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Zum sechsten Mal steigt in Forchheim das "Kneipenfetzt"


Autor: Niklas Schmitt

Forchheim, Mittwoch, 27. März 2019

Bereits zum sechsten Mal steigt in Forchheim am Wochenende das Festival "Kneipenfetzt". Altbewährtes trifft auf neue Lokale.
McEbel spielt am Samstag im Stadtlockal. PR


Jedes Jahr dasselbe? Fast könnte man es meinen, aber eben nur fast. Treu sind die Veranstalter um Ulli Raab nur dem Konzept geblieben: Viele Kneipen, viele Bands, viele Leute. Sie versuchen, so erzählt Raab, nicht immer die gleichen Gruppen auftreten zu lassen, um so für ausreichend Abwechslung zu sorgen. Auch in diesem Jahr gebe es wieder viel neue Musik.

Musik und Kneipe müssen passen

Die 21 Gruppen, die am Samstag an 21 verschiedenen Orten in Forchheim spielen werden, haben sich vorher beworben. So ist ein relativer großer Pool entstanden, aus dem das Veranstaltungs-Team schöpfen konnte. Das ist wichtig, sagt Raab: "Man kann nicht jede Band irgendwo in eine Kneipe setzen." Das Ambiente muss zur Musik passen und andersrum. Zu groß dürften die meisten Musikgruppen schon alleine deshalb nicht sein, weil nicht jedes Lokal ausreichend Platz hat. "Die Wirte vertrauen darauf, was wir ihnen geben", sagt Raab.

Aber es gebe auch Ausnahmen, wie in diesem Jahr die Lohmühle. Der Besitzer habe Raab angesprochen, ob er nicht in diesem Jahr eine Hip Hop-Formation bei sich spielen lassen könne. Natürlich versuchen die Veranstalter, auf solche Wünsche einzugehen. Jetzt spielen dort die Bamberger "Souljam" ihre Mischung aus Rap und Rock.

Alles ist fußläufig zu erreichen

Diese Vielseitigkeit ist durchaus gewollt. "Wir wollen eine Mischung für Jung und Alt", so Raab, "damit die Leute sich das aussuchen können." Er kennt auch die beste Vorgehensweise für den kommenden Kneipenabend. Man müsse sich nur eines der Programmhefte schnappen, sich seine vier oder fünf Favoriten raussuchen und losgehen. Denn alles sei ideal gelegen und fußläufig zu erreichen.

Das Motto lautet "Von Forchheimern für Forchheim", also für die Stadt. Das heißt für Raab auch, so sagt er, dass manche lokale Bands mal nicht ranmüssen, sondern sich anschauen könnten, was die Kollegen denn so machen. Auch deswegen kommen ein paar Musiker von weiter weg: die Main Isar Bloozeboyz aus Rosenheim oder McEbel aus der Nähe von Hamburg. Das seien, so Raab, sicherlich zwei Highlights in dem ohnehin spannenden Programm.

Neu mit dabei ist in diesem Jahr das Vespa Café von Marco Militello, das vor etwa einem Jahr eröffnet wurde: "Ich wollte dabei sein und habe sofort ja gesagt." Gewöhnlich hat die Esspresso-Bar Sitzplätze für 45 Gäste. Aber, so Militello, wollen sicherlich viele stehen, sodass an die 80 bis 100 Zuschauer Platz finden. Insgesamt dürfen knapp über 2000 Tickets verkauft werden.

"Mehr wollen wir auch nicht", sagt Raab. Die Höhe bemesse sich am Platz, der durch die Lokalitäten zur Verfügung steht. Springt, wie im letzten Jahr, eine Kneipe kurzfristig ab, fallen automatisch Tickets weg. Zur Sicherheit stehen vor jedem Spielort zwei Sicherheitsmänner, aber zu Auseinandersetzungen ist es in den letzten Jahren nie gekommen.

"Schnell und gut"

Militello sagt, er wisse nicht genau, wie viele Leute am Samstag zu ihm kommen, aber er sei sehr gespannt. Seine Vorbereitungen beschränken sich weitestgehend auf das Kulinarische. Wenn am Samstag André Carswell und Michael Hauck kommen, werde man sehen, wie man das am besten organisiere. Was Militello für die Gäste macht, stehe derweil schon fest. Bis 20 Uhr ist normaler Betrieb, danach wird es kleine Pizzas und Panini geben, eben "schnell und gut" soll es sein.

Es ist keine Kleinigkeit, das die vier ehrenamtlichen Kneipenfetzer nun schon zum sechsten Mal auf die Beine stellen. Bereits im September gingen die Vorüberlegungen los. "Wir sind ganz froh, wenn die Wirte sagen, sie machen wieder mit", meint Ulli Raab, der zusammen mit Claus Mainhardt, Gerdi Weiß und Christian Rüther das Festival organisiert hat. "Wir sind eine schlagkräftige Truppe", sagt Raab, die Kommunikationswege seien kurz und die Entscheidungen fallen schnell.

So habe das Junge Theater Forchheim gemeinsam mit Megafon erneut ein vielseitiges "Kneipenfetzt" Festival für Forchheim auf die Beine gestellt. In den letzten Jahren, sagt Raab, seien die letzten Karten am Mittwoch rausgegangen. Und auch in diesem Jahr gilt: "Wer zu spät kommt, kommt nicht rein."

Info: Was finde ich wo?

Zeit Startschuss für "Kneipenfetzt" ist am Samstag um 20 Uhr. In den meisten Kneipen ist um 0.30 Uhr Schluss. Nur im Stadtlockal geht es bis 1.30 Uhr, außerdem im Kronengarten und Jungen Theater bis 2 Uhr. Dafür fangen die Konzerte dort später an.

Ort Die 21 Veranstaltungsorte, Bands und Spielzeiten sind im Internet unter www.kneipenfetzt.de einzusehen. Daneben gibt es ein offizielles Programmheft.

Tickets Karten gibt es für 15 Euro bei Lotto- und Ticketshop Kefferstein. Diese können dann am Samstag ab 18.30 Uhr am Rathausplatz und ab 19 Uhr auf dem Paradeplatz gegen Festival-Bändchen eingetauscht werden, mit denen man überall reinkommt.