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Zwei Länder, zwei Musiker, zwei Freunde


Autor: Josef Hofbauer

Weigelshofen, Freitag, 11. Januar 2013

Sébastien Angrand aus Weigelshofen hat mit Simon First aus Aalen ein erfolgversprechendes Projekt gestartet: "Fiona". Im Internet haben sich die beiden schon einen Namen gemacht. Der fränkische Franzose muss schon Autogramme schreiben.
Sébastien Angrand ist der Mann am Klavier und am Mischpult, Simon First spielt Gitarre. Den Gesang teilen sich die beiden. Foto: privat


Eine CD kann heutzutage jeder produzieren. Mit einfachsten Mitteln. Aber was Sébastien Angrand und sein Gesangspartner Simon First mit dem Projekt "Fiona" auf die Beine gestellt haben, ist etwas Besonderes. Das Video des Titelsongs "Für immer", das seit 6. Dezember auf youtube steht, hat mittlerweile mehr als 116 000 Klicks.
"Ein Beweis, dass der Song gut ist", findet der fränkische Franzose. Seine Idee: zweisprachige Songs. Aber das Projekt "Fiona" ist noch mehr. "Das sind zwei Sprachen, zwei Länder, zwei Musiker und zwei Freunde.

Der eine ist der Rockmusiker Sébastien Angrand, glücklicher Familienvater, der seine Frau 1996 auf Mallorca kennengelernt hatte. Seit 16 Jahren wohnt er im Haus seiner Schwiegereltern in Weigelshofen, wo er ein Tonstudio betreibt.

"Aber ich hau schon noch ordentlich drauf", bekennt der Schlagzeuger augenzwinkernd, der in seiner Musiker-Karriere auch schon mit Alice Cooper aufgetreten ist, weil dessen Schlagzeuger verletzt war.
Der zweite ist der erst 21-jährige Simon First aus Aalen, der in München Medienwissenschaften studiert. Sein Herz gehört aber der Musik. Mit seiner Band Simonfirst hat er bereits eine CD mit selbst komponierten Songs zwischen Blues, Pop und Rock herausgebracht.

"Der experimentierfreudige Jung-Musiker wurde mit der Gitarre in der Hand geboren", lacht Sébastien Angrand, der Simons CD produziert hat. Beim gemeinsamen Musizieren entstand das Projekt "Fiona" - F für First und A für Angrand - und schon hieß die Band wie Sébastiens älteste Tochter (7).


Ruhe und Energie

Das Projekt vereint scheinbare Gegensätze. Während Simon, der zurückhaltende, leisere, der die Dinge eher auf sich zukommen lässt, noch auf der Suche ist, hat das Energiebündel Sébastien ("ich bin immer in Bewegung") die Partnerin fürs Leben längst gefunden.



Die unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden Musiker werden auch im Video des "Fiona"-Titelsongs "Für immer " deutlich. Gedreht wurde je zwei Tage in Paris und in Berlin. Das "Drehbuch" schrieben beide gemeinsam. Während Sébastien quer durch die Stadt läuft und an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten verschnauft, steht Simon vor dem Brandenburger Tor, auf dem Kurfürstendamm oder vor der U-Bahn, während das Leben um ihn herum pulsiert.

So oder so: Die Melodie, der Rhythmus des Songs reißen den Zuhörer mit. Es geht um die Bewältigung unseres Lebens, um die Überwindung von Grenzen, um Perspektiven. Und natürlich um die Liebe. Also alles andere, als eine Depri-Nummer.


Wer ist schon Robbie Williams?

Der Song scheint bei den Fans anzukommen. Das beweisen nicht nur die Klick-Zahlen im Internet. Als Sébastien zwischen den Feiertagen einkaufen war, hat ihn ein Mädchen angesprochen, das ein Autogramm von ihm wollte. Als er zögerte, machte sie ihm Mut: "Wer ist schon Robbie Williams?", fragte sie. "Erstens find' ich deine Musik klasse, zweitens siehst du besser aus."

Angesichts der steigenden Zahl der Fans haben Simon und Sébastien eine weniger rockige, gefühlvollere Version des Titels "Für immer" in der Besetzung Klavier und Gitarre aufgenommen. "Wir wollen zeigen, dass wir die Nummer auf jeder Bühne präsentieren können", erklärt Sébastien, der sich im Internet ( www.facebook.com/fionamusik ) für die unglaubliche Unterstützung der Fans wiederholt bedankt hat. Aber es dürfen noch mehr werden, denn: "Unser Song hat das Zeug zum Ohrwurm", ist der französische Franke zuversichtlich. Je mehr Menschen sich "Für immer" im Internet anhören und bei Facebook den Daumen nach oben anklicken, desto größer werde der Wunsch, das Stück auch im Radio hören zu wollen. Deshalb hoffen Simon und Sébastien auf mutige Fans, die Radiosender mit E-mails überhäufen, in denen sie als Musikwunsch den Titelsong des Projektes Fiona fordern.



In die Newcomer-Show des Radiosenders B3 von Moderatorin Dagmar Golle hat es die Band inzwischen schon geschafft. Wer will, kann das Lied im Netz herunterladen. Musik und Video gibt es seit Dezember auf CD, auf i-Tunes, Youtube und auf Facebook. "Summertime Sadness" von Lana del Rey oder die Band "Wir sind Helden" seien schließlich auch auf diese Weise bekannt geworden.