohe, Sonntag, 03. Juli 2016

Eine bisher einmalige Sache ereignete sich im Gottesdienst in Weißenohe.
Die beiden Geehrten mit ihrer Urkunde und ihren Gratulanten in der St.-Bonifatius-Kirche.  Foto: Petra Malbrich


Nach dem Festgottesdienst verkündete Bürgermeister Rudolf Braun (FW) in der Kirche etwas noch nie Dagewesenes: Die Gemeinde Weißenohe verleiht Hans Schütz das Ehrenbürgerrecht und Helmuth Braun den goldenen Ehrenring der Gemeinde.
Nicht nur die Weißenoher, auch die Igensdorfer Kinder kennen ihn als Nikolaus. Andere Mitmenschen verbinden seinen Namen mit der Theatergruppe Weißenohe oder als Jugendleiter der Spielvereinigung Weißenohe, wieder andere erinnern sich an ihn als Jugendbeauftragten oder als jahrelangen Zweiten Bürgermeister der Gemeinde Weißenohe.
Hans Schütz ist der Name des Mannes, der das kulturelle, sportliche und politische Gemeindeleben in vielschichtiger Weise geprägt hat. Dass ihm eine außergewöhnliche Auszeichnung für sein Handeln und Wirken zuteil wurde, war der einstimmige Beschluss des Gemeinderates.

Schütz wurde die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Weißenohe verliehen. Die festlich geschmückte St.-Bonifatius-Kirche in Weißenohe bildete an diesem Kirchweihsonntag den Rahmen für die besondere Würdigung, die mehr war als ein bloßes Aufzählen der zahlreichen ehrenamtlichen Aufgaben.
Hans Schütz war von 1988 an elf Jahre erster Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Weißenohe. Ihm wurde 1999 von dem damaligen Landrat Reinhardt Glauber für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst das Feuerwehrehrenabzeichen verliehen.
Als Vorsitzender des Heimat- und Touristenvereins von 1965 bis 1967 prägte er diesen Verein. 31 Jahre trug er als Jugendleiter der Spielvereinigung Weißenohe (SpVgg) von 1961 bis 1992 die Verantwortung und konnte den sportlichen Werdegang des einen oder anderer Talents verfolgen.
In der SpVgg, seit 1960 ist Schütz Mitglied, wurde er 1994 zum Ehrenmitglied ernannt. Neben diesen zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen machte er sich vor allem in der Kommunalpolitik verdient. Die kommunale Verdienstmedaille in Bronze wurde ihm bereits verliehen. Hans Schütz prägte 38 Jahre lang die Gemeinde als Gemeinderat von 1976 bis 2014.
Als Nachrücker kam er dazu, wie Bürgermeister Braun erwähnte. Für die Belange der Jugend setzte er sich von 1994 bis 1997 ein und war Fraktionssprecher der Wahlgemeinschaft der Arbeitnehmer Weißenohe-Dorfhaus von 1984 bis 2014.
Dass seine Heimat auch bei der Verwaltungsgemeinschaft eine Stimme hat, setzte er 24 Jahre lang als Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg durch. Vor allem aber prägte er durch sein verantwortungsvolles Engagement 18 Jahre als Zweiter Bürgermeister die politische Gemeinde Weißenohe, von 1984 bis 1990 und von 1996 bis 2008. Ein sichtlich gerührter Hans Schütz dankte für die Auszeichnung.
Nicht minder gerührt war Helmuth Braun, der für seine Verdienste mit dem goldenen Ehrenring der Gemeinde Weißenohe ausgezeichnet wurde. Auch das war im Gemeinderat einstimmig beschlossen worden. 1978 wurde Helmuth Braun zum ersten Vorsitzenden des Heimat- und Touristenvereins (HTV) gewählt. Ein Ehrenamt, das er 30 Jahre aktiv ausfüllte und dem Verein unverkennbar seine Handschrift verlieh.


Gründung des DAV

Bereits bald nach seinem Vereinseintritt 1966 wurde eine Theatergruppe aufgebaut. Die Vorführungen der Laienschauspieler begeistern noch heute. Zehn Jahre lang, von 1972 an, "war er die treibende Kraft bei den Volkswanderläufen rund um Weißenohe, mit teilweise bis zu 1500 Teilnehmern", betonte Braun.
Im Landkreis bekannt war das "Lilling-Brunnen-Fest", das Braun 1984 zum ersten Mal organisierte und seitdem über 25 Jahre lang immer am Pfingstwochenende gefeiert wird. 1984 war noch in anderer Weise bedeutend für den HTV. Durch sein Bestreben wurde eine Ortsgruppe im Deutschen Alpenverein Sektion Forchheim gegründet. Nicht nur das: "Seinem Engagement und seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass der HTV im Jahr 2001 mit dem Bau eines Vereinsheims begonnen hat. Dies wurde nach zehnjähriger Bauzeit mit 8000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden seiner Bestimmung übergeben", sagte Bürgermeister Braun. An der Einweihungsfeier wurde Helmuth Braun zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Auch das Amt des Wegewarts übte er 36 Jahre lang aus, betreute und pflegte 85 Kilometer Wanderwege. "2014 wurde Helmuth Braun für 6500 ehrenamtliche Arbeitsstunden im HTV geehrt", verriet der Rathauschef.