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Zweckverband für den Hochwasserschutz in Dormitz?


Autor: Karl Heinz Wirth

Dormitz, Montag, 25. Juni 2018

Wieviel Wasser soll künftig unter den Brandbachbrücken in Dormitz durchfließen? Beim Hochwasserschutzkonzept gibt es Bedenken.
Eine Aufweitung des Brückendurchlasses an der Hauptstraße/Erleinhofer Straße für den Hochwasserschutz lehnte der Gemeinderat ab. Foto: Karl Heinz Wirth


In der Gemeinderatssitzung in Dormitz informierte Bürgermeister Holger Bezold (FW) zum Sachstand des integrierten Hochwasserschutzkonzeptes. Neben dem Hochwasserschutzkonzept wurde nun das Gewässerentwicklungskonzept fertiggestellt, das erstellt werden musste, um Fördermittel zu erhalten.

Beide Konzepte haben unterschiedliche Blickwinkel. Beim Gewässerkonzept kommt es vor allem auf die Renaturierung, Wasser- und Uferqualitätsverbesserung an. Günther Prem vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) Kronach teilte mit, dass die im Hochwasserschutzkonzept vorgegebenen 32 Kubikmeter/Sek., die zurückgehalten werden müssen, bereits den für eine Förderung erforderlichen Klimazuschlag von 15 Prozent beinhalten würden. Damit können die Planungen weiter auf dem integralen Konzept aufbauen.


Bypass für Nepomukbrücke

Überraschend habe sich das WWA Kronach zur Sanierung der Nepomukbrücke mit neuen Erkenntnissen geäußert, berichtete Bezold. So ist es aus technischer Sicht möglich, die Durchflussmenge an der Brücke von sechs auf zwölf Kubikmeter/Sek. zu erhöhen, wenn man einen Bypass einbaut. Somit sei es möglich für die Gemeinde, den HQ-100-Schutz (hundertjähriges Hochwasser) zu erreichen und Fördermittel zu erhalten.

Die Gemeinde Hetzles hat kein Interesse am Hochwasserschutzkonzept bekundet. Nach Ansicht des Ingenieurbüros ist es möglich, Hochwasserschutz auch nur mit Neunkirchen am Brand und Dormitz zu realisieren. Ob dann noch eine interkommunale Förderung möglich wäre, betonte Bezold, müsse das WWA Kronach mit dem Landesamt abklären.

Die Grundlagenermittlung ist abgeschlossen. Nun steht die Umsetzung an. Hierzu ist eine gemeinsame Planung im Planfeststellungsverfahren notwendig. Dabei kommen Kosten von 500.000 Euro auf die Beteiligten zu. Das Wasserwirtschaftsamt schlägt vor, einen Zweckverband zu gründen. Damit könnten Kostenaufteilungen geklärt und die zukünftige Beschlussfähigkeit des Zweckverbands sichergestellt werden.


Große Herausforderung

"Der Hochwasserschutz wird eine große Herausforderung für die Gemeinde", erklärte Bürgermeister Bezold. Allein die Baukosten dafür belaufen sich auf zwölf bis 14 Millionen Euro. Die Gemeinderätin Christine Schmieder-Bänsch (FW) äußerte ihre Bedenken: "Wie sind denn die Verwirklichungschancen bei der Umsetzung. Was sagen die Grundstückseigentümer dazu, wenn wir Grund für Flutmulden und Dämme brauchen?"

"Ist es möglich, die Fläche, wo der Biber ist, als Retentionsfläche zu nutzen?", fragte Karlheinz Thaler (parteilos auf der CSU-Liste).

Eine Aufweitung des Brückendurchlasses an der Erleinhofer Straße lehnten die Gemeinderäte ab. Für Thaler stellte sich auch die Frage, wie es denn weitergeht, wenn 2020 Hetzles und Neunkirchen neue Bürgermeister bekommen. "Nicht dass sich dann Neunkirchen aus dem Hochwasserschutzkonzept verabschiedet und wir alles selbst finanzieren müssen. Wir allein können es nicht schultern", sagte Thaler.

"Trotz aller Bedenken stehen wir weiter zum Hochwasserschutz", erklärte Bürgermeister Bezold.


Für die First Responder

Eine Unterstellmöglichkeit für ihr Fahrzeug möchten die First Responder auf dem Gelände der Feuerwehr schaffen. Hierzu wurden verschiedene Varianten geprüft und Angebote für Carports und Garagen eingeholt. Nach Prüfung der Angebote entschied man sich für eine Garage, da diese abschließbar ist und auch Material gelagert werden kann. Die First Responder steuern 3000 Euro bei und helfen bei den notwendigen Schachtarbeiten bei der Erstellung der Streifenfundamente mit.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig, eine Fertiggarage der Firma Zapf (Bayreuth) zum Preis von 11.028 Euro anzuschaffen unter der Voraussetzung, dass der Städteplaner zustimmt.

Weiter beschlossen die Räte die Anschaffung von Schallschutzelementen für den Musikraum in der Grundschule (8495 Euro).

Im Kindergarten "Glückskinder" wird die "Bienengruppe" mit neuen Möbeln ausgestattet. Die Räte beschlossen, die Firma Eibe (8737 Euro) zu beauftragen.

Die Räte beauftragten Bürgermeister Bezold, mit der Verwaltungsgemeinschaft eine Vereinbarung zu treffen, um den Datenschutzbeauftragten Kai Wellmann auch für die Gemeinde Dormitz zu bestellen.